26.11.2022,
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Salzburg (OTS) - Es ist Samstag, kurz vor 12.45 Uhr im Messezentrum
in Salzburg. Die Baustelle ist schon gekehrt, die letzten Spuren der
drei intensiven Wettkampftage werden noch eilig beseitigt. Jetzt wird
der offizielle Countdown eingezählt: „5, 4, 3, 2, 1!“ Aus, vorbei.
Die Betonbauer beenden ihren Wettbewerb als Erste. Jetzt muss jeder
sein Werkzeug aus der Hand legen.
Österreichs Teilnehmer, die Niederösterreicher Jonas Schulner und
Oliver Waily, nehmen ihre Helme ab. Schweißgebadet, Arm in Arm mit
Trainer Thomas Prigl kommen sie zu ihren Familien, Fans und
Team-Kollegen. Jubel und Beifall branden im Anhang der Österreicher
auf. Der „Böhmische Traum“ auf der Ziehharmonika und Anfeuerungsrufe
werden angestimmt. Olivers Familie schließt ihren Sohn in die Arme.
Tränen des Stolzes und der Erleichterung fließen.
Aktuelle Fotos von Wettbewerbstag 3 [finden Sie hier]
(
https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/albums/72...
).
Es ist unüberhörbar und übersehbar: WorldSkills, die
Weltmeisterschaften der Berufe, sind auf der Zielgeraden angekommen.
Ein letztes Mal Daumen drücken für Rot-Weiß-Rot steht heute am
Programm. Am letzten Wettbewerbstag wurde den acht österreichischen
WM-Startern noch einmal alles abverlangt. Bis zur letzten Sekunde
markieren, messen und mauern die heimischen Asse mit der Weltspitze
um die Wette.
In wenigen Minuten beenden auch die Anlagenelektriker ihren
Bewerb. Als letzte Schritte hat der Oberösterreicher Philipp Bruckner
die in den vorangegangenen Tagen montierte Industrieanlage in Betrieb
genommen und programmiert. Jetzt geht es darum, den Handbetrieb und
Automatikmodus zu testen – und gegebenenfalls auf Fehlersuche zu
gehen.
Hochspannung in allen Bewerben
Gegenüber, im Bewerb der Chemielabortechnik, arbeitet Caroline
Pahle aus Tirol noch hochkonzentriert an ihren finalen
Analyse-Aufgaben. Speditionslogistiker Marko Nebrigic aus Vorarlberg
bereitet sich unterdessen auf seine Abschluss-Präsentation vor: Er
hat drei Tage lang komplexe Logistikpläne erstellt und soll diese nun
auf der internationalen Bühne „verkaufen“. Auf Englisch. Bei den
Hochbauern ist es bis zuletzt spannend, ob die Teilnehmer mit dem
finalen Projekt – einem Mauerwerk mit der Jahreszahl 2022 - fertig
werden. Der Steirer Kilian Lupinski arbeitet besonders sauber,
präzise und nützt jede Minute, die noch bleibt. Sein
Elektrotechnik-Kollege Christoph Rumpler, ebenfalls aus der
Steiermark, bekommt davon wenig mit. Er hat eine komplizierte „Smart
Home“-Schaltung aufgebaut und in Betrieb genommen. Und auch der
Salzburger Land- und Baumaschinentechniker Kilian Wallner hat noch
sein letztes Modul, eine Fehlersuche bei einem riesigen Bagger, zu
absolvieren.
Viele Parameter
Im Anschluss schlägt die Stunde der internationalen Juroren. Ihnen
steht eine intensive Zeit des Messens und Bewertens bevor. Kein
Handgriff der letzten drei Tage ist unbemerkt geblieben. Nicht nur
das finale Ergebnis fließt in die Beurteilungskriterien mit ein,
sondern der gesamte Entstehungsprozess.
„Die Herangehensweise an die Aufgabenstellung ist für uns ganz
entscheidend. Wenn es etwa darum geht, ein Problem zu identifizieren,
ist nicht nur die benötigte Zeitdauer relevant, sondern auch eine
strukturiere Methodik“, erklärt Andreas Scharler. Er ist – so wie
seine internationalen Kollegen – in Doppelfunktion tätig: Einerseits
ist er Trainer der Salzburger Medaillenhoffnung Kilian Wallner,
andererseits ist er auch Juror bei den Land- und
Baumaschinentechnikern. Entscheidend: Scharler beurteilt natürlich
nur die Leistungen von Wallners Mitstreitern, während der
rot-weiß-rote WM-Starter von den Trainern seiner Konkurrenz bewertet
wird.
