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Nicht einmal das Helikopter-Geld hat geholfen (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

27.02.2020, 4185 Zeichen

FX/Zinsen: Ein Wort, das ich zum gestrigen Handelstag sehr häufig gelesen habe war "Reassessment" - Neubewertung. Und tatsächlich konnte man den Eindruck gewinnen, dass sich die Parameter bereits leicht verschoben haben. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Covid19-Virus hat sich in China offenbar weiter deutlich verringert und im selben Ausmaß hat der Zustrom in die sicheren Häfen nachgelassen. Dass zunehmend mehr Länder Ansteckungsfälle melden, hat vorerst keine Auswirkungen auf den Devisenmarkt, da die Hoffnung auf Eindämmung bzw. Heilung ebenfalls steigt. Die Beeinträchtigung der Wirtschaft (nun auch in Europa) wird wahrgenommen, führt jedoch in erster Linie zu gestiegenen Erwartungshaltungen an die jeweilige Geldpolitik der zuständigen Notenbanken. Dass man der Fed hier mehr Handlungsspielraum als der EZB zutraut (zumindest für Zinssenkungen) führte zu nun spürbar höheren EUR/USD-Notierungen. Die See war da gestern recht rau, mehrfache Pendelschläge mit einer Amplitude von bis zu 50 Basispunkten aus dem "gefühlten Nichts" heraus sorgten für Spannung - und einen merkbaren Anstieg der Volatilität. Leidtragende der nach wie vor sehr fragilen Ausnahmesituation sind die üblichen Verdächtigen, nämlich die skandinavischen Währungen (vor allem die Schwedische Krone nach überraschend schwachen Inflationsdaten), die "China-Proxies" wie AUD und NZD und natürlich die Emerging Markets-Währungen. Besonders stark gebeutelt wirkt zurzeit der Russische Rubel (EUR/RUB 71,60), dem zusätzlich noch die gefallenen Ölpreise stark zusetzen. Mit einer hochangesehenen Notenbank im Hintergrund scheint das Erholungspotential hier jedoch recht hoch zu sein. Die Ankündigung einer fiskalischen Kehrtwende durch die deutsche Bundesregierung in Verbindung mit einer anzunehmenden Lockerung der EU-Vorgaben für Neuverschuldungen - selbstverständlich nur, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern - lassen die Renditen weiter sinken. So kosten 10-jährige deutsche Staatsschuldverschreibungen bereits 52, niederländische 41, österreichische 33 und französische 24 Basispunkte. Selbst italienische 10-jährige BTPs rentieren nur mehr mit 1 %, die USA mit 1,32 %.

Aktien/Commodities:  An den Börsen war das Bild gestern uneinheitlich. So hielten sich in Europa und den USA die roten und schwarzen Nullen die Waage, lediglich in Mailand war nach den dramatischen Rückschlägen der Vortage ein deutlicher Rebound zu melden. US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Beschwichtigungsversuchen in Sachen Coronavirus nicht zur Beruhigung der Lage beitragen können. Mehr aufhorchen lässt jedoch eine Gewinnwarnung von Microsoft. Der Softwareriese kann wegen der Virusepidemie seinen Quartalsausblick für die PC-Sparte nicht halten und liegt nachbörslich bei -2 %. So zeigten sich die US-Börsen zur Wochenmitte volatil. Nach moderaten Gewinnen zu Handelsbeginn, tauchten die Indizes im weiteren Verlauf wieder leicht in den Minusbereich ab. Zu Handelsschluss notierten sie uneinheitlich. Das am Vortag in Hongkong angekündigte "Helikopter-Geld" scheint den Aktienmarkt weiterhin kaum zu stützen. Beobachter sehen in der ungewöhnlichen Maßnahme letztlich das Eingeständnis, dass der Konjunktureinbruch äußerst dramatisch sein muss. Die Ölpreise geben indessen weiter nach. Die US-Sorte WTI sank im heutigen Handel unter USD 48 je Barrel. Edelmetalle bleiben dagegen gesucht.

Virus: Eine Frau in Japan ist zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigt das dortige Gesundheitsministerium laut eines Berichts der Zeitung "Nikkei". Demnach handele es sich um den ersten Fall in Japan, bei dem ein Patient nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ein zweites Mal positiv auf das Virus getestet wurde. Bislang gab es solche Fälle nur in China. "Sobald man die Infektion im Körper hat, könnte sie ruhen und mit minimalen Symptomen ablaufen und dann könnte es zu einer Verschlimmerung kommen, wenn sie ihren Weg in die Lunge findet", sagt Philip Tierno Jr., Professor für Mikrobiologie und Pathologie an der NYU School of Medicine. Vieles über das Virus sei noch ungewiss und er sei sich nicht sicher, ob "dies nicht biphasisch ist, wie Milzbrand." (Zitat Focus Deutschland)

 


(27.02.2020)

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