03.10.2023,
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Wien (OTS) - „Trotz turbulenter Zeiten bleiben Agrarwaren und
Lebensmittel ‚Made in Austria‘ auf über 180 Märkten gefragt.
Allerdings hinterlassen Preisdruck und Teuerung im Export Spuren. Auf
Deutschland ist weiterhin Verlass. Unser Nachbar bleibt der
wichtigste Handelspartner unserer Lebensmittelhersteller“, erklärt
Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der
Lebensmittelindustrie anlässlich des Starts der ANUGA als weltgrößte
Lebensmittelfachmesse in Köln.
Zwtl.: Zuwachs beim Wert, Rückgang bei der Menge heimischer
Lebensmittelexporte
Die vorläufigen Zahlen aus der Exportbilanz der Erzeugnisse der
österreichischen Lebensmittelindustrie (Zollkapitel 16 bis 24) für
das erste Halbjahr 2023 zeigen einen wertmäßigen Zuwachs um 9,4 %.
Dieser Anstieg – es ist ein Plus von 445 Mio. Euro - ist vor allem
durch die weltweiten Preissteigerungen und höheren Inflationsraten
bedingt. Die Menge der Lebensmittelexporte ist mit minus 7,7 %
rückläufig. „Die heimischen Lebensmittelhersteller liefern Waren in
mehr als 180 Märkte rund um den Globus. Trotz Mengenrückgang im
ersten Halbjahr ist der Export für die Branche weiterhin ein Motor
und unverzichtbares Standbein“, so Koßdorff.
Zwtl.: Auf Deutschland ist weiterhin Verlass: Unsere Nachbarn bleiben
wichtigster Handelspartner
Lebensmittel „Made in Austria“ schmecken besonders den deutschen
Konsumentinnen und Konsumenten: Die Erzeugnisse der
Lebensmittelindustrie konnten im ersten Halbjahr 2023 mit einem
Exportwert von 1,8 Mrd. Euro wertmäßig um 16,5 % und mengenmäßig um
zumindest 1 % zulegen. Rund 35 % aller Exporte der
Lebensmittelindustrie gingen in unser nördliches Nachbarland.
Deutschland ist damit wieder der wichtigste Handelspartner der
heimischen Lebensmittelindustrie.
Zwtl.: Über 70 Prozent der heimischen Lebensmittelexporte gehen in
die EU
Die vorläufigen Exportzahlen des ersten Halbjahres 2023
unterstreichen die immense Bedeutung des EU-Binnenmarktes für die
heimische Lebensmittelindustrie: 71 % ihrer Exporte gehen in die EU
(3,7 Mrd. Euro), 29 % in Drittstaaten (1,5 Mrd. Euro). Auf
Drittstaaten außerhalb Europas entfallen aktuell 16 % des
Exportvolumens (841 Mio. Euro): Dazu zählen die USA als aktuell
wichtigster Exportmarkt außerhalb Europas (5,8 %).
Nach Deutschland gehören zu den TOP 5-Exportländer Italien (380
Mio. Euro, +8,2 %), die USA (300 Mio. Euro, -23,2 %), die Schweiz
(219 Mio. Euro, +18,5 %) und die Niederlande (183 Mio. Euro, -2,0 %).
Zu den „Bestsellern“ zählen neben Energy-Drinks, Limonaden und
Eistees weiterhin Süßwaren, Feinbackwaren und Spezialitäten der
österreichischen Mehlspeisküche. Auch Käse, Fruchtsäfte,
Milcherzeugnisse, Wurst- und Fleischzubereitungen aus Österreich
bleiben im Ausland beliebt.
Zwtl.: Heimische Lebensmittel punkten auf benachbarten Märkten
Fast 57 % der gesamten Lebensmittelexporte der Branche gingen im
ersten Halbjahr 2023 in die umliegenden 8 Nachbarländer Österreichs
(Volumen von rund 2,9 Mrd. Euro, +14,6 %), u. a. in die Schweiz
(+18,5 %) oder nach Tschechien (+16,2 %). Der Vorteil liegt auf der
Hand: kürzere Transportwege und ähnliche Qualitäts- und
Geschmackserwartungen der Konsumentinnen und Konsumenten in diesen
Ländern bringen hohe Wertschätzung für Lebensmittel aus Österreich.
