15.03.2015, 3152 Zeichen
Investoren mieden Aktien aus dem japanischen Leitindex Nikkei 225 lange Zeit wie der Teufel das Weihwasser. Jetzt sind die Titel wieder auf dem Weg salonfähig zu werden − aus gutem Grund.
Was ist schon ein Dax von 11.902 Punkten...? Aus unserem Blickwinkel völlig unbemerkt ist der japanische Leitindex Nikkei 225 über die Marke von 19.000 Punkten geklettert. Das erste Mal seit 15 Jahren, seit April 2000, seit dem Platzen der Dotcom-Blase notiert der Nikkei wieder im 19er Bereich. Er schloss im fernen Tokio am Freitag mit 19.254 Punkten. Jetzt ist das Ganze zwar weder ein Allzeithoch und weit entfernt von den 38.916 Punkten von 1989, noch eine besonders runde Marke, doch es ist nicht minder bedeutsamer.
Denn der aktuelle Nikkei-Stand zeigt eines ganz eindeutig: Japanische Aktien werden wieder geliebt! Es scheint fast so, als hätten die Anleger erst auf eine zweite Notenbank gewartet, die wie die Bank of Japan die eigene Währung stark abwertet. Mit der Europäischen Zentralbank ist diese nun auf den Plan getreten und die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank ist offenbar legitimiert.
Wir schätzen bekanntlich Alfred Roelli von der Schweizer Privatbank Pictet und seinen Jahresausblick. Er verwies darin Ende vergangenen Jahres darauf, dass Pictet Positionen japanischer Aktien aufbauen würde (siehe boersianer.info Ausgabe #4-5). Einmal mehr lag der Stratege damit richtig. Auch boersianer.info hat japanische Aktien etwa im Musterdepot Großes Value-Portfolio aufgenommen (siehe auch http://www.wikifolio.com/de/BINFOGRV). Resultat: Die Aktien von Sony, Toyota und Fujifilm sind seit 16. Januar 2015 um 43,4 und 16,5 sowie 11,8 Prozent gestiegen, während das gesamte Musterdepot um 9,9 Prozent zugelegt hat.
Am Markt erwartet man, dass japanische Unternehmen am stärksten vom niedrigen Ölpreis profitieren können, heißt es. Exportunternehmen profitieren ohnehin schon vom schwachen Yen analog zu den Euro-Europäern. Weniger schön: Der Nikkei klettert auch, weil die Bank of Japan Indexfonds (ETF) kauft, die die Indizes Nikkei und den breiter gefassten Topix abbilden. In den vergangenen zwei Jahren steckte sie 2,8 Billionen Yen (22 Milliarden Euro) in Indexfonds. Wer Ihnen dies aber als Hauptargument verkauft, hat die Größenordnung nicht im Auge. Denn allein Toyota hat einen Börsenwert von fast 220 Milliarden Euro – dem Zehnfachen. Der ETF-Kauf der Bank of Japan ist also nur ein Tropfen auf den heißen Stein und kann den 225 Werte umfassenden Nikkei oder den Topix mit fast 1700 Werten kaum bewegen und ist darüber hinaus längst eingepreist.
Letztendlich ist es eher die Hausse, die die Hausse nährt. Soll heißen: Die gute Stimmung zieht an und Anleger, die einst dem japanischen Markt den Rücken gekehrt haben, kommen nun wieder. Wie beim Dax wird das aber nicht ewig so weitergehen. Japanische Aktien sind jedoch wieder salonfähig für weltweite Portfolios geworden. Hält die Tendenz an, können Euro-Anleger mit ihnen sogar noch Währungsgewinne einfahren. In diesem Sinne, viel Anlage-Erfolg
Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info http://www.boersianer.info
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