25.09.2023,
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Innsbruck (OTS) - Es sind höchst außergewöhnliche Zeiten, wenn eine
massive Lohnforderung von plus 11,6 Prozent bei den Metallern als
überraschend „moderat“ wahrgenommen wird. Und trotzdem wird diese
Lohnrunde mehr als nur schwierig.
Wohl die meisten der Arbeitgeber-Verhandler waren, auch wenn sie
das kaum öffentlich zugeben würden, gestern beim Auftakt der
Metaller-Runde leicht positiv erstaunt ob des Forderungspakets der
Gewerkschaften. Da gab es keinen Ruf nach einer Arbeitszeitverkürzung
(schon gar nicht Richtung 32 Stunden) in Zeiten eines immer größer
werdenden Arbeitskräftemangels. Und selbst die Forderung nach einer
Erhöhung der Löhne und Gehälter erschien noch irgendwie
zurückhaltend. Da hatten manche wohl sogar mit 14 oder 15 Prozent
statt der tatsächlich geforderten 11,6 Prozent gerechnet. Der
Chefverhandler der Gewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder, meinte beim
Shakehands mit seinem Gegenüber auf Seite der Arbeitgeber,
FMTI-Obmann Knill: „Auf faire Verhandlungen in schwierigen Zeiten,
aber wir wissen beide, welche Verantwortung wir tragen.“
Die Gewerkschaft mag gestern mit ihren staatstragenden Tönen so
manche Arbeitgeber überrascht haben, leichter wird diese Lohnrunde
aber trotzdem nicht. Die Inflations-Latte der letzten zwölf Monate
liegt bei 9,6 Prozent, einem Abschluss darunter werden die
Gewerkschafter wohl niemals zustimmen. Das Ziel wird sogar eher
Richtung 10 Prozent oder nicht zuletzt auch aus optischen Gründen
minimal darüber sein.
Aus Sicht der Beschäftigten ist der Wunsch nach hohen Abschlüssen
verständlich, weil diese ja mit den Folgen der massiven Teuerung zu
kämpfen haben. Das haben aber auch die Unternehmer. Und gleichzeitig
hat sich die Konjunkturlage kräftig verdunkelt, Österreich steuert
geradewegs auf eine Rezession zu.
Mit den Beschäftigten und den Unternehmern sind zwei Seiten im
Verhandlungsring, die ähnlich wie schon bei den Corona-Lockdowns
jetzt beide auch nicht Auslöser für den Kostenschub waren. Im ersten
Pandemie-Jahr 2020 hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft eine
Blitz-Lohneinigung im Ausmaß der Inflation (damals nur 1,45 Prozent)
präsentiert. Weil Corona ein globales Problem war, konnte die
Wirtschaft das auch dank massiver Staatseingriffe gut wegstecken.
Jetzt ist die Lage weit gefährlicher. Österreich liegt bei der
Teuerung teils deutlich über vielen Konkurrenz-Ländern. Wie im
Vorjahr verlieren die Betriebe und der Standort Österreich an Boden,
wenn die Personal- und andere Kosten schneller anziehen als anderswo.
Schön, wenn die von manchen totgesagte Sozialpartnerschaft statt
einer Eskalation heuer verstärkt an einem Strang ziehen würde. Aber
noch mehr ist die Politik gefordert, noch viel energischer die
Teuerung einzudämmen. Die Zahlen belegen es: Da war sie nämlich
bisher ziemlich erfolglos.
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