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Harald Mahrer über ein neues Wachstumssegment für die Wiener Börse, den Kapitalmarktbeauftragten, Startups und Leiberltausch mit mir (Christian Drastil)

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Staatsekretär Harald Mahrer in Israel © bmwfw

#No Sleep Till Gründerland No. 1

Choose Optimism Christina Oehler wikifolio , S Immo Edition

Bild: © Diverse Fotografen / Aktion wurde vom Börse Express 2014 an photaq/BSN übetragen, Choose Optimism Christina Oehler wikifolio , S Immo Edition

Christina Brandenstein (BrandensteinCOM) Choose Optimism, Shirt in der S Immo / Smeil-Edition

Bild: © Diverse Fotografen / Aktion wurde vom Börse Express 2014 an photaq/BSN übetragen, Christina Brandenstein (BrandensteinCOM) Choose Optimism, Shirt in der S Immo / Smeil-Edition

Autor:
Christian Drastil

Der Namensgeber des Blogs. Ich funktioniere nach dem Motto "Trial, Error & Learning". Mehrjährige Business Pläne passen einfach nicht zu mir. Zu schnell (ver)ändert sich die Welt, in der wir leben. Damit bin ich wohl nicht konzernkompatibel sondern lieber ein alter Jungunternehmer. Ein lupenreiner Digital Immigrant ohne auch nur einen Funken Programmier-Know-How, aber - wie manche sagen - vielleicht mit einem ausgeprägten Gespür für Geschäftsmodelle, die funktionieren. Der Versuch, Finanzmedien mit Sport, Musik und schrägen Ideen positiv aufzuladen, um Financial Literacy für ein grosses Publikum spannend zu machen, steht im Mittelpunkt. Diese Dinge sind mein Berufsleben und ich arbeite gerne. Der Blog soll u.a. zeigen, wie alles zusammenhängt und welches Bigger Picture angestrebt wird.
Christian Drastil

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13.07.2015, 10619 Zeichen
Harald Mahrer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, war Mitglied der Smeil Award-Jury http://www.smeil-award.com und gab mir (thx!) ein Interview über Blogger, Startups und Börse. Zu sehen auf einer Doppelseite Print für http://www.christian-drastil.com/fachheft34_35 . Hier online.
 
Herr Staatssekretär, Sie gelten als ‚Mr. Startup‘ der Regierung, sind Business Angel, waren davor u.a. Chef einer großen PR-Agentur. Soll heißen: Perfect Fit als Jurymitglied bei unserem Smeil-Award. Ihre Meinung zu Finanzblogs und deren Bedeutung?
Harald Mahrer: Finanzblogs schaffen Platz für Themen, die in den herkömmlichen Medien zu kurz kommen. Sie füllen eine wichtige Lücke. In verständlicher Art und Weise stellen sie Informationen über Kapitalanlagemöglichkeiten, Veranlagungstrends und komplexe wirtschaftliche und finanzielle Zusammenhänge dar. Sie eröffnen neue Blickwinkel. Während meiner unternehmerischen Tätigkeit habe ich Blogs immer gern für ‚Trend­scouting‘ genützt.
 
Wie wichtig sind Finanzblogs im Mediascreening des Wirtschaftsbereichs?
Die Bedeutung nimmt immer mehr zu. Man braucht nur schauen, wie und wo wir uns heute über bestimmte Themen informieren, nämlich fast ausschließlich online. Aber anders als im angelsächsischen Raum, ist ihre Bekanntheit in Österreich noch überschaubar, hier gibt es Potenzial nach oben.
 
Haben Sie selbst mal einen Blog betrieben? Wenn ja, verraten Sie uns bitte ein bisschen was dazu …
Bisher nicht.
 
