18.03.2016, 3506 Zeichen
Jahrelang kannte der Goldpreis fast nur eine Richtung. Dabei ging es teilweise sehr steil nach unten. Mehrere Erholungsversuche entpuppten sich als Strohfeuer. Ein Grund, warum die Entscheidung noch nicht gefallen ist, ob die jüngste Preisbewegung nach oben wirklich nachhaltig ist...
Seit der Goldpreis im Herbst 2011 bei rund 1.920 US-Dollar pro Feinunze (ca. 31 Gramm) ein historisches Hoch erreicht hatte, konnten sich Goldpreis-Bullen an ihren Edelmetallinvestments nur selten erfreuen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Notierungen für das gelbe Edelmetall deutlich zurückgegangen. Für einen Moment schien es sogar, als könnte die psychologisch wichtige Marke von 1.000 US-Dollar pro Feinunze fallen. Seit Anfang 2016 hat sich das Blatt jedoch gewendet. Allerdings ist Vorsicht geboten. Vorherigen Erholungsversuchen ging nach relativ kurzer Zeit die Luft aus.
Auch dieses Mal könnte die Goldpreisrallye von kurzer Dauer sein. Diese wurde zu Jahresbeginn 2016 unter anderem von den Markterwartungen an die Geldpolitik der US-Notenbank Fed befeuert. Ende 2015 hatte Fed-Chefin Janet Yellen die US-Zinswende verkündet. Allerdings hatte sich das Wirtschaftswachstum in den USA zuletzt ein wenig abgekühlt. Zudem erlebten die weltweiten Finanzmärkte einen unruhigen Jahresstart. Daher setzte sich am Markt der Eindruck fest, dass die Fed in einem solchen Umfeld keine weiteren Zinserhöhungen vornehmen würde. Aufgeschobene US-Leitzinserhöhungen schwächen den US-Dollar, was wiederum positiv für Goldnotierungen ist. Irgendwann wird die Fed jedoch die Zinsen erhöhen müssen. Zumal sich die Erholung am Arbeitsmarkt zuletzt wieder robuster gezeigt hat. Bei einer Arbeitslosenquote von unter 5 Prozent dürften sich aufgeschobene Zinserhöhungen nicht lange rechtefertigen lassen.
Während sich die Fed mit der Zeit in Richtung höhere Leitzinsen bewegen sollte, scheint man von einer geldpolitischen Straffung bei der EZB weiterhin nichts wissen zu wollen. Am 10. März hatte EZB-Chef Mario Draghi die Finanzmärkte mit einer Leitzinssenkung auf Null, der Ausweitung der Anleihenkäufe und der Erhöhung des Strafzinses für Einlagen bei der Notenbank überrascht. Überraschend war auch die darauf erfolgte Euro-Aufwertung. Offenbar sind Marktteilnehmer der Ansicht, dass die europäischen Notenbanker ihr Pulver im Kampf gegen die niedrige Inflation und eine schwache wirtschaftliche Entwicklung verschossen haben. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, dürfte die lockere Geldpolitik der EZB den Euro im Vergleich zum US-Dollar schwächen und damit über einen relativ stärkeren US-Dollar womöglich doch zu fallenden Goldpreisen beitragen.
Neben der Geldpolitik der Notenbanken waren die chinesischen Wachstumssorgen und die Turbulenzen an den Ölmärkten wichtige Treiber des Goldpreises zu Begin des Jahres. Schließlich gilt das Edelmetall seit jeher als ein so genannter sicherer Hafen. Zuletzt haben sich diese Turbulenzen gelegt. Allerdings können sie jederzeit wieder zum Vorschein kommen, so dass auch Gold von einer gesteigerten Unsicherheit am Markt profitieren könnte.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei Gold erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) von 6 der Deutschen Bank (WKN DX6XAU) auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist und auf fallende Goldpreise setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat mit dem Hebel (Faktor) 6 der Deutschen Bank (WKN DX6GLD) die Gelegenheit dazu.
Stand: 17.03.2016
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