25.03.2025, 6457 Zeichen
Wien (OTS) - „Die bisherigen Prognosen des Fachverbandes der
Immobilien- und
Vermögenstreuhänder bestätigen sich auch heuer wieder am realen
Markt“, so Gerald Gollenz, Branchensprecher der österreichischen
Immobilienwirtschaft, heute, Dienstag, bei der Präsentation des
Immobilienpreisspiegels 2025. „Der Immobilienpreisspiegel erscheint
heuer bereits zum 36. Mal und ist sowohl für Unternehmen als auch für
die interessierte Öffentlichkeit eine faktenbasierte Grundlage zur
Preisbeobachtung am österreichischen Immobilienmarkt“, so Gollenz
über das bewährte und zuverlässige Tool.
Immobilienerwerb in Österreich nach wie vor gefragt, 2024 jedoch
weniger Transaktionen
Der Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) stellte
weiters fest: „Es ist erfreulich zu sehen, dass der Erwerb von
Immobilien in Österreich nach wie vor gefragt ist. Allerdings ist die
Zahl der Transaktionen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr von rund
83.000 auf 69.500 weiter zurückgegangen. Ein Umstand, der sicherlich
auch auf die KIM-Verordnung und damit auf die erschwerten
Finanzierungsbedingungen insbesondere für Ersterwerberinnen und
Ersterwerber im Jahr 2024 zurückzuführen ist. Die Immobilienpreise
sind - außer im Bereich des unsanierten Bestandes - nicht gesunken
und werden es wohl auch in Zukunft nicht tun“, so der
Branchensprecher der rot-weiß-roten Immobilienwirtschaft. „Ausnahmen
in einzelnen Bezirken mit starker Abwanderung bestätigen aber die
Regel.“
Immobilien zur Miete oder zum Kauf - Preise im Überblick:
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beim Kauf von
Eigentumswohnungen im Erstbezug 2024 lag in Österreich bei 3.559,21
Euro (+2,07 Prozent). Bei Reihenhäusern lag er bei 2.190,57 Euro (+
3,92 Prozent) und bei Einfamilienhäusern bei 2.426,38 Euro (+1,75
Prozent). Baugrundstücke für Wohnimmobilien wurden für
durchschnittlich 406,33 Euro pro Quadratmeter verkauft, was einer
Preissteigerung von 2,29 Prozent gegenüber 2023 entspricht.
Neuwertige Mietwohnungen kosteten bei Neuabschluss
durchschnittlich 9,30 Euro pro Quadratmeter, eine Steigerung von 3,03
Prozent. „Bei Neuabschlüssen von Mietverträgen sehen wir bei weitem
keine Preisexplosion, wie sie gerne und oft in die Diskussion
geworfen wird, sondern eine Preisanpassung, die in vielen Lagen sogar
unter der Inflations- und Teuerungsrate liegt. Gerade im Mietsegment
zeigen sich die Gesetze des Marktes. Bei hoher Nachfrage und geringem
Angebot steigen die Mieten, umgekehrt korrigieren sich die Preise
nach unten“, sagt Gollenz. „Der Mietmarkt für Wohnungen, die keiner
Mietzinsobergrenze unterliegen, ist und bleibt daher in Österreich
stabil.“
Immobilienmarkt in Wien: Alle Segmente stabil, Mietpreisniveau
steigt nur gering
„Die Bundeshauptstadt profitiert nach wie vor vom Bauboom der
gewerblichen Immobilienwirtschaft in den vergangenen Jahren“, hielt
Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und
Fachverbandsobmann-Stellvertreter in der WKÖ, fest. „Ein Plus bei
Mieten in Höhe von 3,32 Prozent bei Neuabschlüssen im nicht
preisgeregelten Mietsegment zeigt, dass wir bei weitem von keiner
Mietpreisexplosion sprechen müssen. Allerdings gibt es eben noch
genügend Angebot am Markt. Wenn aber die Bau- und Sanierungszahlen
weiter einbrechen, sind Steigerungen aufgrund des geringen Angebots
am Markt unausweichlich.“
„Die Kaufpreise für Immobilien in Wien steigen auf allen Ebenen
kontinuierlich. Bei einer Angebotsverknappung, wie sie uns durch den
Einbruch der gewerblichen Bautätigkeit ab dem kommenden Jahr
bevorsteht, könnten die Preise in Zukunft stark steigen“, warnte
Pisecky.