Ich bin unverbesserlicher Optimist, renne mit ‚Choose Optimism‘-Leiberln herum, da gefällt es mir natürlich, wenn sich ein Politiker hinstellt und sagt, er will – das standortmäßig zurückfallende – Österreich zum Startup-Land Nr. 1 in Europa machen. Was haben Sie dazu in der Schublade?
Einen konkreten Fahrplan mit fünf Handlungsfeldern und 40 Maßnahmen. Denn wenn wir Österreich zurück an die Spitze bringen wollen, helfen uns Politiksprech und Sonntagsreden nicht weiter. Mein Motto ist: Nicht quatschen, sondern machen. Vizekanzler Mitterlehner und ich haben daher vor Kurzem die Strategie ‚Land der Gründer‘ präsentiert. Sie ist das Herzstück zur Realisierung der Vision einer neuen Gründerzeit und fokussiert auf das von Ihnen angesprochene Zielbild, Österreich zum Gründerland Nr. 1 in Europa zu machen. Die Elemente der Strategie fügen sich wie ein Mosaik zusammen. Das ‚Big Picture‘ hat sich aber nicht die Politik allein im Elfenbeinturm sitzend ausgemalt. Ganz im Gegenteil: An der Strategie haben mehr als 250 Akteure mitgearbeitet. Das ist mein Verständnis partizipativer Politikgestaltung. Gemeinsam mit der Community und den Vertretern in den Bundesländern setzen wir die Strategie jetzt Schritt für Schritt um. Erste Maßnahmen, wie das neue Crowdfunding-Gesetz, haben wir schon erfolgreich abgearbeitet.
 
… Sie sind also einer, der auch ein Choose Optimism-Leiberl anziehen müsste. Ziehen Sie eins für uns an? 
Gern, wenn Sie eines unserer #NoSleepTillGruenderlandNo1-Shirts anziehen. (lacht)
 
Super. Wir haben einen Shirt-Deal! In welchen Ländern kann man sich gute Ideen holen, wenn es um Startups geht?
Israel ist sicher ganz vorn mit dabei. Ich war erst im Mai mit einer Delegation vor Ort. Wir hatten gute Gespräche mit großen Venture Capitalists und Vertretern des Weizmann Ins­tituts, wo gerade konkrete Kooperationen im Entstehen sind. Als virtuelles Netzwerk, mit Partnern, die in Wien und in Tel Aviv vertreten sind. Und mit einer wissenschaftlichen Anbindung. Ich halte die Kombination von Wissenschaft, Startups und Kapital für sehr wichtig. Die Szene in Israel ist gigantisch, da können wir noch viel lernen. Es herrscht ein Flair wie im Silicon Valley, daher auch der Spitzname Silicon Wadi. Einen ähnlichen Spirit habe ich auch in London erlebt; dort haben wir die Inkubatoren-Programme unter die Lupe genommen, die Catapult-Centers. Wir wollen ja ein österreichisches Inkubatoren-Programm initiieren und dabei von den Besten der Besten lernen. Aber wir brauchen uns keineswegs verstecken. Nicht umsonst hat das Forbes-Magazin Österreich als einen von sieben internationalen Startup-Hotspots identifiziert.
 
