24.03.2016, 3460 Zeichen
Seit dem 21. März ist K+S nun ein MDAX-Unternehmen. Der DAX -Abstieg hatte sich für den Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller seit geraumer Zeit angedeutet. Allerdings wurde dieses Szenario zuvor einige Male verhindert. Jetzt ist es doch passiert. Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 ersetzt K+S in der ersten deutschen Börsenliga. K+S dürfte wiederum an einer möglichst schnellen DAX-Rückkehr arbeiten.
Dieses Unterfangen wird allerdings schwieriger, als man es sich auf Unternehmensseite erhoffen dürfte. Schließlich hatte man bei der Vorstellung der Geschäftsergebnisse für 2015 am 10. März von allerhand Herausforderungen gesprochen, mit denen K+S zu kämpfen hätte. Demnach dürfte sich die im zweiten Halbjahr 2015 abzeichnende Eintrübung der Kalimärkte laut Unternehmenseinschätzung in diesem Jahr fortsetzen. Weitere Belastungsfaktoren seien ein intensiver Wettbewerb und eine anhaltend schwierige Wirtschaftslage in den Schwellenländern mit weiterhin niedrigen Preisen für Agrarrohstoffe und einer geringen Kreditverfügbarkeit für Landwirte insbesondere in Lateinamerika. Daher rechnet K+S im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte mit einem deutlichen Rückgang des Durchschnittspreises und einem geringeren Absatzvolumen.
Aufgrund der erwarteten Markteintrübung geht K+S für das Geschäftsjahr 2016 von Umsatz- und Ergebnisrückgängen aus. Während die Erlöse im Vorjahresvergleich moderat sinken sollen, wird bei den operativen Ergebnisse EBITDA und EBIT mit deutlich niedrigeren Werten gerechnet. Das bereinigte Konzernergebnis nach Steuern dürfte der Entwicklung der operativen Ergebnisse folgen und somit ebenso deutlich niedriger ausfallen als in der Vorperiode.
An den Börsen wird bekanntermaßen die Zukunft gehandelt. Somit ist es zu erklären, dass sich Investoren zuletzt eher auf die enttäuschenden Aussichten und weniger darauf konzentrierten, dass sich K+S im Geschäftsjahr 2015 in einem schwierigen Umfeld überraschend gut schlagen und die Dividende deutlich steigern konnte. Erfolge wie die um knapp 28 Prozent angehobene Ausschüttung auf 1,15 Euro je Aktie, deutliche Umsatz- und Ergebnisverbesserungen, Fortschritte bei der Umsetzung des Sparprogramms „Fit für die Zukunft“ sowie der Umstand, dass das kanadische Legacy-Projekt weiterhin im Zeit- und Kostenrahmen gehalten werden konnte, verpufften weitgehend.
Es sind jedoch nicht nur Erfolge aus der Vergangenheit, mit denen das K+S-Management zuletzt versucht hatte, aufzutrumpfen. Mittel- bis langfristig sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um die derzeitigen Marktturbulenzen erfolgreich zu meistern. Dabei wird unter anderem auf das Legacy-Projekt verwiesen. Dieses soll in diesem Jahr in Betrieb genommen werden. Zudem bleibt die Salz-Sparte ein Stabilisator. Darüber hinaus sollen das weltweite Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage nach Düngemitteln mittel- bis langfristig auch dem Bereich Kali- und Magnesiumprodukte wieder zu einer besseren Performance verhelfen.
Spekulative Anleger, die steigende Kurse der K+S-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN XM9L01) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,63, die Knock-Out-Schwelle bei 15,90 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN XM9HPN, aktueller Hebel 3,23; Knock-Out-Schwelle bei 25,45 Euro) auf fallende Kurse der K+S-Aktie setzen.
Stand: 24.03.2016
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