08.10.2024, 13004 Zeichen
Wien (OTS) - - Die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen fühlt sich
erwachsen, wenn sie
finanziell eigenständig oder aus dem Elternhaus ausgezogen ist
- Für „finanziell erwachsen“ halten die Österreicher:innen, wer keine
Zuschüsse der Familie benötigt
- Positive Entwicklung: Mehr Menschen kümmern sich um eigene
finanzielle Vorsorge
- Ein Drittel der Frauen in Österreich gibt an zu wenig Geld für
finanzielle Vorsorge haben - deutlich mehr Frauen als Männer
- Top-Zukunftswünsche der jungen Menschen: Schuldenfreies Leben oder
Urlaube weit vor Luxus-Artikeln
- Weiteres Bildmaterial, Infografiken und die Präsentation zur Studie
hier
Mit 18 Jahren wird man in Österreich volljährig, aber wann fühlen
sich die Österreicher:innen tatsächlich erwachsen? Knapp die Hälfte (
46 %) der jungen Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren in Österreich
sagt von sich selbst: wenn man finanziell eigenständig oder aus dem
Elternhaus ausgezogen ist. Ein gutes Drittel (35 %) gibt den
Berufseinstieg an, ein Fünftel (21 %) nennt ein eigenes Haus bzw.
eine Eigentumswohnung als Meilenstein*. Nur einer von zehn jungen
Menschen (11 %) gibt hingegen eine Eheschließung an. Für Frauen sind
dabei, unabhängig von ihrem Alter, die erste Wohnung (53 % vs. Männer
43 %) und finanzielle Eigenständigkeit noch wesentlicher für das
Erwachsenwerden als für Männer (Frauen 47 %, Männer 42 %). Zu diesen
Ergebnissen kommt die UNIQA Finanzvorsorge-Studie 2024, die vom
Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics durchgeführt
wurde**. „Junge Erwachsene haben ihr Leben vor sich, ihnen steht die
Welt offen - und sie müssen und sollen ihren eigenen Weg finden. Und
unabhängig davon, wann sich junge Menschen tatsächlich als erwachsen
fühlen: Je früher man Verantwortung für seine finanzielle Zukunft
übernimmt, desto besser - dafür möchten wir frühzeitig Bewusstsein
wecken, ermutigen und auch dabei unterstützen“ , erläutert René Knapp
, Vorstand UNIQA Insurance Group AG und zuständig für
Personenversicherung, den diesjährigen Schwerpunkt der Finanzvorsorge
-Studie, die bei ihrer vierten Ausgabe einen besonderen Fokus auf das
Thema „Erwachsen werden“ in Verbindung mit finanzieller Verantwortung
und finanzieller Vorsorge legt.
„Finanziell erwachsen“ ist, wer keine Zuschüsse der Familie benötigt
Mehr als zwei Drittel der in Österreich lebenden Menschen (68 %)
sehen junge Menschen auch in finanzieller Hinsicht als erwachsen,
wenn das eigenständige Finanzieren von Wohnen, Lebensmitteln,
Mobilität und weiteren (Fix-)Ausgaben ohne regelmäßige finanzielle
Zuschüsse von Eltern oder anderen Personen möglich ist***. Dieser
Aspekt ist Frauen besonders wichtig: Fast drei Viertel (73 %) stimmen
dem zu, während bei den befragten Männern nur weniger als zwei
Drittel (64 %) dieser Meinung sind. Hingegen ist für fast die Hälfte
der Männer eine Vollzeitbeschäftigung eines der wesentlichsten
Anzeichen für finanzielle Selbstständigkeit, aber nur für ein Drittel
der Frauen (34 %). Sie legen wiederum mehr Wert darauf, sich nicht
für Freizeitgüter (wie z.B. Kleidung, Elektronik oder Reisen) zu
verschulden (Frauen 47 %, Männer 42 %).