Selbiges gilt für Roland Mittendorfer: Der Eferdinger trainiert
Hochbauer Lupinski und ist gleichzeitig sogar „Chief Expert“, also
Chef-Juror. „Auch die Arbeitssicherheit, die Sauberkeit am
Arbeitsplatz und die Kreativität spielen bei der Bewertung eine
Rolle. Es sind viele Parameter in unterschiedlichen Arbeitsschritten,
die ausschlaggebend sind“, sagt Mittendorfer.
Ausreißer ausgeschlossen
Dem Bewertungsverfahren liegen strenge und transparente Kriterien
zugrunde: Die Juroren müssen sich im Zweifelsfall auf eine gemeinsame
Punktezahl einigen, Ausreißer durch einen einzelnen
Entscheidungsträger in der Bewertung nach oben wie unten sind dadurch
ausgeschlossen. Die Teilnehmer mit den höchsten Punktezahlen erobern
Gold, Silber und Bronze. Durch ein komplexes System werden die Punkte
schließlich auch bewerbsübergreifend vergleichbar gemacht. Nur als
Anhaltspunkt: Die Punktespanne liegt dann schlussendlich meist
zwischen 600 bis 800 Punkten. Kandidaten, die über 700 Punkte holen,
aber den Sprung aufs Podest versäumen, werden mit einem „Medallion
for Excellence“ gewürdigt.
Flaggenübergabe an Lyon
Nun heißt es warten: Die Sieger von Salzburg werden am Sonntag,
von 16 bis 18 Uhr, im Rahmen der offiziellen „Closing Ceremony“
gekürt. Teil des Programms ist die Weitergabe der WorldSkills-Flagge
an die Offizielle aus Lyon, dem Ausrichter der Berufs-WM 2024. Dort
sollen die gesamten Bewerbe – wie üblich – innerhalb von einer
Wettbewerbswoche ausgetragen werden. Die heurige
Berufs-Weltmeisterschaft ist hingegen – nach der Absage von Shanghai
– in 15 Ländern erfolgreich über die Bühne gegangen. Insgesamt 45
österreichische Fachkräfte haben dabei neun Medaillen erobert: Mit
fünf Mal Gold und je zwei Mal Silber und Bronze sowie 17 „Medallions
for Excellence“ liegt Österreich im EU-Vergleich – vor den
WM-Bewerben in der Mozartstadt – sensationell sogar auf dem zweiten
Platz. In der Berufs-WM-Geschichte durfte Rot-weiß-rot bis dato
insgesamt über 86 Gold-, 68 Silber- und 73 Bronzemedaillen jubeln.
(PWK492/HSP)
Medaillenbilanz von Österreich bei dieser WM (Stand: vor den
Bewerben in Salzburg)
Gold: Christoph Pessl; Steiermark; Maler
Gold: Alexander Gfellner; Oberösterreich; Fliesenleger
Gold: Florian Bliem; Tirol; Sanitär- und Heizungstechnik
Gold: Anna Karina Feldbauer; Oberösterreich; Steinmetz
Gold: Nicola Hochegger; Steiermark; Floristik
Silber: Lukas Schwärzler; Vorarlberg; Maschinenbautechnik
Silber: Patrick Danninger; Oberösterreich; Kälte- und Klimatechnik
Bronze: Lucas Dolinar; Vorarlberg; Maschinenbau-CAD
Bronze: Wolfgang Ramminger; Steiermark; Bautischler
Bilder von den Wettbewerben (Credit: Skills Austria/ Florian
Wieser - wird laufend aktualisiert)
[
https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/albums/72...
(
https://www.flickr.com/photos/skillsaustria/albums/72...
Weitere Informationen zu den Berufswettbewerben finden Sie auf
unserer
Webseite unter [www.skillsaustria.at]
(
http://www.skillsaustria.at) sowie\nInstagram-Seite unter [www.instagram.com/skillsaustria/]
(
http://www.instagram.com/skillsaustria/)\n
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