23.05.2022,
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Wien (OTS) - Auf enormes Branchen-Interesse stieß der am 19. Mai in
Kitzbühel abgehaltene „Prodinger Summit“ über neueste Entwicklungen
in der alpinen Ferienhotellerie. 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
hatten sich zu dem touristischen Immobilien-Gipfeltreffen
eingefunden. Referate, Diskussionen und Publikumsfragen standen auf
hohem Niveau. Generell bemerkenswert ist das große
Investoren-Interesse. Wobei sich zeigt, dass individuelle
Hotelbetreiber den Bereich wesentlich offensiver ins Auge fassen als
institutionelle Großinvestoren.
Noch besteht der alpine Hotel-Markt zu 71 Prozent aus
familiengeführten unabhängigen Hotels. Tendenziell fassen jedoch
immer mehr Marken internationaler Hotelkonzerne (etwa Dorint, Arcona
und Kempinski) sowie nationale Hotelgesellschaften (wie AlpenParks,
Alps Residenz, Vaya) in Österreichs Bergwelt Fuß. Viele Player im
Alpenraum meldeten sich beim ganztägigen Summit mit interessanten
Aussagen zu Wort. So meinte Alexander Winter, arcona Hotels &
Resorts, der mit dem Verkauf des Portfolios an Vienna House 2019
konkret zur „Stadtflucht“ angesetzt hatte, es sei „sinnlos, Konzepte,
die in der Stadt funktionieren, einfach über Ferienhotels zu
stülpen.“ Yannick Wagner führt Accors breiten „Markenstrauß“ ins
Treffen: „Ein Jo&Joe kann ich mir als Berghotel durchaus vorstellen,
ein Novotel weniger“. Für die neu aufgestellte Dorint (DHI)-Gruppe
stellt Kitzbühel den Startpunkt dar. „Damit wird die Marke im
Leisure-Segment wieder zum Thema. Entscheidend war für uns, ein
Produkt zu schaffen, das ganzjährig optimal funktioniert. Schon
allein um den Mitarbeiter-Markt im Griff zu haben“. Jörg Böckeler
sprach damit ein Thema an, das alle Vertreter der internationalen
Ketten beschäftigt. Denn ganzjährig Gäste zu empfangen hat für
Neueinsteiger in den alpinen Markt oberste Priorität.
Manfred Schekulin, Steuerberater aus dem Hause Prodinger,
präsentierte Benchmarks von 16 österreichischen Tophotels, deren GOP
im Schnitt bei 28 Prozent vom Umsatz liegt und die pro Zimmer 1,3
Mitarbeiter beschäftigen. Relativ gering ist die Schwankungsbreite
bei den Kosten pro Mitarbeiter (im Schnitt 37.000 Euro), beachtlich
der Umsatz pro Zimmer, der bei Stanglwirt und Stock-Resort über
200.000 Euro im Jahr erreicht. „Im Schnitt liegt die AfA bei einem
Viertel der Investitionen. Es wird also wesentlich mehr investiert
als abgeschrieben“, zeigte Schekulin die enorme Qualitätsbereitschaft
auf.
Investoren haben während Corona viel Geld eingesammelt. Das mag eine
Ursache dafür sein, dass Investorenmodelle wie Buy-2-let bei
zahlreichen Projekten der jüngsten Vergangenheit genutzt werden. Rund
um diese Thematik entbrannte die erwartet heiße Diskussion. Die
erfolgreichen Platzhirsche dieses Segments, Gerhard Brix, Alps
Resort, und Stefan Rohrmoser, AlpenParks, konnten das Funktionieren
des Modells über Jahrzehnte belegen. Gerade wenn Infrastrukturen, wie
Restaurant und Rezeption, im Besitz des Entwicklers verbleiben, sei
der Hotelbetrieb langfristig garantiert.
Wie mehrere Diskussionen und Vorträge deutlich machten, ist die
Finanzierung kein Problem, wenn sich engagierte Hoteliers mit
neuartigen Konzepten exakt am Trend der Zeit orientieren. Architektur
und Design spielen dabei eine dominierende Rolle. Wie das Beispiel
Bad Gastein zeigt, können Emotionen und neue Finanziers der
heimischen Hotellerie entscheidende Impulse verleihen. Abschließend
wurde nicht unerwähnt gelassen, dass wegen ungesicherter
Betriebsnachfolge in den nächsten Jahren hunderte Hotels auf den
Markt kommen dürften.
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