18.01.2021
Graz (OTS) - Unter dem Deckmantel des Klimawandels verlangen
Umwelt-NGOs europaweit, dass der Wald weniger Holz liefern soll und
teilweise sogar als Rohstofflieferant ungenutzt bleibt. Dagegen
stemmen sich die heimischen Waldbauern sowie Grundbesitzer und
bekommen Unterstützung von namhaften Wissenschaftern sowie dem
Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). "Eine reduzierte Nutzung
unserer Wälder würde den Klimawandel erst so richtig anheizen. Das
ist verantwortungslos. Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung
bedeutet Klimaschutz", betont Landwirtschaftskammer (LK)
Steiermark-Präsident Franz Titschenbacher. Würde in Österreich kein
Holz mehr genutzt werden, würden die Treibhausgasemissionen jährlich
sofort um zusätzliche 12 Mio. t ansteigen. Diese zusätzlichen 15% an
klimaschädlichen Treibhausgasen würden den Klimawandel rasant
beschleunigen.
Konkret fordern die NGOs, dass europaweit um rund 150 Mio. m3
(Festmeter) weniger Holz geerntet werden sollen. Außerdem verlangen
die Umweltaktivisten, kein Holz mehr für die Wärmeproduktion sowie
für die Papiererzeugung zu "verschwenden". Renommierte
österreichische Forschungseinrichtungen, wie das
Bundesforschungszentrum für Wald, die Universität für Bodenkultur
Wien und das Umweltbundesamt, haben unterschiedliche Klimaszenarien
simuliert und herausgefunden, dass jedoch gerade bewirtschaftete
Wälder und der Holzprodukte-Kreislauf am stärksten zum Klimaschutz
beitragen. Darüber hinaus würden die ohnedies benachteiligten
ländlichen Regionen durch eine verringerte Nutzung weiter geschwächt
werden. "Die Fakten liegen auf der Hand. Wir lehnen dieses
Hochrisiko-Konzept der Umweltakteure strikt ab", hebt der steirische
Kammerpräsident hervor.
Sinabell: Holz- und Forstwirtschaft sind Rückgrat für
strukturschwache Regionen
"Der wirksame Klimaschutz durch unsere nachhaltige Forst- und
Holzbranche ist eine große Chance für die langfristige Sicherung von
Arbeitsplätzen vor allem in strukturschwachen ländlichen Regionen.
Werden der Holzbau und die energetische Nutzung von Holz deutlich
gesteigert, können sogar noch zusätzliche Jobs in benachteiligten
Regionen geschaffen werden", unterstreicht Franz Sinabell vom WIFO.
"Eine verantwortungsvolle, nachhaltige Nutzung des Rohstoffes Holz
für stoffliche und energetische Zwecke sowie die Stärkung der
Widerstandskraft unserer Wälder sind wesentlicher Teil der Lösung im
Kampf gegen den Klimawandel und für die angepeilte Klimaneutralität
bis 2040. Das entspricht exakt der nachhaltigen Wirtschaftsweise
unserer Familienforstbetriebe. Gleichzeitig sind langlebige
Holzprodukte ein wichtiger CO2-Speicher, was dem Aufbau eines
'zweiten Waldes', etwa in Form von Holzhäusern, entspricht", betont
Titschenbacher und empfiehlt der EU, den österreichischen Weg in die
EU-Forststrategie zu übernehmen, die derzeit gerade verhandelt wird.
Erfolgsweg wird mit gewichtigem Investitions- und Forschungspaket
verstärkt
Mit Weitblick hat die österreichische Bundesregierung ein starkes
Investitions- und Forschungspaket in der Höhe von 350 Mio. Euro für
klimafitte Wälder geschnürt. Damit soll die angespannte Lage auf dem
Holzmarkt, die insbesondere durch mitteleuropäische
Borkenkäferkalamitäten entstanden ist, entschärft und die
Widerstandskraft der Wälder gestärkt werden. "Die Schwerpunkte darin
sind der Schlüssel für einen wirkungsvollen Beitrag der Forst- und
Holzbranche zum Klimaschutz", unterstreicht der steirische
Kammerpräsident.
Dazu zählen die verstärkte Entwicklung klimafitter Wälder durch
Aufforstung von Mischbaumarten sowie Durchforstungsinitiativen, die
Errichtung von Forschungsanlagen zur Herstellung von Holzgas und
Biotreibstoffen, die Verdichtung der Nahwärmeversorgung auf
Biomassebasis, eine Holzbauoffensive zur Erforschung der Vorzüge des
Baustoffes Holz und anschließender Umsetzung in die Praxis. Allein im
steirischen Wald stehen dafür in den nächsten Jahren 48 Mio. m3 Holz
zur Verfügung. Damit könnten beispielsweise 1,2 Mio. Holzhäuser
gebaut werden. Schließlich ist in dem Unterstützungspaket auch die
Förderung der Artenvielfalt im Wald durch eine abwechslungsreiche
Genetik von Tier- und Pflanzenarten angeführt. (Schluss)
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