40 % der jungen Erwachsenen können Leben selbst finanzieren
Drei Viertel (76 %) der 18- bis 29-Jährigen beziehen ein Einkommen
aus einer beruflichen Tätigkeit, 20 % werden regelmäßig von ihren
Eltern finanziell unterstützt. Vier von zehn der jungen Personen (39
%) geben an, sich ihr Leben nach eigener Einschätzung komplett selbst
finanzieren zu können. Ein weiteres Drittel (32 %) sagt, sich das
eigene Leben zum Großteil selbst finanzieren zu können. Nur knapp ein
Zehntel der Befragten (9 %) in der jungen Altersgruppe kann sich das
Leben gar nicht selbst finanzieren, ein Fünftel (19 %) gibt an, dass
dies nur zum Teil möglich ist.
Finanzielle Verantwortung geht mit alten Rollenbildern einher
Knapp zwei Drittel der befragten jungen Erwachsenen fühlen sich (sehr
) sicher beim Überblick über die eigenen Finanzen (64%) und bei der
zeitgerechten Begleichung von notwendigen Zahlungen oder Rechnungen (
63 %). Beides gilt insbesondere für junge Frauen, sieben von zehn
Befragte geben dies an (vs. Männer: 6 von 10 Personen). Wenn es um
das Beurteilen und Vergleichen von Finanzangeboten geht, sinkt der
Wert jedoch auf ca. ein Drittel (35 %) - hier fühlen sich junge
Männer (39 %) aber noch sicherer als junge Frauen (30 %). „Es zeigen
sich offenbar noch immer alte Stereotypen. Frauen fühlen sich für das
‚daily money management‘, früher bekannt als die Haushaltskasse, und
Männer für Kreditverträge, Anlageformen oder Ähnliches zuständig“ ,
interpretiert Univ. Prof. Bettina Fuhrmann , Leiterin des Instituts
für Wirtschaftspädagogik sowie des Zentrums für Finanzbildung an der
Wirtschaftsuniversität Wien, diese Ergebnisse.
Top-Zukunftswünsche der jungen Menschen: Schuldenfreies Leben oder
Urlaube weit vor Luxus-Artikeln
Die drei größten Wünsche der befragten 16- bis 60-Jährigen für die
Zukunft, was Materielles oder Finanzielles betrifft, sind ein
schuldenfreies Leben (50 %), den aktuellen Lebensstandard halten zu
können (43 %) und viele Urlaube bzw. Reisen unternehmen zu können (35
%). 2 % träumen von einem eigenen Boot****.
Auch bei jungen Menschen steht das schuldenfreie Leben auf Platz 1 (
43 %). Überdurchschnittlich häufig wünschen sie sich genügend Geld,
um die Familie unterstützen zu können (36 %), Urlaube und Reisen
stehen hoch im Kurs (35 %), ebenso ein eigenes Haus mit Garten im
Grünen (34 %). Nur eine von zehn der jungen Personen (9 %) wünscht
sich Luxusartikel wie etwa Luxus-Kleidung oder -Accessoires oder
teuren Schmuck, junge Frauen sogar tendenziell noch weniger (7 %)
Finanzielle Vorsorge im Aufwind: Bewusstseinsbildung zeigt Wirkung
Finanzielle Vorsorge wird 2024 weiterhin als sehr wesentlich
erachtet. Diese ist - wie auch schon 2023 - sieben von zehn (71 %)
der 16- bis 60-Jährigen wichtig. Vier von Zehn (39 %) der Befragten
haben sich auch schon intensiv mit der eigenen finanziellen Vorsorge
beschäftigt. „Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen sichtbaren
Anstieg, der sich sowohl unter Männern als auch unter Frauen und auch
in der jungen Zielgruppe widerspiegelt, wobei Männer sich schon
intensiver mit dem Thema beschäftigt haben als Frauen“ , analysiert
Martina Oberrauc h, Studienleiterin und Senior Research Consultant
bei Reppublika Research & Analytics. (2024 gesamt 39 %, 2023 gesamt
30 % / 2024 Männer 45 %, 2023 Männer 33 % / 2024 Frauen 34 %, 2023
Frauen 27 % / 2024 18-29-jährige 37 %, 2023 18-29-jährige 32 %).