And now to something completely different. Wenn ich von Startups auf die Wiener Börse umschwenke, dann muss ich Monty Python zitieren und den ganzen Schwung, den das eine Thema mit den eben angeführten Ideen hat, einfach den Belastungen, denen der Kapitalmarkt seit Jahren ausgesetzt ist, gegenüberstellen. Something completely different. Ein befreundetes Monatsmagazin hat erst im April 2015 eine Liste von sage und schreibe 20 kapitalmarktfeindlichen Aktionen recherchiert, die die Bundesregierung seit 2008 beschlossen hat. Eine 0:20 Kanter-Niederlage für den Privatanleger und die gelis­teten Unternehmen, da war nichts Gutes dabei. Die Wiener Börse AG selbst macht starke Arbeit, ist aber in diesem Umfeld chancenlos, Schelling kümmert sich um die Heta und die FTT, aber nicht um Anleger. Wie will man Startup-Land Nr. 1 werden, wenn der Exit-Kanal ‚Börse‘ zu ist?
Ja, einige Maßnahmen waren sicher nicht hilfreich, andere schon. Ein Beispiel ist die 2014 beschlossene Abschaffung der Gesellschaftssteuer, die ganz klar zu einer Stärkung des Eigenkapitals führt. Seit ich im Amt bin, treibe ich zahlreiche Projekte voran, wie die Schaffung einer börsenotierten Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft, die KMU leichteren Zugang zu Risikokapital ermög­licht, oder die von der EU-Kommission angedachten Kapitalmarktunion. Die Vollendung des europäischen Binnenmarkts sowohl im Digital- als auch im Kapitalmarktbereich ist eine zentrale Überlebensfrage im globalen Wettbewerb. Aber klar, dass wir im Bereich der Börsenkapitalisierung sehr viel Luft nach oben haben, ist unbestritten. Finanzierung ist daher auch ein zentraler Baustein der Gründerland-Strategie. Aktuell arbeiten wir daran, ein Wachstumssegment an der Börse für mittlere Finanzierungsbedürfnisse zu etablieren. Was die Exits betrifft: Wir sind ja keine abgeschottete Insel; ein exitreifes Start-up kann überall notieren.
 
Mit welchen weiteren Maßnahmen könnte die Politik den österreichischen Kapitalmarkt stärken?
Der Kapitalmarkt muss wieder als Finanzierungsplattform wahrgenommen werden. Das oftmals strapazierte und verzerrte Bild des Kapitalmarkts als Spielwiese für Zocker und Spekulanten muss aus den Köpfen verschwinden. Das hat viel mit Mindset und finanzieller Allgemeinbildung zu tun. Herr und Frau Österreicher sind traditionelle Sparer und setzen auf konservative Anlageformen. Sie vertrauen auf Altbewährtes, wie Sparbuch und Bausparer. Alles andere ist in ihren Augen Spekulation. Das ist auch ein Ausdruck unserer risikoaversen Gesellschaft. Es fehlt der Mut, etwas Neues auszuprobieren und im schlechtesten Fall damit auch scheitern zu dürfen. Das hat viel mit Bewusstseinsbildung und Wissen zu tun, damit ich Risiken überhaupt richtig einschätzen kann – Stichwort: ‚Financial Literacy‘. Wissen hilft, Vorurteile ab- und Vertrauen aufzubauen. Je besser sich die Menschen in wirtschaftlichen Fragen auskennen, desto mehr können sie sämtliche finanzielle Aspekte sinnvoll und zu ihrem Vorteil nützen und am Wirtschaftsleben teilnehmen. Das stärkt auch den Kapitalmarkt – eine klassische Win-win-Situation.
 
Wollen Sie nicht auch noch den leider abgeschafften Job des Kapitalmarktbeauftragten übernehmen?
Da gibt es vermutlich Berufenere als mich. Richard Schenz und Wolfgang Nolz haben ihre Aufgabe als Kapitalmarktbeauftragte sehr gut gemacht und einiges bewegt. Und der Finanzminister ist ein großer Freund der Börse. Ob wir einen eigenen politischen Ansprechpartner für den Kapitalmarkt wieder einführen, darüber sollten wir zumindest nachdenken. Ich fände das wichtig.
 
