10.03.2016, 2567 Zeichen
In einer Woche, am 17.3.2016, findet die vom 22 Prozent Aktionär-Adler Real beantragte außerordentliche Hauptversammlung der conwert statt. Bis jetzt konnte Adler Real nicht überzeugend darlegen, warum drei Monate vor der ordentlichen Hauptversammlung dieser spektakuläre Schritt notwendig ist. Dabei hat Adler Real eine Fülle von Hausaufgaben zu erledigen und die Akquisitionen der letzten Jahre so zu verkraften, dass den Aktionären akzeptable Zahlen präsentiert werden können. Der Adler Real Immobilienbestand ist in Deutschland breit gestreut und der Leerstand ist trotz einer allgemeinen Wohnungsknappheit mit 12 Prozent besorgniserregend hoch. Ist der Grund dafür die Qualität des Bestands oder schlechtes Management? Zum Vergleich: bei conwert liegt diese Kennzahl für das Kernportfolio bei nur knapp über drei Prozent. Die Folge ist, dass die Funds from Operations bei Adler Real für die Quartale 1 bis 3.2015 knapp positiv sind, bei conwert indes auf fast 40 Millionen EUR gesteigert werden konnten. Inzwischen haben sich wichtige Stimmen des Kaptalmarktes wie ISS, Glass Lewis u.a. eine eindeutige Meinung gebildet: der Vorstoß von Adler Real wurde kritisiert und abgelehnt. Für Adler Real zeichnet sich eine Blamage ab, weil es immer zweifelhafter wird, ob die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent für die Abwahl von drei der vier Verwaltungsratsmitglieder erreicht werden kann. Daher ist ein Gebot der Vernunft und des Anstands, um sich und conwert nicht noch weiter zu belasten, einen geordneten Rückzug anzutreten.
In einer kunstvoll gedrechselten, viel zu langen Adler Real-Presseaussendung vom 4. März werden wenig konkrete Inhalte wiedergegeben, aber dafür Allgemeinplätze, inhaltsleere Worthülsen und No-Na-Vorschläge breit getreten.
Es ist im Interesse aller Aktionäre von conwert und Adler Real, dass Adler Real bereits vor der Hauptversammlung einen geordneten Rückzug antritt und nicht versucht, durch findige, ehrgeizige und hoch bezahlte Berater und Rechtsanwälte eine drohende Niederlage in langwierige Rechtsstreitigkeiten münden zu lassen. Gestritten und beachtliche Kosten verursacht wurden in der Vergangenheit ohnedies mehr als genug.
Der IVA appelliert daher an Adler Real, den Antrag zu Tagesordnungspunkt 1, nämlich die Abwahl von drei Verwaltungsratmitgliedern, zurückzuziehen und sich im Tagesordnungspunkt 2 darauf zu konzentrieren, dass – auf Basis der Beteiligung von 22 Prozent an conwert – ein von Adler Real zwar vorgeschlagenes, aber unabhängiges Verwaltungsmitglied die Expertise des Verwaltungsrats ergänzt bzw. weiter stärkt.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Im Jahr 2007 (bei den letzten ATX-Rekorden) hatte sich die Politik noch gezeigt. Und 2025?
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