12.01.2016, 2735 Zeichen
Nach der katastrophalen ersten Börsenwoche haben sich die Märkte zu Wochenbeginn stabilisiert. An Chinas Börsen ging es zwar weiter abwärts, aber zumindest hat die Notenbank die Abwertung des Yuan gestoppt. Der DAX legte wieder über die Marke von 10.000 Punkten zu.
China, China, immer wieder China
Weiterhin stellen aber die Sorgen wegen China andere Aspekte in den Schatten. Immerhin scheint sich die Lage etwas zu beruhigen. Zwar ging es zu Wochenbeginn in Shanghai und Hongkong weiter mit den Aktienkursen nach unten – aber die panikartigen Zustände der letzten Woche blieben aus. Zudem hat Peking den Yuan nicht weiter abgewertet, sondern den Wechselkurs zum US-Dollar stabil gehalten. Das ist aber natürlich nur eine Momentaufnahme. Auch wenn wir die Marktreaktionen für übertrieben halten, kann eine sich beschleunigende Kapitalflucht aus China jederzeit zu neuen Verkaufswellen führen. Nüchtern betrachtet haben sich aber die Rahmenbedingungen nicht geändert: Die Konjunktur in China schwächelt, befindet sich aber nicht in einer Abwärtsspirale.
Der Ölpreis stürzt weiter ab
An China hängt derzeit alles. Auch der weitere Absturz des Ölpreises sowie die Einbrüche bei Aktien und Währungen vieler Schwellenländer sind maßgeblich auf die China-Sorgen zurückzuführen. In den USA ist es besonders der schwache Ölpreis, der nicht nur bei den Ölaktien für Verkaufsdruck sorgt. Dabei ist es weniger der Preisrückgang an sich, als das unkalkulierbare Tempo des Absturzes, das Verunsicherung bringt. Denn schließlich ist ein niedriger Ölpreis nicht nur schlecht, sondern lässt auch mehr Geld in den Taschen der Verbraucher.
Sorgen um den Welthandel drücken den DAX
Auf die Kurse am deutschen Aktienmarkt drücken vor allem die Sorgen um die Entwicklung des Welthandels. Eine Abwärtsspirale in China könnte auf Dauer global zu einer Verringerung der Exportnachfrage führen. Ist das übertrieben? Wir denken ja, auch wenn die Gefahr weiterer Finanzmarktturbulenzen nicht unterschätzt werden darf. Aber die Konjunkturdaten sind weiterhin stabil und zeigen nicht nur in den USA, sondern auch in Europa nach oben.
Fazit
Die von China ausgehenden Gefahren für den globalen Finanzmarkt sind echt. Aber derzeit sieht es so aus, als würde die Angst sich selbst nähren. Viele Profi-Anleger, die sich normalerweise zu Jahresbeginn positionieren, halten sich unter diesen Umständen zurück oder verkaufen gar. Wir bleiben aber dabei: Fundamental gesehen sind die Kursrückgänge bei DAX & Co. übertrieben. Sollte sich der DAX wieder über der Marke von 10.000 Punkten etablieren, dann würde dies auch charttechnisch Erleichterung bringen.
Erfolgreiche Investments,
Ihr Stefan Böhm
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Börsepeople im Podcast S22/14: Franz Tretter
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