„Es ist gut und wichtig, wenn das ‚Vogel-Strauß-Verhalten‘ zurückgeht
und Menschen ihre Finanzlage nicht einfach ausblenden, sondern
Verantwortung dafür übernehmen. Geld bedeutet schließlich auch
Freiheit, aber mangelnde Finanzkompetenz beschränkt oft den
persönlichen Handlungsspielraum“ , kommentiert René Knapp die
Ergebnisse. „Wir sehen, dass Bewusstseinsbildung erfreulicherweise
wirkt, wenn auch nicht von heute auf morgen. Darum sind die
Initiativen der öffentlichen Hand, im Schulsystem und nicht zuletzt
die Beiträge der Finanzwirtschaft so wichtig und müssen intensiv
fortgeführt werden.“
Konkrete Vorsorgemaßnahmen nehmen zu
Der Anteil der Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre
eigene finanzielle Vorsorge getroffen haben, ist ebenfalls leicht
gestiegen (von 37 % auf 40 %), insbesondere unter Männern (von 40 %
auf 45 %). „Im Jahr 2021 haben wir diese Studie zum ersten Mal
durchgeführt. Danach befand sich der Wert immer auf Talfahrt, nun ist
er zum ersten Mal wieder gestiegen“, betont Martina Oberrauc h. Noch
immer geben über ein Viertel (29 %) der befragten Personen an, über
zu wenig Geld für finanzielle Vorsorge zu verfügen. Dieser Wert ist
aber tendenziell sinkend (2024: 34 %). Obwohl sich diese Tendenz
sowohl unter Männern als auch unter Frauen zeigt, geben Frauen
signifikant häufiger an, zu wenig Geld für finanzielle Vorsorge zu
haben (34 % vs. Männer 25 %).
„Die Studie zeigt deutlich, dass Frauen im Bereich der Finanzvorsorge
vor besonderen Herausforderungen stehen. Der Umstand, dass Frauen
häufiger angeben, nicht ausreichend vorsorgen zu können, ist eng mit
der bestehenden Einkommensungleichheit verknüpft. Das
durchschnittlich geringere Einkommen von Frauen im Vergleich zu
Männern führt zwangsläufig zu einem kleineren finanziellen Spielraum
für langfristige Vorsorge. Dies unterstreicht die Notwendigkeit,
sowohl die Lohnschere zu schließen als auch gezielte finanzielle
Bildungsmaßnahmen für Frauen zu fördern, um ihre Möglichkeiten zur
Altersvorsorge zu verbessern" , ergänzt Bettina Fuhrmann .
Männer und Frauen setzen auf unterschiedliche Anlageformen
Am häufigsten genutzt werden Sparkonten bzw. Sparbücher (60 %),
gefolgt von Bargeld zuhause (38 %) und privaten Lebens- bzw.
Pensionsversicherungen (37 %). Bei den Anlageformen zeigen sich aber
auch geschlechterspezifische Unterschiede: Frauen setzen demnach
häufiger auf Sparkonten bzw. Sparbücher (63 % vs. Männer: 57 %)
.Fondsparen (Männer: 27 %, Frauen: 19 %), Aktien (Männer: 28 %,
Frauen: 13 %), Kryptowährungen (Männer: 16 %, Frauen: 6 %) und
Anleihen (Männer: 12 %, Frauen: 7 %) werden von Männern häufiger
verwendet als von Frauen. Die junge Zielgruppe setzt
überdurchschnittlich häufig auf Kryptowährungen (14 %, 16- bis 60-
Jährige gesamt: 11 %). Krypto ist auch bei jungen Männern (18 %)
deutlich beliebter als bei jungen Frauen (9 %).
Männer schätzen eigenes Finanzwissen deutlich höher ein als Frauen
Nur etwa ein Viertel der Befragten aller Altersgruppen schätzt das
eigene Wissen zu Finanz- bzw. Veranlagungsthemen als (eher) hoch ein.
Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, wobei der
Anstieg vor allem auf Männer zurückgeht. Mehr als doppelt so viele
Männer (32 %) wie Frauen (15 %) schätzen ihr Wissen nämlich als (eher
) hoch ein. Umgekehrt bewerten 35% der Frauen, aber nur 22% der
Männer ihr Wissen als (eher) niedrig.
„Die großen Unterschiede bei Männern und Frauen bei der Einschätzung
des eigenen Finanzwissens, aber auch die reale Nutzung von
Kryptowährungen zeigen, dass die seriöse Vermittlung von Finanz-Know-
how in keiner Weise an Bedeutung und Dringlichkeit eingebüßt hat.