Zwtl.: Außenhandelsbilanz der österreichischen Lebensmittelindustrie
bleibt positiv
Die österreichische Außenhandelsbilanz ist im Gesamtagrarbereich
der Zollkapitel 1 bis 24 traditionell negativ (erstes Halbjahr 2023:
-35 Mio. Euro). Agrarwaren der Zollkapitel 1 bis 15 weisen aktuell
ein Minus in Höhe von 1,291 Mrd. Euro auf. Eine negative AH-Bilanz im
Agrarbereich bedeutet, dass wir mehr Agrarrohstoffe importieren als
exportieren. Das ist leicht erklärt: Österreich kann sich über das
ganze Jahr nicht ausreichend selbst mit sämtlichen Agrarrohstoffen
und Halbfabrikaten versorgen und ist daher auf Importe angewiesen.
Auch gedeihen einige Rohstoffe nicht in Österreich, wie etwa Kakao,
Kaffee, Südfrüchte, Reis, Haselnüsse, Meeresfrüchte usw. Diese müssen
daher zur Sicherung der Versorgung des Landes eingeführt werden.
Anders sieht es bei den höher verarbeiteten Erzeugnissen der
Lebensmittelindustrie (ZK 16 bis 24) aus: diese zeigen mit +1,255
Mrd. Euro erneut eine positive Außenhandelsbilanz. Mit anderen
Worten: wir exportieren mehr verarbeitete Lebensmittel als wir
einführen.
Zwtl.: Turbulente Zeiten: Überregulierung vermeiden und
EU-Binnenmarkt stärken
Die Lebensmittelindustrie zählt zu den versorgungs- und
systemrelevanten Branchen in Österreich. Sie schafft auch in
Krisenzeiten eine verlässliche Versorgung des Landes mit heimischen
Lebensmitteln und Getränken. Die Branche steht für 27.000 direkt
Beschäftigte und rund 150.000 Arbeitsplätze in verbundenen Bereichen
der Wertschöpfungskette ihrer Partner und Zulieferer. Der Kostendruck
bei den Herstellern ist weiter hoch, die Preishausse aus dem Jahr
2022 bei Energie, Logistik, Verpackung und Rohstoffe wirkt weiter
nach. Jetzt steigen auch die Personalkosten in den Vorstufen und der
Branche selbst. „Gerade in diesen heraufordernden Zeiten muss daher
alle Kraft in die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer
österreichischen Lebensmittelindustrie fließen. Nur in einem
funktionierenden EU-Binnenmarkt mit gleichen Spielregeln für alle,
schaffen wir es, wettbewerbsfähig zu bleiben. Überregulierung ist
eine Standortbremse und gefährdet Jobs“, so Koßdorff abschließend.
Zwtl.: Über die AGNUA
Die ANUGA findet von 7. bis 11. Oktober 2023 in Köln statt. Als
internationale Fachmesse für Ernährung und Treffpunkt für die
internationale Lebensmittelwirtschaft bietet sie heimischen
Exporteuren Gelegenheit, Lebensmittel und Getränke „Made in Austria“
einem breiten Publikum zu präsentieren.
Zwtl.: Stellenwert der Lebensmittelindustrie in Österreich
Die Lebensmittelindustrie ist eine der größten Branchen
Österreichs. Sie sichert im Interesse der Konsumentinnen und
Konsumenten tagtäglich die Versorgung mit sicheren und qualitativen
Lebensmitteln. Die rund 200 Unternehmen mit ihren 27.000 direkt
Beschäftigten erwirtschaften 2022 ein Produktionsvolumen von über 11
Mrd. Euro. Rund 9,9 Mrd. Euro davon wurden im Export in über 180
Länder abgesetzt. Die Branche trägt wesentlich zum Wohlstand des
Landes bei: Jeder Euro, der in der Lebensmittelindustrie
erwirtschaftet wird, löst 1,23 Euro an Wertschöpfung in anderen
Unternehmen aus. Jeder Arbeitsplatz in der Lebensmittelindustrie
bewirkt die Schaffung oder Absicherung von weiteren knapp zwei
Arbeitsplätzen in Österreich. In Summe sind mit der Branche rund
150.000 Arbeitsplätze verbunden. 4 von 10 von der
Lebensmittelwirtschaft erwirtschafteten Euro fließen über Steuern und
Abgaben an den Staat zurück. Für die Landwirtschaft ist die
Lebensmittelindustrie der wichtigste Partner und Abnehmer von
Rohstoffen. Der Fachverband unterstützt seine Mitglieder durch
Information, Beratung und internationale Vernetzung.
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