Zwischen den Startups und der Börse gibt es u.a. noch die Bereiche Venture Capital und Private Equity. Zuletzt gab es auch hier Rückgänge beim Marktvolumen und Fundraising. Einige Branchenvertreter sind ein wenig eifersüchtig auf die hippe Startup- und Crowdinvesting-Szene. Man selbst habe nur very old-fashioned Dinge – Brick & Mortar pur – zu bieten und könne mit Social Media auch lange nicht so selbstdarstellerisch gut umgehen. Was muss getan werden, damit aus dieser Ecke z.B. wieder Börsekandidaten kommen?
Mit der ‚Gründerland-Strategie‘ haben wir einen wichtigen Schritt in Richtung unternehmerisches Österreich gesetzt. Das Thema Finanzierung ist gerade für Startups ein Dauerbrenner. Trotz vielversprechender Ideen fehlt es oft am notwendigen Kapital und an Sicherheiten. Die Finanzierungslücke drängt unsere hochinnovativen Gründer von der Überholspur auf den Pannenstreifen ab. Von der Start- bis zur Wachstumsphase braucht es daher Alternativen zur klassischen Kreditfinanzierung. Ein erster Meilenstein ist sicher das bereits angesprochene neue Crowdfunding-Gesetz, laut OSCE und EU-Kommission eines der wirtschaftsfreundlichsten nach UK. Dennoch, viele erfolgreiche österreichische Startups konnten ihre Ideen in der frühen Wachstumsphase erst durch Investitionen von Business Angels und Venture Capitalists zum Teil aus dem Ausland realisieren. Auch hier kommt Bewegung nach Österreich. Mit der Gründerland-Strategie generieren wir eine Welle, auf der das ganze Land in Richtung Zukunft surfen kann. Es besteht enormes Potenzial für alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche, sich mitreißen zu lassen. 
 
Im Vorjahr haben wir erstmals den Upside Award gemacht (Anm: www.christian-drastil.com/static/upside.pdf) – und die besten Startups Börsianern zur Einschätzung vorgelegt. Viele dieser Unternehmen würde man gern an der Börse sehen. Glauben Sie, dass ein IPO in Wien für das eine oder andere Unternehmen, das z.B. in den vergangenen Jahren beim Pioneers Festival präsentiert hat, ein Thema wird? Wie viele könnten das sein, und welche Branchen passen an die Wiener Börse?
Die heimische Startup-Szene ist bunt, lebendig und ständig in Bewegung. Da gibt es schon einige Kandidaten, die Potenzial für die Börse haben, vor allem im IT-Sektor, im Life Science- und im Hochtechnologiebereich. Mit einem entsprechenden Wachstumssegment an der Börse ist hier noch einiges drinnen. Und warum sollte sich nicht auch der eine oder andere Cluster herausbilden, in dem der Börseplatz Wien besonders stark präsent ist. Ich könnte mir zum Beispiel sehr gut vorstellen, dass Wien die führende Börse für Biotech und Life Science, also medizinische und pharmazeutische Unternehmen, wird. Wir haben hier einerseits eine große Tradition und andererseits einen gewaltigen Forschungsoutput. Im Medizinbereich sind wir in speziellen Bereichen absolute Weltspitze. Eine App entwickeln kann man überall. Wir könnten uns getrost die großen Rosinen in Spezialbereichen herauspicken.
 
 

(13.07.2015)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel




 

Bildnachweis

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Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Mercedes-Benz Group, Siemens Energy, Deutsche Post, Allianz.


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    … Sie sind also einer, der auch ein Choose Optimism-Leiberl anziehen müsste. Ziehen Sie eins für uns an? 
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    Super. Wir haben einen Shirt-Deal! In welchen Ländern kann man sich gute Ideen holen, wenn es um Startups geht?
    Israel ist sicher ganz vorn mit dabei. Ich war erst im Mai mit einer Delegation vor Ort. Wir hatten gute Gespräche mit großen Venture Capitalists und Vertretern des Weizmann Ins­tituts, wo gerade konkrete Kooperationen im Entstehen sind. Als virtuelles Netzwerk, mit Partnern, die in Wien und in Tel Aviv vertreten sind. Und mit einer wissenschaftlichen Anbindung. Ich halte die Kombination von Wissenschaft, Startups und Kapital für sehr wichtig. Die Szene in Israel ist gigantisch, da können wir noch viel lernen. Es herrscht ein Flair wie im Silicon Valley, daher auch der Spitzname Silicon Wadi. Einen ähnlichen Spirit habe ich auch in London erlebt; dort haben wir die Inkubatoren-Programme unter die Lupe genommen, die Catapult-Centers. Wir wollen ja ein österreichisches Inkubatoren-Programm initiieren und dabei von den Besten der Besten lernen. Aber wir brauchen uns keineswegs verstecken. Nicht umsonst hat das Forbes-Magazin Österreich als einen von sieben internationalen Startup-Hotspots identifiziert.
     
