03.10.2023,
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Feldkirch. (OTS) - <a></a>Die Firma Grass in Vorarlberg hat zuletzt
eine Kündigungswelle in Gang gesetzt, die sich vor allem gegen
ältere, gutverdienende Mitarbeiter:innen richtet. Zahlreiche
derartige Kündigungen wurden bereits wegen Sozialwidrigkeit und
Altersdiskriminierung gerichtlich angefochten. „Auch vor der
Arbeitnehmer:innenvertretung macht das Unternehmen nicht Halt“,
kritisiert AK Vorarlberg Vizepräsidentin Manuela Auer. So versucht
Grass gerade zwei Betriebsräte mit mehr oder weniger konstruierten
Vorwürfen per Gerichtsbeschluss zu kündigen bzw. zu entlassen. „Hier
wird die betriebliche Mitbestimmung offensiv angegriffen. Wir lassen
uns aber nicht loswerden. Wir werden den betroffenen Betriebsräten
mit allen Mitteln zu ihrem Recht verhelfen“, kündigt Auer kämpferisch
an.
AK Vorarlberg Vizepräsidentin Manuela Auer findet zu den
Vorkommnissen bei der Firma Grass klare Worte: „Es ist eine Sauerei,
wie hier mit Betriebsräten und langjährigen Mitarbeiter:inn
umgegangen wird“, so die Arbeitnehmervertreterin auch in Richtung
Mutterkonzern Würth. „Das Vorgehen gegen Betriebsräte ist nicht nur
ein Angriff auf diese persönlich, sondern auch ein Angriff auf die
betriebliche Mitbestimmung. Derart abscheuliche Versuche, das
Mitspracherecht zu unterbinden, müssen bereits im Keim erstickt
werden.“ Auer kritisiert zudem, dass der Konzern auf der einen Seite
die Sozialpartnerschaft mit Füßen trete, auf der anderen Seite seien
aber in der Coronakrise Millionenbeträge über das
Kurzarbeitszeitmodell, das von der Gewerkschaft mitverhandelt wurde,
angefordert worden. „Ich fordere die Firma Grass und den
Würth-Konzern auf, die Angriffe auf Betriebsrät:innen einzustellen
und eine gute Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe zuzulassen!“
Vertreter der IG-Metall berichten von einem erschreckenden
Verhältnis zwischen dem Würth-Konzern und der
Arbeitnehmer:innenvertretung in Deutschland. „Betriebsrät:innen
werden eingeschüchtert, von Veranstaltungen ausgegrenzt und
abgemahnt. Die Methoden reichen bis hin zu Anträgen auf Kündigung“,
berichtet Uwe Bauer, Geschäftsführer der IG-Metall Schwäbisch Hall.
Eine Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft wurde im letzten Jahr nach
Aufforderung zur Tarifbindung ausgeschlossen.
„Ich wünsche den betroffenen Betriebsräten Durchhaltevermögen,
dass sie sich nicht unterkriegen lassen. Seitens der Fraktion
Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen in der AK Vorarlberg dürfen
sie jedenfalls auf vollste Unterstützung vertrauen. Wir werden alle
Mittel ausschöpfen und alle Hebel in Bewegung setzen, um ihnen zu
ihrem Recht zu verhelfen!“ Am kommenden Freitag wird am
Arbeitsgericht Feldkirch der Fall jenes Betriebsrates verhandelt, der
von der Firma Grass bereits im Mai gekündigt wurde.
Auer verweist abschließend auf die positiven Effekte durch
betriebliche Mitbestimmung, wie Studien regelmäßig zeigen würden.
„Betriebsrät:innen tragen zu mehr Produktivität, höheren Löhnen und
steigenden Renditen bei. Zudem können mitbestimmte Betriebe mit mehr
schrittweisen Innovationen, Weiterbildung und dualer Ausbildung
aufwarten. Die Arbeitszufriedenheit ist höher, die
Personalfluktuation nimmt ab und es gibt weniger
Arbeitskräftemangel.“ Von Österreichs Top 25 Arbeitgeber:innen hätten
21 einen Betriebsrat.
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