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Zoom Fatigue: Warum Videokonferenzen müde machen

29.11.2020, 3846 Zeichen

„Zoom Fatigue“ nennt sich ein Syndrom, das sich in den vergangenen Monaten dank verstärkter Nutzung von Homeoffice und Telearbeit weit verbreitet hat: Videokonferenzen machen müde – und zwar mehr, als wir das von Face-to-Face-Meetings kennen. Warum das so ist, erklärt Psychologin Christa Schirl.

Vielen ist es vermutlich schon aufgefallen: Den ganzen Tag in Videokonferenzen zu verbringen, ist echt anstrengend. Denn Zoom und Co. stellen unsere Konzentration vor große Herausforderungen – die daraus resultierende Erschöpfung nennt man „Zoom Fatigue“. Wir haben bei Psychologin Christa Schirl nachgefragt, warum uns digitale Meetings mehr fordern als analoge.

Die Nachteile von Videokonferenzen. „Videokonferenzen sind eine tolle Erfindung. Man spart sich viel Zeit, weil man den Ort nicht wechseln muss und kann trotz räumlicher Distanz mit vielen Menschen gleichzeitig sprechen. Das kann auch die Umwelt schonen – Stichwort unnötige Geschäftsreisen. Doch wie so vieles haben auch Videokonferenzen negative Auswirkungen. Die werden spürbar, wenn man sehr viele Stunden am Tag damit beschäftigt ist, wie Christa Schirl erklärt.

Wie Zoom Fatigue entsteht.  „Es gibt mehrere große Schwierigkeiten bei Videokonferenzen. Das eine ist die Kameraposition. In den meisten Fällen ist sie so platziert, dass man nicht gleichzeitig auf den Bildschirm und in die Kamera schauen kann. Dann hat man zwei Möglichkeiten: In die Kamera schauen, dann sehe ich aber nicht auf den Bildschirm und nicht in die Augen der anderen Teilnehmer. Oder ich schaue auf den Bildschirm, sehe damit die anderen, aber sie sehen mich so, als würde ich ihnen nicht in die Augen schauen. Das ist ein großes Problem, weil sehr viel Kommunikation über die Augen oder nonverbal passiert.“

Kommunikationsprobleme: Die nonverbalen Zeichen fehlen.  In einer Videokonferenz kann es also zu Kommunikationsproblemen kommen, da die nonverbalen Zeichen fehlen, und das ist auch schlecht fürs Team. Die Psychologin erklärt das so: „Ich habe viel weniger Gespür: Wie geht es denn dem anderen? Ich sehe seine Atmung nicht. Ich sehe seinen ganzen Körper nicht. Und wenn ich mich bemühe, in die Kamera zu schauen, sehe ich nicht, wie meine Gesprächspartner auf das, was ich sage, reagieren.“ Mit schnellem Blickwechsel versucht das Gehirn gegenzusteuern, was sehr schnell anstrengend wird. Was man im Face-to-Face-Meeting ganz nebenbei mitbekommt, verlangt uns in Videocalls Höchstleistungen ab.

Schnell und effizient: Keine Pause fürs Gehirn.  Daher wären mehr Pausen zum Nachdenken, für Rückfragen oder einfach „zum Nachspüren“ sehr wichtig für uns. In Videokonferenzen geht‘s aber meistens um Zeiteffizienz und das verlangt uns einiges ab, so die Psychologin: „Das erfordert sehr viel Konzentration. Gleichzeitig ist es ein Problem für Meetings, in denen man kreativ sein will und neue Ideen entwickeln möchte. Kreative Prozesse funktionieren nicht schnell und effizient. Dazu muss man abschweifen dürfen. Ich muss einmal wo eintauchen können und das wird bei einer Videokonferenz fast nicht gemacht, weil sie ja fokussiert und produktiv sein soll.“

Gerade der fehlende Weg zwischen Besprechungsräumen macht es uns noch zusätzlich schwer: „Bei persönlichen Treffen würden wir vorher ein bisschen Smalltalk führen. Bei einer Videokonferenz macht man das normalerweise nicht. Auch die lockere Nachbesprechung entfällt.“ Stattdessen beginnt bei vielen gleich der nächste Videocall. Der als so vorteilhaft empfundene eingesparte Weg wird hier zum Nachteil. Denn Dauersitzen belastet uns zusätzlich. Am Weg von einem Raum zum nächsten bekommt unser Gehirn hingegen die nötige Pause, um Informationen zu verarbeiten. Die Bewegung hilft uns zusätzlich dabei, abzuschalten.

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