23.12.2015, 3961 Zeichen
Nachdem der Monat Dezember ganz im Zeichen der beiden weltweit wichtigsten Notenbanken stand, haben Investoren über die Weihnachtsfeiertage Zeit, sich von den Marktturbulenzen rund um die jüngsten Entscheidungen der Fed und der EZB zu erholen. Danach gilt es wieder herauszufinden, was es für die Märkte und speziell für wichtige Indizes wie den Dow Jones, S&P 500 oder DAX bedeutet, wenn sich die US-Notenbank und die EZB geldpolitisch in verschiedene Richtungen entwickeln.
Am 16. Dezember war es endlich so weit. Genauso wie es Marktteilnehmer erwartet hatten, erhöhte die Fed die US-Leitzinsen erstmals seit fast zehn Jahren. Außerdem wurde die Federal Funds Rate zum ersten Mal seit sieben Jahren von ihrem Rekordtief bei 0,00 bis 0,25 Prozent angehoben. Dabei ging es um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,50 Prozent. Die Zinserhöhung war der Startschuss für das Ende der Krisenpolitik der vergangenen Jahre. Auch wenn Janet Yellen und ihre Kollegen bei der Normalisierung vorsichtig vorgehen wollen, dürften im kommenden Jahr weitere Zinnerhöhungen folgen. Bei der EZB ist man noch längst nicht an diesem Punkt angelangt. Am 3. Dezember hatte die EZB im Kampf gegen die schwache Inflation im Euroraum den Einlagenzinssatz von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent gesenkt und das laufende Anleihenkaufprogramm um ein halbes Jahr bis März 2017 verlängert.
Der Umstand, dass sich die Fed und die EZB in verschiedene Richtungen bewegen, hat enorme Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Dabei dürfte der US-Dollar gegenüber dem Euro weiter gestärkt werden. Allerdings haben die jüngsten Reaktionen an den internationalen Devisenmärkten gezeigt, dass wir noch ein ganzes Stück von einer Parität entfernt sind. Sollte die Fed die Zinsen jedoch weiter erhöhen, während EZB-Chef Mario Draghi beispielsweise eine Aufstockung der monatlichen Anleihenkäufe verkündet, könnte die Parität in 2016 doch noch kommen.
Eine immer stärkere US-Währung dürfte exportorientierte US-Unternehmen zu schaffen machen. Bereits in diesem Jahr haben sich die Auswirkungen des stärkeren US-Dollar in den Ergebnissen der im Dow Jones gelisteten Konzerne gezeigt. Während die Unternehmen die Belastungen in Bezug auf den bereinigten Gewinn je Aktie mithilfe von Aktienrückkaufprogrammen und Einsparungen abfedern können, sind die Effekte ganz besonders auf der Umsatzseite sichtbar. Schwächere Umsatz- und Ergebniskennzahlen dürften wiederum die Aktienkurse belasten.
Der starke US-Dollar ist jedoch nicht der einzige mögliche Belastungsfaktor, der die Aktienkurse im Dow Jones und anderen wichtigen US-Indizes belasten könnte. Die zuletzt noch einmal deutlich unter Druck geratenen Ölpreise lassen die Gewinne im Energiesektor zurückgehen. Gleichzeitig müssen sich auch US-Unternehmen mit einer weltweit schwierigen Konjunktur auseinandersetzen, während sie zu Hause möglicherweise höhere Löhne zahlen müssen.
Auf der anderen Seite wären höhere Löhne ein weiterer Ausdruck der wirtschaftlichen Erholung in den USA. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt, höhere Löhne und gleichzeitig niedrigere Energiepreise würden bedeuten, dass Konsumenten mehr Geld zur Verfügung hätten. Gleichzeitig ist die weltgrößte Volkswirtschaft in besonderem Maße vom privaten Konsum abhängig, so dass sich US-Unternehmen über gute Geschäfte auf dem heimischen US-Markt freuen könnten und die Aktienkurse im kommenden Jahr von dieser Seite beflügelt werden könnten.
Spekulative Anleger, die steigende Dow-Notierungen erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX3MVN) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,22, die Knock-Out-Schwelle bei 12.180,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende Kurse des Dow Jones Industrial Average setzen möchte, erhält mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM33HX, aktueller Hebel 3,38; Knock-Out-Schwelle bei 21.940,00 Indexpunkten) die Gelegenheit dazu.
Stand: 23.12.2015
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