Denn einerseits bestehen noch immer sehr unfundierte Vorbehalte
gegenüber dem Kapitalmarkt und andererseits wird in extrem volatile
Anlageformen investiert. Man könnte hier von einem Phänomen der
‚Überkompensation der Risikoaversion‘ sprechen, dem wir mit
entsprechender Wissensvermittlung begegnen müssen“ , schließt Bettina
Fuhrmann .
Weiteres Bildmaterial, Infografiken und die Präsentation zur
Studie hier .
Details zur Studie
UNIQA widmet sich intensiv dem Thema der finanziellen Vorsorge. Aus
diesem Grund wurde 2024 bereits zum vierten Mal eine Studie
durchgeführt, um zu beleuchten, welche Einstellungen, Meinungen, aber
auch Barrieren es in unterschiedlichen Zielgruppen zum Thema
finanzielle Vorsorge gibt. 2024 lag ein besonderer Fokus auf dem
Thema „Erwachsen werden“ in Verbindung mit finanzieller Verantwortung
und finanzieller Vorsorge, sowie auf der Zielgruppe der jungen
Erwachsenen (18-29-Jährige). Weiters wurden Veränderungen im
Vergleich zum Jahr 2023 analysiert.
Durchgeführt wurde die für Österreich repräsentative Studie vom
Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics, das
insgesamt 3.427 Personen befragt hat.
Methode
Computer Assisted Web Interviews (CAWI) im Talk Online Panel
Befragungszeitraum: 26.04. bis 03.06.2024
Befragte Personen
n = 3.207 Personen in Österreich (Repräsentativbefragung - 16 bis 60
Jahre)
Repräsentativ für Frauen, Männer sowie die österreichische
Bevölkerung insgesamt (nach Geschlecht, Alter, Bundesland und
Bildungsniveau).
Zudem stand die Zielgruppe der jungen Erwachsenen im Fokus und es
wurden in der Gesamtstichprobe der 18-29-Jährigen 1.050 Personen
befragt (inklusive 220 Personen Boost). Die Gesamtstichprobe der
jungen Erwachsenen ist somit zusätzlich repräsentativ nach
Geschlecht, Bundesland und Bildungsniveau
UNIQA Group
Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgesellschaften in
ihren Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Mehr
als 21.000 Mitarbeiter:innen und exklusive Vertriebspartner:innen
betreuen in 17 Ländern knapp 17 Millionen Kund:innen. In Österreich
ist UNIQA mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent die zweitgrößte
Versicherungsgruppe. In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 14
Märkten vertreten: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien,
Kosovo, Kroatien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien,
Serbien, Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus
zählen auch Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA
Group.
Fußnoten:
* Bei einer Auswahl von maximal drei Meilensteinen.
** Befragungszeitraum 26.04. bis 03.06.2024, Computer Assisted Web
Interviews, Gesamtstichprobe von 3.207 Personen zwischen 16 und 60
Jahren, repräsentativ für Männer, Frauen und die österreichische
Bevölkerung insgesamt nach Geschlecht, Alter, Bundesland und
Bildungsniveau. Zusätzlicher Fokus auf die Zielgruppe der 18-29-
Jährigen (repräsentativ für 18-29-Jährige in Österreich nach
Geschlecht, Bundesland und Bildungsniveau).
***Bei einer Auswahl von maximal fünf Anzeichen für finanzielles
Erwachsensein.
*** Bei einer Auswahl von maximal drei Zukunftswünschen.
Wiener Börse Party #775: ATX nach US-Wahlen fester, Less Taxes fürs Stammbuch, Top-Tag für Kontron unabhängig von Trump
Aktien auf dem Radar:Warimpex, Andritz, RBI, Immofinanz, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Strabag, EuroTeleSites AG, EVN, Mayr-Melnhof, Frequentis, CA Immo, Polytec Group, AT&S, Gurktaler AG Stamm, Linz Textil Holding, Marinomed Biotech, Porr, RWT AG, SBO, Verbund, voestalpine, Oberbank AG Stamm, Zumtobel, Palfinger, Agrana, Amag, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, Rosenbauer.
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