11.02.2025, 2708 Zeichen
Wien (OTS) - Die Wirtschaftslage bleibt sowohl in Österreich als auch
im Euro-Raum
insgesamt herausfordernd. Ein baldiger Aufschwung ist nicht zu
erwarten. Die allmähliche Lockerung der Geldpolitik durch die
Europäische Zentralbank hat der Investitionsnachfrage bislang kaum
Schwung verliehen. Zudem trübt die Zolldrohung der USA den Ausblick.
"Die weltweite Industrieproduktion und der Welthandel folgen seit
Mitte 2023 einem Aufwärtstrend. Importzölle durch die USA und
allfällige Gegenreaktionen der betroffenen Handelspartner gefährden
diese positive Dynamik", so der Autor des aktuellen WIFO-
Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.
Nach Rückgängen im II. und III. Quartal 2024 dürfte Österreichs
Wirtschaftsleistung im IV. Quartal stagniert haben (gemäß WIFO-
Schnellschätzung). Während die Konsum- und die Investitionsnachfrage
etwas lebhafter ausfielen als in der Vorperiode, ließ der Export
weiter nach. Die Industrie verzeichnete auch im IV. Quartal
Produktionseinbußen.
Die Erwartungen der Industrieunternehmen lassen weder in der EU
insgesamt noch in Österreich eine baldige Konjunkturbelebung
erwarten. Die Stimmung bleibt auch aufgrund der Zolldrohungen der USA
gedämpft. Lichtblicke sind lediglich die schrittweise Lockerung der
Geldpolitik im Euro-Raum und die Schwäche des Euro im Vergleich zum
Dollar, welche die Exportwirtschaft stützen sollte.
In den USA verlief die Konjunktur bislang schwungvoll. Eine
Erhöhung der Einfuhrzölle dürfte allerdings den
Verbraucherpreisauftrieb verstärken und damit den privaten Konsum,
der bisher das Wirtschaftswachstum in den USA antreibt, dämpfen.
Zudem dürfte die Federal Reserve Bank im Falle eines
Inflationsanstieges keine neuerlichen Leitzinssenkungen vornehmen,
nachdem sie ihre Geldpolitik bereits im Jänner nicht mehr weiter
gelockert hat.
Im Euro-Raum erlitt die Wirtschaft zuletzt einen Rückschlag; das
BIP stagnierte im IV. Quartal 2024 gegenüber der Vorperiode, nachdem
es im Vorquartal noch um 0,4% gewachsen war. Eine rasche
Beschleunigung der Konjunktur ist gemäß den schwachen
Vorlaufindikatoren unwahrscheinlich.
Die Inflationsrate in Österreich erhöhte sich zu Jahresbeginn
2025 wieder deutlich auf voraussichtlich 3,3%. Ende 2024 waren noch
Werte von unter 2% gemessen worden.
Der Arbeitsmarkt leidet zunehmend unter der anhaltenden
Konjunkturschwäche. Die Zahl der beim AMS gemeldeten Arbeitslosen
stieg zuletzt sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem
Vormonat. Zugleich sank die Zahl der offenen Stellen. Die
Arbeitslosenquote betrug im Jänner 2025 nach vorläufigen Berechnungen
8,6%.
Abbildung 1: Schwungvoller Welthandel gefährdet - auf der WIFO-
Website
Zu den Definitionen siehe " Methodische Hinweise und Kurzglossar
".
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