10.02.2016, 3448 Zeichen
Die Börse ist im freien Fall. Der S&P-500 ist auf ein 12-Monats-Tief gestürzt. Überall finden Sie Angst-Meldungen wie diese. Bewahren Sie Ruhe. Am Schwarzen Montag 1987 sind massenhaft Depots um 50 Prozent eingebrochen. Besorgte Anleger haben in Panik damals ihre Aktien verkloppt, weil sie Angst um ihr Ruhestandspolster hatten. Wer durchhielt, war ein Jahr später wieder auf dem Ursprungsniveau.
An der Börse wird Geduld belohnt. Das war im Crash 2008/09 ähnlich. Solange Sie eine Position einfach durchhalten, haben Sie nichts verloren. Sie verlieren erst Geld, wenn Sie den Verlust realisieren.
Wer mit der Hektik an der Börse nicht klar kommt, automatisiert das Aktiensparen. Jeden Monat. Stetig. Stur. Eventuell über einen Indexfonds. Sie brauchen gar nicht jeden Tag nach den Börsenkursen schauen. Sondern lassen Sie die Aktienmaschine einfach laufen. Kaufen Sie. Erhöhen Sie die Kaufraten jedes Jahr. Machen Sie das Dekaden lang.
Die Nachrichtenseiten im Netz, die jetzt schreien: „Schnell raus!!!“ sind wirklich nervig. Wenn Sie so etwas lesen, machen Sie genau das Gegenteil: Kaufen Sie! Immer wenn die Börse crasht, sollten Sie eines tun: Kaufen, Kaufen, Kaufen. Es gibt eine Ausnahme: Das Kaufen dürfen Sie natürlich nicht machen, wenn Sie der Meinung sind, dass sich die Wirtschaft nie mehr erholen wird.
Wenn Sie 20, 30 oder 40 Jahre alt sind, ist der Kursrutsch kein Drama. Im Gegenteil. Es ist ein Geschenk. Index-Legende Jack Bogle sagte mir, dass wir Aktiensparer froh sein sollten, wenn die Börse crasht, solange wir in der Sparphase sind: „Beten Sie für niedrige Börsenkurse.“ Denn Sie können für Ihr Geld mehr Aktien kaufen. Jede Woche. Jeden Monat. Sie sollten sich keine Sorgen machen. Sie haben ja noch etliche Dekaden Zeit bis zum Ruhestand.
Selbst wenn Sie in fünf oder sieben Jahren in den Ruhestand gehen wollen, wie das bei meinem Blogleser Matthias der Fall ist, sehe ich keine große Gefahr. Sie werden ja kaum all Ihre Aktien auf einen Schlag zum Rentenbeginn – und dann noch in einer Baisse – verkaufen wollen.
Ich glaube, momentan sind Anleger wegen des US-Wahlkampfs verunsichert. Da sind einige ziemlich brisante Kandidaten darunter. Ich habe ehrlich gesagt vor einem Donald Trump Angst. Wenn der Immobilien-Mogul im Weißen Haus am Atomknopf sitzen sollte, könnte ich nicht mehr gut schlafen.
Regen Sie sich nicht auf. Ich hatte einen Kollegen, der schlug immer mit der Faust auf den Tisch, wenn er sich über Kleinigkeiten aufgeregt hatte. Kriselte die Börse, rannte er wie ein Wilder durchs Büro und fluchte. Er verkaufte die Aktien blitzschnell. Und schichtete um. Das tat er ständig: Kaufen, Verkaufen, Kaufen, Verkaufen, Kaufen, Verkaufen. Er protzte natürlich, wie gut er war. Er sagte: „Ich habe es wieder richtig gemacht.“ Dabei konnte das gar nicht immer der Fall sein.
Ich rate Ihnen vom Hin und Her ab. Machen Sie diese Methode: Kaufen, Mehr Kaufen, Noch Mehr Kaufen… Arbeiten Sie wie ein Eichhörnchen: Legen Sie sich einen Vorrat für den nächsten Winter an.
Kaufen Sie entweder den Index. Oder substanzstarke Blue Chips. Ich denke, Schlachtschiffe wie Apple, Microsoft, GE, Exxon Mobil, Johnson & Johnson, Amazon, JP MorganChase, Berkshire Hathaway oder Wells Fargo werden nicht so einfach verschwinden. Aber wenn Sie auf die Börsenkurse blicken, könnten Sie bei einigen Schwergewichten den Eindruck bekommen, als stünde der Untergang bevor.
Im Original hier erschienen: Die Börse auf 12-Monats-Tief: Kaufen Sie!
Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunter Deuber likes Porr, OMV und Palfinger, Opening Bell Marianne Kögel
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Buy this, kauft das
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