    And now to something completely different. Wenn ich von Startups auf die Wiener Börse umschwenke, dann muss ich Monty Python zitieren und den ganzen Schwung, den das eine Thema mit den eben angeführten Ideen hat, einfach den Belastungen, denen der Kapitalmarkt seit Jahren ausgesetzt ist, gegenüberstellen. Something completely different. Ein befreundetes Monatsmagazin hat erst im April 2015 eine Liste von sage und schreibe 20 kapitalmarktfeindlichen Aktionen recherchiert, die die Bundesregierung seit 2008 beschlossen hat. Eine 0:20 Kanter-Niederlage für den Privatanleger und die gelis­teten Unternehmen, da war nichts Gutes dabei. Die Wiener Börse AG selbst macht starke Arbeit, ist aber in diesem Umfeld chancenlos, Schelling kümmert sich um die Heta und die FTT, aber nicht um Anleger. Wie will man Startup-Land Nr. 1 werden, wenn der Exit-Kanal ‚Börse‘ zu ist?
    Ja, einige Maßnahmen waren sicher nicht hilfreich, andere schon. Ein Beispiel ist die 2014 beschlossene Abschaffung der Gesellschaftssteuer, die ganz klar zu einer Stärkung des Eigenkapitals führt. Seit ich im Amt bin, treibe ich zahlreiche Projekte voran, wie die Schaffung einer börsenotierten Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft, die KMU leichteren Zugang zu Risikokapital ermög­licht, oder die von der EU-Kommission angedachten Kapitalmarktunion. Die Vollendung des europäischen Binnenmarkts sowohl im Digital- als auch im Kapitalmarktbereich ist eine zentrale Überlebensfrage im globalen Wettbewerb. Aber klar, dass wir im Bereich der Börsenkapitalisierung sehr viel Luft nach oben haben, ist unbestritten. Finanzierung ist daher auch ein zentraler Baustein der Gründerland-Strategie. Aktuell arbeiten wir daran, ein Wachstumssegment an der Börse für mittlere Finanzierungsbedürfnisse zu etablieren. Was die Exits betrifft: Wir sind ja keine abgeschottete Insel; ein exitreifes Start-up kann überall notieren.
     
    Mit welchen weiteren Maßnahmen könnte die Politik den österreichischen Kapitalmarkt stärken?
    Der Kapitalmarkt muss wieder als Finanzierungsplattform wahrgenommen werden. Das oftmals strapazierte und verzerrte Bild des Kapitalmarkts als Spielwiese für Zocker und Spekulanten muss aus den Köpfen verschwinden. Das hat viel mit Mindset und finanzieller Allgemeinbildung zu tun. Herr und Frau Österreicher sind traditionelle Sparer und setzen auf konservative Anlageformen. Sie vertrauen auf Altbewährtes, wie Sparbuch und Bausparer. Alles andere ist in ihren Augen Spekulation. Das ist auch ein Ausdruck unserer risikoaversen Gesellschaft. Es fehlt der Mut, etwas Neues auszuprobieren und im schlechtesten Fall damit auch scheitern zu dürfen. Das hat viel mit Bewusstseinsbildung und Wissen zu tun, damit ich Risiken überhaupt richtig einschätzen kann – Stichwort: ‚Financial Literacy‘. Wissen hilft, Vorurteile ab- und Vertrauen aufzubauen. Je besser sich die Menschen in wirtschaftlichen Fragen auskennen, desto mehr können sie sämtliche finanzielle Aspekte sinnvoll und zu ihrem Vorteil nützen und am Wirtschaftsleben teilnehmen. Das stärkt auch den Kapitalmarkt – eine klassische Win-win-Situation.
     
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