01.07.2022,
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Linz (OTS) - „Noch immer fehlen in vielen Gemeinden Betreuungsplätze
und viele berufstätige Eltern sind wegen langer Schließzeiten,
unpassender Bedarfserhebungen oder des mangelnden Ferienangebotes
unzufrieden. Die politisch Verantwortlichen müssen endlich für
spürbare Verbesserungen sorgen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Der neue AK-Kinderbetreuungsatlas gibt detailreich Auskunft über die
Situation in mehr als 400 oberösterreichischen Gemeinden.
Im Auftrag der AK Oberösterreich hat das Institut für empirische
Sozialforschung (IFES) zwischen Anfang März und Mitte Juni 2022 die
Daten zum Kinderbetreuungsangebot in Krabbelstuben, Kindergärten und
Volksschule in Oberösterreich erhoben. Abgefragt wurden
Öffnungszeiten, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten –
zentrale Kriterien für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Je
nach Anzahl der erfüllten Kriterien ergab sich für jede Gemeinde eine
von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die
elf oder alle zwölf Kriterien erfüllen, sind sogar 1A-Gemeinden.
Weniger als drei erfüllte Kriterien bedeuten ein E. Ein zusätzliches
Plus gibt es für Gemeinden, die Sonderprojekte wie gesundes
Mittagessen, Integration oder Naturerleben durchführen.
Die Zahl der 1A-Gemeinden in Oberösterreich ist um 14 auf 72
gestiegen. Das sind 16,4 Prozent aller Gemeinden. Sie stellen für
Kinder unter drei Jahren, Drei- bis Sechsjährigen und
Volksschulkinder vollzeittaugliche institutionelle Kinderbildung und
-betreuung zur Verfügung. Die Zahl der A-Gemeinden ist um 24 auf nur
mehr 78 (17,8 Prozent) gesunken. Damit verfügt rund ein Drittel der
Gemeinden (150) über eine sehr gut ausgebaute Kinderbetreuung – um
zehn weniger als im Vorjahr.
Linz-Land bleibt Vorzeige-Bezirk
Der Bezirk mit dem höchsten Anteil an 1A-Gemeinden ist mit 56,5
Prozent Linz-Land (inklusive Stadt Linz). Weitere Bezirke mit vielen
1A-Gemeinden sind Urfahr-Umgebung mit 33,3 Prozent und Kirchdorf
(26,1 Prozent) sowie Freistadt (22,2 Prozent). Die Bezirke mit dem
niedrigsten 1A-Anteil sind mit Abstand Ried (2,8 Prozent) und
Steyr-Land (inklusive Stadt Steyr) mit 4,8 Prozent. Dort bieten nur
die Städte Ried und Steyr ein 1A-Angebot.
Auch beim Anteil an A-Gemeinden liegt Linz-Land voran (34,8
Prozent). Es folgen Eferding (33,3 Prozent) und Steyr-Land (28,6
Prozent). Die wenigsten A-Gemeinden gibt es mit Abstand im Bezirk
Perg mit 7,7 Prozent. Für 33 Gemeinden reichte es nur für die
schlechteste Kategorie E. Hier gibt es einen leichten Rückgang. 2021
waren es noch 35.
Nur jede 16. Gemeinde ermöglicht Eltern von Unter-Dreijährigen
Vollzeitarbeit
Nur rund sechs Prozent der oberösterreichischen Gemeinden
ermöglichen mit ihrem Kinderbetreuungsangebot den Eltern von
Unter-Dreijährigen eine Vollzeitbeschäftigung. Die Zahl dieser
Gemeinden hat sich um sechs auf 26 erhöht. Noch am besten ist die
Situation in Linz-Land, Perg und Wels-Land (inklusive Wels-Stadt). In
fünf Bezirken (Braunau, Eferding, Kirchdorf, Ried und Rohrbach) gibt
es keine einzige Gemeinde, die Eltern von Kindern in dieser
Altersgruppe ein vollzeittaugliches Kinderbetreuungsangebot macht. Im
ganzen Bundesland gibt es sogar 48 Gemeinden, die kaum oder gar kein
Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren haben.
Jede zehnte Gemeinde in Oberösterreich hat für Drei- bis
Sechsjährige kaum bzw. kein entsprechendes Betreuungsangebot,
besonders schlecht ist das Angebot in den Bezirken Freistadt und
Ried. Insgesamt ist das Angebot passabel. Vier von zehn Gemeinden In
Oberösterreich fallen in dieser Altersgruppe in die Kategorien 1A
oder A.
Ausbaufähig ist auch das Betreuungsangebot für die
Volksschulkinder. Lediglich jede fünfte Gemeinde zählt zur Kategorie
A. 41 Gemeinden (9,4 Prozent) haben kein entsprechendes Angebot und
befinden sich in der letzten Kategorie E.
Beteiligung an der Erhebung gestiegen
33 Gemeinden (7,5 Prozent) verweigerten die Datenweitergabe, das
sind um drei weniger als im Vorjahr. Fast die Hälfte der
Verweigerer-Gemeinden kommt aus den Bezirken Ried und Schärding. In
den Bezirken Gmunden, Kirchdorf, Linz-Land, Rohrbach und Wels-Land
haben sich sämtliche Gemeinden an der Erhebung beteiligt.
„Aufgrund der immer noch mangelhaften Betreuungssituation befinden
sich viele berufstätige Eltern in einem wirklichen Dilemma. Das Land
muss endlich einen Zahn zulegen und das Kinderbetreuungsangebot
massiv ausbauen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Aus
Elternbefragungen und Beratungsgesprächen ergeben sich folgende
konkrete Forderungen an die politischen Entscheidungsträger/-innen:
Rücknahme der Elternbeiträge in der Nachmittagsbetreuung\nEinführung eines zweiten verpflichtenden und kostenlosen Kindergartenjahres für alle Kinder\nEin Rechtsanspruch auf einen qualitätsvollen Betreuungsplatz ab dem zweiten Lebensjahr bis zur achten Schulstufe\nEin bundeseinheitlicher Qualitätsrahmenplan für Krabbelstuben, Kindergärten (Betreuungsschlüssel, Ausbildung der Pädagogen/-innen) und eine Qualitätsoffensive in Form umfassender Sprachförderung bereits ab dem Kleinkindalter\nNachhaltige, finanzielle Sicherstellung für Kinderbetreuungseinrichtungen, gekoppelt mit einer verpflichtenden und professionellen Bedarfserhebung in Gemeinden
und Bezirken\nBessere Arbeitsbedingungen und höhere Einkommen für die Beschäftigten in der Kinderbildung und -betreuung\n Der AK-Kinderbetreuungsatlas mit allen Details zu den Ergebnissen,
den einzelnen Bezirken und jede einzelne der 438 oberösterreichischen
Gemeinden steht sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form
bzw. in einer smartphone-tauglichen Version unter
<a></a><a></a><a></a>[kba.arbeiterkammer.at]
(
https://kba.arbeiterkammer.at/index.html?apaview=entity:4000...
t:overallcategory-subcontent:empty-filter:false-year:2021-subpage:fal
se) zur Verfügung.
Ein Foto zum Download finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at
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