27.09.2023,
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Brüssel (OTS) - Bereits 2019 hat der Pestizidkonzern Bayer-Monsanto
einen Antrag für eine erneute Zulassung des umstrittenen
Breitbandherbizids Glyphosat gestellt. Dabei wurden, wie schon in den
Jahrzehnten davor, relevante Informationen zurückgehalten.
Mehrere NGOS (darunter Global 2000) haben deshalb heute eine
Nachtragsanzeige gegen die Hersteller von Glyphosat eingereicht. Der
Vorwurf: Bayer-Monsanto hätte unvorteilhafte Studien vorenthalten,
um die weitere Zulassung von Glyphosat nicht zu gefährden. Ähnliche
Anzeigen gegen den Konzern gab es bereits 2017 und 2019.
Sarah Wiener, Grüne Abgeordnete und Berichterstatterin der neuen
EU-Pestizidverordnung (SUR), kommentiert: „Alle Fakten müssen auf den
Tisch. Schon 2002 hat Bayer-Monsanto eine Versuchsreihe beenden
lassen, als sich abgezeichnet hat, dass Glyphosat in größeren Mengen
von der menschlichen Haut aufgenommen wird als gedacht. Andere
Untersuchungen wurden zwar durchgeführt, aber nicht für die Zulassung
eingereicht. Kinder haben etwa laut einer Studie ein erhöhtes Risiko
für Entwicklungsstörungen, wenn ihre Mütter während der
Schwangerschaft Glyphosatrückständen in der Luft ausgesetzt sind.
Die Hersteller haben das gewusst und in der Schublade verschwinden
lassen. Die Anzeigen der NGOs machen klar, wie voreingenommen das
Zulassungsverfahren für Glyphosat von Anfang an war. Um diesen
Manipulationen ein Ende zu setzen, müssen die Hersteller verpflichtet
werden, alle Studien zu ihren Produkten vorzulegen. Wenn nicht,
müssen empfindliche Geldstrafen drohen. Die Politik hat die Aufgabe,
Menschen vor Gesundheitsrisiken zu schützen und das
EU-Vorsorgeprinzip konsequent anzuwenden.“
Trotz dieser Unstimmigkeiten hat die Kommission letzte Woche eine
Zulassung des Wirkstoffes bis 2033 vorgeschlagen. Die Abstimmung über
die Verlängerung der Zulassung findet am 12. oder 13. Oktober im
Scopaff, im ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und
Futtermittel des Rates, statt.
Aktuell scheint das Pendel eher pro Glyphosat auszuschlagen,
Wiener fasst zusammen: „Als die Zulassung vergangenen Herbst
provisorisch ein Jahr verlängert wurde, um den EU-Behörden mehr Zeit
für ein Gutachten zu geben, waren sich die Mitgliedsstaaten nicht
einig. Der Rat muss die Verlängerung jetzt klar ablehnen. Österreich
hat bereits ein Nein zu Glyphosat angekündigt, das ist ein
folgerichtiger Schritt nach Beurteilung der Sachlage.
Profitinteressen von Konzernen dürfen nicht über unserer Gesundheit
und einer intakten Umwelt stehen: Bei Zweifel lieber mehr Forschung
und vorerst keine Zulassungsverlängerung. Alternativen zu Glyphosat
gibt es zur Genüge. Zudem wollen die Menschen in der EU mehrheitlich
kein Glyphosat, das haben auch die Kommission, der Rat und
Bayer/Monsanto zu respektieren.“
Mehr Information:
Die heute veröffentlichte Anzeige von Global 2000: [LINK]
(
https://www.global2000.at/sites/global/files/Sachverhalt...
_unterfertigt_Website.pdf )\nStudie zu den Auswirkungen von Glyphosat auf Schwangere und Kleinkinder:[ ] (
https://www.bmj.com/content/364/bmj.l962)[LINK
] (
https://www.bmj.com/content/364/bmj.l962)\nStudie „Alternativen zu Glyphosat":[ ] (
http://)[LINK]
(
https://www.greens-efa.eu/en/article/study/weed-manageme...
ves-to-the-use-of-glypohosate )\n
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