06.10.2014, 3422 Zeichen
Es ist natürlich immer schwierig abzuschätzen, welche Maßnahmen welche Auswirkungen mittel- und langfristig auf uns und die reale Wirtschaft haben. Daher möchte ich an Hand drei konkreter Beispiele versuchen, eine Antwort zu geben:
- mein erstes Beispiel betrifft die Neuorganisation des Volksbankensektors, vor allem die Abwicklung des Spitzeninstitutes ÖVAG. Ich selbst war ja mehrere Jahre in der ÖVAG tätig und verfolge daher noch mit einem gewissen Interesse die Geschicke des Sektors. Die Entscheidung das Spitzeninstitut als "Bad Bank" abzuwickeln und die Bank Konzession einzustellen finde ich gut, wenn auch sie schon früher hätte kommen müssen. Das wäre für alle Beteiligten kostengünstiger gewesen. Ich habe schon 2010 die Frage gestellt, wie viele Spitzeninstitute braucht eigentlich der österreichische Finanzplatz und welche Geschäftsmodelle sind langfristig überlebensfähig?
Nachdem die ÖVAG die Fristentransformation nicht geschafft hat und auch als Konsortialpartner für die einzelnen Volksbanken nicht mehr risikotragfähig ist, hat sich das Ende abgezeichnet. Dass damit eine Reform des ganzen Volksbankensektors einhergeht, bedauere ich, weil ich fest davon überzeugt bin, dass gerade in der heutigen Zeit der genossenschaftliche Ansatz sehr viel Berechtigung besitzt und man sich überlegen sollte, wie ein Genossenschaftsmodell des 21.Jahrhundert anschauen könnte, al a Yunus Grameen Bank.
- mein zweites Beispiel führt mich in die US. Dort hat die US-Notenbank FED, die für die Aufsicht der Banken in Amerika zuständig ist, Experten angestellt und direkt in den Banken selbst eingesetzt, um eine bessere Kontrolle zu haben. Einer dieser Experten war Carmen Segarra, der die Aufgabe zuteil wurde Goldman Sachs zu kontrollieren. Als Sie Ungereimtheiten , vor allem was das Verhalten von Mitarbeitern der Bank gegenüber anderen Marktteilnehmer betrifft, aufdeckte, wurde sie kurzer Hand gefeuert. Ein klares Indiz für mich, dass heute stärker den je, große Finanzinstitute versuchen den Druck zu reduzieren und dass, wie schon zu Enrons Zeiten, Whistlerblower nach wie vor gefeuert werden. Somit hat sich eigentlich seit den 90er Jahren, wie in meinem Buch "Verlorenes Vertrauen" beschrieben, wenig geändert.
- mein drittes Beispiel betrifft die Neuregulierung der Bankenaufsicht auf europäischer Ebene. Ab dem 4.November soll ja die europäische Zentralbank die Aufsicht über "systemrelevante Institute" in ganz Europa übernehmen. Wie das genau funktionieren soll, und wer nach dem 4.November noch für welche Prüfungshandlungen lokal zuständig ist, ist noch unklar. Meiner Erfahrung nach verbessert sich die Situation nicht, wenn statt zwei nun drei unterschiedliche Aufsichten verantwortlich sind. Ein klares Prinzip in der Wirtschaft besagt nämlich, dass Verantwortung und Funktion am besten an einer Stelle gebündelt werden sollen. Also auch hier orte ich nicht eine Verbesserung der derzeitigen Situation.
Zusammenfassend fällt mein Fazit eher ernüchternd aus: während die Politik uns weismachen machen will, dass sich alles zum Besseren wendet und die Finanzkrise überstanden sei, fürchte ich, dass wir noch länger als uns lieb ist, mit den Folgen dieser Krise und ihrer Bewältigung auseinandersetzen werden müssen!
SportWoche Podcast #109: DocLX Alex Knechtsberger über vollkommen verrückte, legendäre, jedenfalls immer leiwande Sportsachen
Erste Group
Uhrzeit: 09:54:29
Veränderung zu letztem SK: 0.02%
Letzter SK: 47.52 ( 2.50%)
Goldman Sachs
Uhrzeit: 09:54:35
Veränderung zu letztem SK: -0.12%
Letzter SK: 430.45 ( 0.69%)
RBI
Uhrzeit: 09:54:29
Veränderung zu letztem SK: -1.93%
Letzter SK: 17.59 ( 0.86%)
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:E.ON .
Random Partner
UBM
Die UBM fokussiert sich auf Immobilienentwicklung und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von Umwidmung und Baugenehmigung über Planung, Marketing und Bauabwicklung bis zum Verkauf ab. Der Fokus liegt dabei auf den Märkten Österreich, Deutschland und Polen sowie auf den Asset-Klassen Wohnen, Hotel und Büro.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. DocLX Alex Knechtsberger, Prediction zu...
» SportWoche Podcast #109: DocLX Alex Knechtsberger über vollkommen verrüc...
» Österreich-Depots: Weiter nach oben (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 17.5.:ams, Agrana, Lenzing, Telekom Austria (Börse Gesch...
» Reingehört bei Polytec (boersen radio.at)
» PIR-News: Semperit feiert mit Finanz-Community, Research zu Flughafen Wi...
» Nachlese: Historische Wertpapiere zu kaufen und Gold Playbook Stöferle (...
» Wiener Börse Party #652: Semperit feiert in der Börse, wer feiert mit mi...
» Wiener Börse zu Mittag stärker: Bawag, Kapsch und AT&S gesucht, DAX-Blic...
» Börsenradio Live-Blick 17/5: DAX schwächer, 4x Dividende, Special zum Ne...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2H9F5 | |
AT0000A347X9 | |
AT0000A2VKV7 |
- wikifolio Champion per ..: Jörn Remus mit Nordstern
- ATX charttechnisch: Gesamtbild präsentiert sich w...
- Fazits zu Agrana, AT&S, Semperit, Polytec, Flugha...
- Fear of missing out bei wikifolio 18.05.24: GameS...
- Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. DocLX Alex Knech...
- SportWoche Podcast #109: DocLX Alex Knechtsberger...
Featured Partner Video
Börsepeople im Podcast S12/18: Ursula Ressl
Ursula Ressl gründete einst mit u.a. Börse-Urgestein Michael Markovici das Lifestyle-Medium Street Fashion, blieb insgesamt lange in der Medienbranche (Star Media, Echo Medienhaus), machte sich dan...
Books josefchladek.com
Stefania Rössl & Massimo Sordi (eds.)
Index Naturae
2023
Skinnerboox
Igor Chekachkov
NA4JOPM8
2021
ist publishing
Helen Levitt
A Way of Seeing
1965
The Viking Press
Martin Frey & Philipp Graf
Spurensuche 2023
2023
Self published