04.10.2024, 2529 Zeichen
Wien (OTS) - Als „Alarmsignal, das alle zum dringenden Handeln
verpflichtet“
wertet Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), die heute veröffentlichte Herbstprognose von WIFO
und IHS für die österreichische Wirtschaft. Darin werden die
Wachstumserwartungen für Österreich erneut nach unten korrigiert.
Für dieses Jahr rechnen beide Institute mit einem Rückgang des
realen BIP um 0,6 Prozent, nachdem sie im Juni noch eine Stagnation
prognostiziert hatten. Vor allem in der Industrie verschärft sich die
Rezession weiter. Auch der heimische Handel muss deutliche Einbußen
in der Wertschöpfung hinnehmen, da vom privaten Konsum trotz hoher
Lohnsteigerungen nicht die erhofften Impulse ausgehen. Die schwache
Konjunktur schlägt sich in Verbindung mit dem immer noch hohen
Zinsniveau auch auf die Investitionen nieder. Und: Die schlechte
Wirtschaftslage macht sich zunehmend am Arbeitsmarkt bemerkbar.
Erfreulich ist lediglich, dass die Inflation zurückgeht.
Kopf: „Der Aufschwung verschiebt sich immer weiter nach hinten“
„Die Konjunkturlage ist nun noch angespannter als bereits im
Sommer zu befürchten war, der erhoffte Aufschwung verschiebt sich
immer weiter nach hinten. Die strukturellen Probleme werden immer
offensichtlicher. Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, damit der
Standort wieder wettbewerbsfähig wird und Österreich endlich auf
Wachstumskurs kommt“, betont der WKÖ-Generalsekretär und verweist auf
ein von der Wirtschaftskammer schon lange gefordertes Maßnahmenpaket,
um die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern und
Investitionen zu fördern.
Absolute Priorität müssten alle rasch wirksamen
Entlastungsmaßnahmen haben, etwa die dringend notwendige Entlastung
des Faktors Arbeit sowie mehr steuerliche Leistungsanreize zur
Attraktivierung von Vollzeitbeschäftigung oder längerem Arbeiten.
Parallel dazu müsse es dringend einen Anschub bei den Investitionen
geben, die den Prognosen zufolge weder heuer noch im nächsten Jahr
Wachstumsimpulse liefern dürften. Kopf: „Es braucht mehr denn je
steuerliche Investitionsanreize für private Investitionen.“ Das WIFO
empfiehlt hier die Einführung einer befristeten Investitionsprämie
oder einer befristeten Erhöhung des Investitionsfreibetrages.
Kopf abschließend: „Die aktuelle Konjunkturprognose unterstreicht
einmal mehr: Die nächste Regierung muss den Fokus auf
Wettbewerbsfähigkeit, Standort und Wachstum legen. Sonst treten wir
nicht nur auf der Stelle, sondern fallen im internationalen
Wettbewerb sogar noch weiter zurück.“ (PWK358/SR)
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