Immobilien in Niederösterreich: St. Pölten gegen den Trend
Johannes Wild, stellvertretender Obmann des WKÖ-Fachverbandes und
Obmann der Fachgruppe Immobilien in der Wirtschaftskammer
Niederösterreich (WKNÖ), berichtete, dass gerade in der
niederösterreichischen Landeshauptstadt die Preise für den
Eigentumserwerb leicht sinken. „Mit Ausnahme der Preise für
Einfamilienhäuser in guten Lagen sinken die Preise im
Eigentumssegment, während die Mieten in St. Pölten steigen, und zwar
um 2,93 Prozent. Dennoch liegen wir auch hier unter der Inflations-
und Teuerungsrate.“ Und weiter: „Der Speckgürtel von Wien ist nach
wie vor das begehrteste und damit teuerste Pflaster in
Niederösterreich, denn auch hier wirken die Gesetze des Marktes:
Bleibt das Angebot knapp und die Nachfrage hoch, steigen die Preise.“
Fazit: Ohne gesetzliche Sofortmaßnahmen gerät der Immo-Markt
massiv ins Wanken
Und Branchenexperte Wild weiter: „Preisdeckel lösen keine
Wohnungsmarktprobleme, weil sie das Angebot verknappen“. „Vielmehr
sind Sofortmaßnahmen sowohl für gemeinnützige als auch gewerbliche
Bauträger zur Forcierung des leistbaren Wohnbaus und ebensolcher
Sanierungen das Gebot der Stunde, um den Markt stabil zu halten“,
forderte Michael Pisecky. „Gemeinsam mit anderen Sektoren wie der
Bauwirtschaft setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, dass es in
absehbarer Zeit zu keinem Markteinbruch kommt“, betonten Gerald
Gollenz, Michael Pisecky und Johannes Wild unisono.
Aussagekräftig und verlässlich: Der Immo-Preisspiegel 2025 mit
rund 11.000 Einzeldaten
Der Immobilienpreisspiegel des Fachverbandes der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder der WKÖ bildet auch heuer wieder die reale,
marktnahe Preisentwicklung des Vorjahres ab. Er gibt nicht die
erzielbaren Preise für einzelne Objekte wieder. Die
Mitgliedsunternehmen melden im Rahmen der Erhebung konkrete
Transaktionsdaten. Diese werden im Fachverband der Immobilien- und
Vermögenstreuhänder ausgewertet und in Zusammenarbeit mit dem „ZT
Datenforum“, einem Spezialisten für Immobilienanalyse, -bewertung und
Marktbeobachtung, mit dessen Grundbuchstransaktionsauswertungen
abgeglichen und validiert. Im Ergebnis enthält der
Immobilienpreisspiegel 2025 rund 11.000 Einzelwerte mit den
Vergleichszahlen des Vorjahres. Im Gegensatz zu anderen Publikationen
bezieht er sich weder ausschließlich auf Angebotszahlen noch
ausschließlich auf Grundbuchdaten. Darüber hinaus werden - ebenfalls
ein Alleinstellungsmerkmal - Daten zur Lage und Nutzungsqualität der
Immobilien erfasst.
Der Immobilienpreisspiegel 2025 ist zum Preis von 39 Euro (für
WKO-Mitglieder: 29 Euro) zzgl. USt. und Versandkosten beim
Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wiedner
Hauptstraße 57/2/2/5, 1040 Wien, erhältlich. Bestellungen per E-Mail
an: bestellung-immo@wko.at (PWK111/JHR)
Song #65: Market & Me vs. Formula X ... (or the Jingle Evolution for Wiener Börse Party Podcast)
Aktien auf dem Radar:Palfinger, CPI Europe AG, DO&CO, Austriacard Holdings AG, RHI Magnesita, Lenzing, OMV, voestalpine, Andritz, AT&S, ATX, ATX Prime, ATX TR, Rosgix, Mayr-Melnhof, SBO, Rosenbauer, Addiko Bank, EuroTeleSites AG, FACC, Marinomed Biotech, Porr, Polytec Group, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, Flughafen Wien, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa.
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