25.05.2022,
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Wien (OTS) - Die österreichische Wirtschaft hat sich im vergangenen
Jahr deutlich schneller erholt als ursprünglich zu erwarten war. Das
spiegelt sich auch im Rechnungsabschluss 2021 der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ) wider, der heute dem Finanzausschuss übermittelt
wurde und dem Wirtschaftsparlament im Juni zum Beschluss vorliegt.
„Die Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2021, auf denen der
Voranschlag 2021 der WKÖ basiert, waren anfangs sehr verhalten.
Tatsächlich war das vergangene Jahr gesamtwirtschaftlich aber von
einem deutlichen Aufholprozess geprägt. Zudem haben auch die
umfangreichen Corona-Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung, für die wir
uns als Wirtschaftskammer intensiv eingesetzt haben, in vielen
Bereichen zu einer wesentlich schnelleren Erholung der Konjunktur
beigetragen“, erklärt WKÖ-Vizepräsident und Finanzreferent Richard
Schenz.
Vor diesem Hintergrund stiegen die Einnahmen aus Kammerumlagen im
vergangenen Jahr gegenüber 2020 wieder an. Zugleich mussten die
Covid-19-bedingten, außerordentlichen Aufwendungen des Jahres 2020
entgegen der Erst-Annahme nicht ausgedehnt werden, sondern konnten
zurückgenommen werden. Damit konnte die WKÖ den Bilanzverlust des
Vorjahres im Jahr 2021 zum großen Teil wieder ausgleichen.
Trotz der gesamtwirtschaftlichen Erholung hat die Covid-Krise den
heimischen Betrieben auch 2021 sehr viel abverlangt. Etliche
österreichische Branchen – allen voran die Sektoren Beherbergung und
Gastronomie aber auch weite Teile des Handels – waren nach wie vor
stark von der Pandemie und massiven Beschränkungen betroffen und sind
das zum Teil bis heute. Zudem musste die Wirtschaft abermals diverse
Lockdowns verkraften.
Als Interessenvertretung der heimischen Betriebe hat sich die
Wirtschaftskammer auch 2021 als DIE starke Stimme für die
österreichische Wirtschaft - und damit für den gesamten Standort -
bewährt. „In dieser herausfordernden Situation haben wir alle Kraft
dafür eingesetzt, dass die Unternehmen in Österreich wachsen und
Beschäftigung sichern und schaffen können. Mit unserer täglichen
Arbeit auf interessenpolitischer Ebene, der Durchsetzung und
Weiterentwicklung umfassender Corona-Hilfen und unserem breit
aufgestellten Informations- und Serviceangebot haben wir wichtige
Grundlagen geschaffen, damit unsere Unternehmen die Krisenzeit
bestmöglich bewältigen können“, betont Schenz.
Zwtl.: Mit breitem Serviceangebot Betriebe durch Corona-Krise
begleitet
So sorgte die Wirtschaftskammer 2021 mit rund 1,5 Mio.
persönlichen Servicekontakten mit heimischen Unternehmerinnen und
Unternehmern dafür, dass es konkrete Lösungen für unternehmerische
Herausforderungen gibt. Die Corona-Krise war auch ein Motor für den
weiteren Ausbau der digitalen Services und Informationsangebote der
WKO: Das WKO.at Serviceportal verzeichnete 73 Mio. Seitenaufrufe.
Ein durchschlagender Erfolg war zudem das Programm „Betriebliche
Testungen“, das 2021 nicht zuletzt auf massives Betreiben der
Wirtschaftskammer ins Leben gerufen wurde. Rund 3500 Betriebe haben
daran teilgenommen. Summa summarum wurden bis dato rund 12,3 Mio.
Corona-Tests in Betrieben durchgeführt.
Das Erfolgsprojekt aus 2020 – die Abwicklung des Härtefall-Fonds –
ging in die Verlängerung und wurde 2021 weiterhin professionell
umgesetzt. Konkreten Nutzen für die Mitglieder stifteten auch
unterschiedlichste Initiativen und Projekte zur Ankurbelung der
österreichischen Wirtschaft und besonders betroffener Branchen.
Beispielhaft für die Durchschlagskraft der Wirtschaftskammer ist die
Ökosoziale Steuerreform, in die wesentliche Vorschläge aus dem
Forderungsprogramm „Wirtschaft.Wachstum.Wohlstand.“ der
Wirtschaftskammer eingeflossen sind.
Zwtl.: WKÖ-Rechnungsabschluss im Detail
Die Wirtschaftskammer Österreich finanziert sich aus den
Kammerumlagen, die 2021 insgesamt 236,2 Mio. Euro betrugen. Das sind
um 28,4 Mio. Euro bzw. 13,7 Prozent mehr als 2020. Die Einnahmen aus
der Kammerumlage 1 betrugen 92,9 Mio. Euro, jene aus der Kammerumlage
2 lagen bei 143,3 Mio.
Die Waren- und Leistungserlöse konnten mit 9,8 Mio. Euro auch 2021
bei weitem nicht an das Vorkrisenniveau anschließen, da vor allem
Messen und Veranstaltungen nicht im geplanten Ausmaß stattfinden
konnten. Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen von 35,4 Mio. Euro
handelt es sich vorwiegend um Refundierungen für Projekte und
Kostenersätze, denen entsprechende Aufwendungen gegenüberstehen.
Der Personalaufwand (inkl. Altersversorgung) belief sich im
Vorjahr auf 136,8 Mio. Euro, womit das Budget exakt eingehalten
wurde. Die Sachaufwendungen betrugen insgesamt 122 Mio. Euro und
lagen damit unter dem Voranschlag.
Der Betriebserfolg liegt bei 22,6 Mio. Euro, hinzu kommt der
Finanzerfolg von rund 1,2 Mio., wodurch sich ein Ergebnis vor Steuern
von 23,7 Mio. Euro ergibt. Nach Berücksichtigung der
Kapitalertragsteuer ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern von 23,5
Mio. Euro. Die Rücklagenbewegungen in Höhe von 21 Mio. Euro
inkludieren eine Zuweisung an die Gebäuderücklage für Auslandsobjekte
in Höhe von 16 Mio. Euro, die insbesondere der Vorsorge für
allfällige Ankäufe und Sanierungen von Liegenschaften für die
AußenwirtschaftsCenter dient. Es verbleibt ein Bilanzgewinn von 2,5
Mio. Euro, der der Ausgleichszulage zugewiesen wird.
Richard Schenz abschließend: „Die Wirtschaftskammer hat sich auch
im zweiten Corona-Krisenjahr als starke Stütze an der Seite der
Betriebe bewährt. Nicht zuletzt die aktuellen geopolitischen
Verwerfungen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen
zeigen, dass eine schlagkräftige Serviceorganisation und
Interessenvertretung für die heimischen Unternehmen unabdingbar ist.“
(PWK221/SR)
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