14.02.2025, 5308 Zeichen
Wien (OTS) - "Der Waldfonds ist unverzichtbar, um für eine
Wiederaufforstung nach
Katastrophen zu sorgen und unsere Wälder klimafitter zu machen. Er
stellt gleichermaßen eine unbürokratische Erste-Hilfe- wie eine
wichtige Vorsorgemaßnahme dar, um die lebenswichtigen und
vielfältigen Waldfunktionen für alle Österreicherinnen und
Österreicher zu erhalten. Schließlich geht es um nichts Geringeres
als die Absicherung unserer natürlichen Klimaanlagen und
Sauerstoffproduzenten", betont LK Österreich-Präsident Josef
Moosbrugger zum heute veröffentlichten Waldfonds-Prüfergebnis des
Rechnungshofes.
Bisherige Mittel nicht für Katastrophen ausgerichtet und völlig
ausgeschöpft
"2017 bis 2020 waren extreme Dürrejahre, die katastrophale
Schäden in unseren heimischen Wäldern verursacht haben. Extreme
Trockenheit und hohe Temperaturen haben unsere Baumbestände
geschwächt und zu Massenauftreten von Schadinsekten wie Borkenkäfern
geführt. Es gab bis dahin keine geeignete Möglichkeit, für eine
entsprechende Wiederaufforstung und Wiederherstellung der
unverzichtbaren Waldfunktionen zu sorgen. Einerseits waren die in der
Ländlichen Entwicklung (LE) für den Wald vorhandenen Maßnahmen nicht
für ein Katastrophenszenario ausgerichtet und andererseits die völlig
unzureichenden Mittel auch bereits komplett ausgeschöpft", berichtet
Moosbrugger.
"Dass es uns gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium
gelungen ist, einen Waldfonds zu schaffen, hat viele für die
Gesamtgesellschaft wertvolle Waldbetriebe vor dem wirtschaftlichen
Ruin bewahrt und den Erhalt ihrer wichtigen Leistungen erreicht. Die
Empfehlung des Rechnungshofes, 'im Hinblick auf eine Vereinfachung
der Abwicklung und die Reduktion der Abwicklungskosten auf parallel
laufende Förderschienen zu verzichten' ist in keiner Weise
nachvollziehbar. Die Republik war gefordert, schnell und
unbürokratisch Krisenhilfe zu leisten, wo keine Mittel und
Möglichkeiten vorhanden waren. Das ist gelungen. Wer rasch hilft,
hilft doppelt. Das ist das einzig Doppelte, was wir dabei entdecken
können", unterstreicht der LKÖ-Präsident.
“Wer jemals in einem der geschädigten Wälder unterwegs war, weiß,
dass keine Zeit für irgendwelche langwierigen Bedarfsanalysen war,
die Notwendigkeit rascher Maßnahmen war mehr als offensichtlich. Bei
Katastrophen muss schnell und unbürokratisch geholfen werden”, so
Moosbrugger in aller Deutlichkeit.
Aufarbeitung vorgeschrieben, aber Kosten vielfach höher als
Erlöse
"Wiederholt hatte auch Lobbyisten anderer Interessen
vermeintliche 'Füllhörner' heraufbeschworen, die angeblich über den
Waldbäuerinnen und Waldbauern ausgeschüttet worden seien. Faktum ist
vielmehr, dass zahlreiche Betriebe durch die Katastrophenereignisse
massiv in ihrer Existenz gefährdet waren. Die Massen an Schadinsekten
hatten zu einer totalen Entwertung des Holzes und einem zusätzlichen
Preisverfall durch das erzwungene Überangebot an Schadholz geführt.
Viele Waldbäuerinnen und Waldbauern waren mit der Situation
konfrontiert, dass sie aufgrund des Forstgesetzes verpflichtet waren
bzw. sind, die unzähligen befallenen Bäume zu entfernen, die Erlöse
dabei aber deutlich geringer ausfielen als die Kosten für diese
notwendige Aufarbeitung. Um diese teilweise mit massiven,
existenzbedrohlichen Verlusten konfrontierten Betriebe zu befähigen,
ihre Wälder wieder aufforsten zu können, musste rasch gehandelt
werden", legt Moosbrugger dar, der darauf hinweist, dass angesichts
der Klimakrise auch für künftige Katastrophenereignisse dieser Art
vorgesorgt werden muss.
"Wie wichtig und gefragt dieses Instrument ist, unterstreicht
auch die Tatsache, dass mit Ende Jänner 2025 bereits 75% der
Waldfonds-Mittel in Zukunftsprojekten gebunden waren. Dabei handelt
es sich um entscheidende Investitionen für die Gesellschaft, v.a.
auch in Schutzwald, welcher der Sicherheit der Bevölkerung vor
Lawinen, Steinschlag, Murenabgängen und mehr dient", hebt der LKÖ-
Präsident hervor.
Allein in Osttirol 25% des Schutzwaldes innerhalb von zehn Jahren
abgestorben
"In den vergangenen zehn Jahren sind als Folge der Klimakrise
allein in Osttirol 13.000 ha Wald abgestorben. Das entspricht rund 30
% der dortigen Gesamtwaldfläche. Es waren bzw. sind sogar 25% des
Schutzwaldes betroffen. Daher war und ist auch weiterhin rasches
Handeln zum Schutz der Bevölkerung und somit eine Weiterführung des
Waldfonds unverzichtbar", unterstreicht der LKÖ-Präsident.
"Seit langem fordern wir Vereinfachungen der europäischen
Rahmenbedingungen und Programme, so auch bei den ländlichen
Entwicklungs-Maßnahmen für die Forstwirtschaft. Doch der
Bürokratismus ist mehr statt weniger geworden, was sich nun endlich
mit dem neuen EU-Agrarkommissar ändern muss. Mit dem Waldfonds
beweisen wir auf nationaler Ebene, dass es auch anders geht. Der
zeitliche Aufwand für Förderwerber, Beratung und Behörden ist nur
halb so groß", begegnet Moosbrugger dem Rechnungshof-Prüfergebnis.
Positive Evaluierungen durch unabhängige Expert:innen
"Erste Evaluierungen der umgesetzten Waldfonds-Maßnahmen durch
unabhängige Expertinnen und Experten belegen, dass sowohl ein hoher
Bedarf an den Modulen besteht, als auch sehr gute Wirkungen
hinsichtlich der jeweiligen Zielsetzungen erreicht werden können. Das
muss auch für die Zukunft erhalten und mit entsprechender
Mittelausstattung weitergeführt werden", fordert der LKÖ-Präsident.
SportWoche Podcast #153: Bilanz nach dem Grunddurchgang in Österreich und wow Ronivaldo, Fitz & Dragovic (C&C Monthly 03/25)
Aktien auf dem Radar:Strabag, OMV, Frequentis, Austriacard Holdings AG, Pierer Mobility, Amag, Uniqa, Wienerberger, EVN, ATX, ATX Prime, ATX TR, VIG, voestalpine, FACC, Verbund, Wiener Privatbank, Semperit, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Palfinger, Flughafen Wien, Kapsch TrafficCom, Österreichische Post, Telekom Austria, Nike, SAP, Fresenius Medical Care, Beiersdorf, Merck KGaA.
Verbund
Verbund ist Österreichs führendes Stromunternehmen und einer der größten Stromerzeuger aus Wasserkraft in Europa. Mit Tochterunternehmen und Partnern ist Verbund von der Stromerzeugung über den Transport bis zum internationalen Handel und Vertrieb aktiv. Seit 1988 ist Verbund an der Börse.
>> Besuchen Sie 59 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER