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Unternehmens Invest AG (UIAG) (Daniel Koinegg)

17.02.2016, 7038 Zeichen

Hinsichtlich der UIAG gelten die selben Warnhinweise im vollständig gleichen Umfang, wie auch für die bereits an anderer Stelle vorgestellte WP AG. Bitte lest Euch – falls nicht bekannt – diese dort durch. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, dass ich in meinem Echtgeldportfolio bereits Aktien dieser Gesellschaft halte. Insofern besteht die Gefahr eines Interessenskonfliktes.

Geschäftsmodell und Geschichte der UIAG

Basierend auf dem von der Gesellschaft vorgestellten Unternehmensprofil betrachtet man sich selbst grob zusammengefasst als mittelständische Beteiligungsholding. Es wird dabei ein langfristiger Investmenthorizont verfolgt und eine aktive Beteiligung an der Unternehmensentwicklung angestrebt. Geographisch konzentriert man sich auf die D-A-CH-Region.

Die Geschichte der Gesellschaft lässt sich bis in das Jahr 1990 zurückverfolgen. Zwei Jahre später ging man selbst an die Börse und notierte zunächst im prime-Segment der Wiener Börse. Später wechselte man dann in das mid-Segment. Einige der heute noch an der Wiener Börse notierenden Unternehmen wurden von der UIAG „mitbegleitet“ auf ihrem Weg an den Kapitalmarkt. Dazu zählen Andritz, Palfinger, Binder+Co, Bene und Wolford. Des weiteren gab es eine Vielzahl an Transaktionen mit anderen börsenotierten Gesellschaften, die im track record der Unternehmenshomepage ersichtlich ist.

Das Management der Gesellschaft setzt sich aus dem Gründer und Industriellen Dr. Rudolf Knünz und dem noch relativ jungen Paul Neumann zusammen. Diese beiden sind über ihre jeweiligen Holdings auch die Hauptaktionäre der UIAG.

Aktuelle Beteiligungen

Eine Übersicht über die aktuellen Unternehmen im Portfolio der UIAG findet sich ebenfalls auf der Homepage. Kurz zusammengefasst hält man folgende Positionen:

Pongratz Trailer Group

Hierbei handelt es sich um einen österreichischen Hersteller von PKW-Anhängern. Über das exakte Produktsortiment kann man sich auf der Homepage von Pongratz informieren. Der Anteil der UIAG an Pongratz beträgt 99%.

LCS Holding GmbH

Dieses Unternehmen ist die Mutter zweier Gesellschaften (Gantner Seilbahnbau und LCS Cable Cranes), die sich mit der Herstellung von Seilwinden, Seilrollen und ähnlichen Produkten beschäftigen. UIAG hält an der LCS 30%.

All for One Steeb AG

Die All for One ist ebenfalls börsenotiert (in Deutschland) und ist eines der führenden SAP-Dienstleistern. Das genaue Tätigkeitsfeld kann ebenfalls auf der einschlägigen Unternehmenshomepage eingesehen werden. An dieser Gesellschaft hält die UIAG rund 25,1%.

Pankl Racing Systems AG

Ein weiteres börsenotiertes Unternehmen, dieses allerdings wie die UIAG selbst im österreichischen mid market. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Komponenten für die Luftfahrtindustrie (v.a. für Helikopter) und für die Motorsport- und Rennsport-Industrie. Die Pankl ist ein Schwesterunternehmen der WP AG unter dem Dach der Cross Industries. Auch hier gibt die Homepage weiteren Aufschluss. Der Anteil der UIAG beträgt 10,1%.

MLU/recordum

Dieses Unternehmen ist noch relativ neu im Portfolio der UIAG (2015 erworben). Es ist laut Homepage ein österreichischer Hersteller von Umwelttechnik-Messtechnikgeräten. Der Anteil der UIAG an der MLU belief sich ursprünglich auf 71%, mittlerweile wurde auf 100% aufgestockt.

Begalom

Die Begalom ist ein Hersteller von Leichtbaukomponenten für Fahrzeugherstellung (Automobil-, Nutz- und Schienenfahrzeuge). Von der UIAG werden 60% gehalten, der Rest befindet sich in den Händen des Managements/den Gründern der Tochter.

Erste Bewertung

Grundsätzlich sehe ich zwei Möglichkeiten, Unternehmen wie die UIAG zu bewerten. Die einfachere Methode kann man als „sum of the parts“ bezeichnen. Hier werden die einzelnen Beteiligungen anhand von beobachtbaren Marktwerten oder soweit diese nicht verfügbar sind, anhand von Multiple-Bewertungen auf Basis aktueller Zahlen für sich genommen beurteilt und eventuell überschüssiges nicht betriebsnotwendiges Vermögen addiert. Etwas schwieriger ist eine Prognose über die zukünftige operative Entwicklung jedes einzelnen Portfoliounternehmens (soweit das überhaupt möglich ist) und eine Bewertung der Beteiligungen auf quasikonsolidierter Ertragswertbasis. Grundsätzlich sollte hier der zweiten Methode der Vorzug gegeben werden, weil eine Liquidation der einzelnen Beteiligungen nicht zu erwarten ist.

Als erste Indikation kann man sich aber auch die Summe der Einzelteile ansehen und das möchte ich oberflächlich an dieser Stelle bereits machen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich eine aktualisierte operative Einschätzung versuchen und veröffentlichen, sobald der Finanzbericht über das Jahr 2015 im April dieses Jahres verfügbar ist.

Der mit Abstand größte „Brocken“ im Arsenal der UIAG ist die Sperrminorität an der All for One Steeb. Wenngleich deren Kurs in den letzten Wochen deutlich nachgegeben hat, ist auf Basis des momentanen Aktienkurses diese 25%-Beteiligung noch immer rund 68 MEUR wert. Da man außerdem die Sperrminorität hält, könnte hier noch ein Paketzuschlag argumentiert werden. Konservativerweise möchte ich es aber bei dem Wert auf Aktienkursbasis belassen.

Eine weitere börsenotierte Beteiligung ist wie erwähnt die Pankl, an der 10,1% gehalten werden. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses ergibt sich ein Wert von rund 8,5 Mio. Euro.

Die Holding sowie die vollkonsolidierten Beteiligungen in aggregierter Form verfügen über üppige liquide Mittel und weiteres Umlaufvermögen, denen nur wenige Schulden gegenüber stehen. Das Nettoumlaufvermögen im engeren Sinn (gesamtes Konzernumlaufvermögen abzüglich aller lang- und kurzfristigen Schulden) belief sich zum Ende des dritten Quartals 2015 auf rund 28 MEUR. Angesichts der Tatsache, dass nicht ersichtlich ist, welcher Teil der liquiden Mittel in der Holding steckt und welcher operativ notwendig ist, behelfe ich mir mit dem Ansatz dieser 28 MEUR als nicht betriebsnotwendiges Vermögen.

Zum letzten verfügbaren Bilanzstichtag war im sonstigen langfristigen Vermögen außerdem ein Fonds mit einem Wert von 3,5 MEUR ausgewiesen.

Diese Teile zusammengenommen ergeben einen Gesamtwert von 108 MEUR oder rund 25,4 Euro je Aktie. Diese erste Schätzung ist in meinen Augen sehr konservativ, da erstens kein Paketzuschlag für die All for One Steeb berücksichtigt ist und zweitens sämtliche Beteiligungen, die konsolidiert in den Konzernabschluss einbezogen werden, nur in Form ihres Nettoumlaufvermögens, d.h. ohne ihr operatives Ertragspotenzial in diese Schätzung einfließen. In den ersten drei Quartalen des abgelaufenen Geschäftsjahres wurde hier allerdings ein Umsatz von über 17 Mio. Euro erzielt.

Behandlung im Bargain Portfolio

Wie eingangs erwähnt befindet sich die UIAG bereits in meinem persönlichen Portfolio. Im Musterportfolio des Bargain Magazine wird das Unternehmen fortan ebenfalls vertreten sein, und zwar mit einer Gewichtung von etwa 4% und einem Einstandskurs von 21 Euro je Stück. Die Beteiligung an der WP AG wurde zu Kursen um rund 14 Euro pro Stück ebenfalls geringfügig ausgebaut.

The post Unternehmens Invest AG (UIAG) appeared first on Bargain Magazine.


(17.02.2016)

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Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S22/17: Thomas Hahn




Pierer Mobility
Akt. Indikation:  14.80 / 14.96
Uhrzeit:  23:00:18
Veränderung zu letztem SK:  -4.12%
Letzter SK:  15.52 ( 3.88%)

WP AG Letzter SK:  15.52 ( 0.00%)


 

Bildnachweis

1. UIAG-HV, Mai 2015   >> Öffnen auf photaq.com

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    Die Geschichte der Gesellschaft lässt sich bis in das Jahr 1990 zurückverfolgen. Zwei Jahre später ging man selbst an die Börse und notierte zunächst im prime-Segment der Wiener Börse. Später wechselte man dann in das mid-Segment. Einige der heute noch an der Wiener Börse notierenden Unternehmen wurden von der UIAG „mitbegleitet“ auf ihrem Weg an den Kapitalmarkt. Dazu zählen Andritz, Palfinger, Binder+Co, Bene und Wolford. Des weiteren gab es eine Vielzahl an Transaktionen mit anderen börsenotierten Gesellschaften, die im track record der Unternehmenshomepage ersichtlich ist.

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