20.04.2016, 3765 Zeichen
Wir kennen Sie aus TV-Dokumentationen, Filmen und vielleicht hat der eine oder die andere Glückliche schon Gelegenheit gehabt sie im Freien unter Wasser zu beobachten. Fischschwärme sind ein großartiger Anblick. Das Verhalten dieser Tiere als Schwarm wird mittlerweile mehr und mehr analysiert um daraus Erkenntnisse auf vielerlei Ebenen zu generieren, die wir in Folge nutzen können. Solche Erkenntnisse finden in Verkehrssystemen, der Medizin oder generell der Technologie unserer Zukunft vermehrt Anwendung. Und mittlerweile wird Schwarmverhalten auch immer sichtbarer an den Kapitalmärkten.
Die Bezeichnung „Intelligenz“ ist mehr auf den Fakt des Unbekannten und in Summe Funktionierenden zurückzuführen. Intelligent werden Fische dadurch nicht. Die gesamte Handlung wird es vielleicht, weil sie einen größeren Zweck erfüllt als es ein kleiner Fisch alleine zustande bringen kann. Im Markt ist es genauso. Die Masse schützt. Aber nur eine Zeitlang. Wie die verschreckten Fische werden wir von den großen Haien hin und her gescheucht und nur das Verstecken hinter engen Märkten oder hinter dunklen Wolken von Absicherungen bringt kurzfristig ein wenig Erholung bevor diese Deckungen doch irgendwann wieder verlassen werden müssen.
Was mich an die Schwarmintelligenz aber derzeit denken lässt, ist mehr der Gedanke an „Schwarm-Dummheit“. Gibt es so etwas? Und wenn ja, sind wir an unseren Märkten davon gerade betroffen?
Es drängen sich hier nämlich etliche Fragen nach Sinnhaftigkeit auf (und die Frage nach dem Theater rund um die Wahl unseres kommenden Bundespräsidenten(In) meine ich damit natürlich nicht). Wir sind an unseren Märkten derzeit ja bereits von einigen ökonomischen Fragwürdigkeiten umgeben, deren Existenz mittlerweile fast alle Marktteilnehmer akzeptiert haben und sich damit versuchen „wohl zu fühlen“. Da haben wir einmal Negativzinsen. Wir geben Geld und kriegen weniger dafür. So wie wenn wir einen Fahrschein kaufen und dann nicht mit der U Bahn fahren. Macht man im Privatleben wohl nicht so oft. Im Markt ist es voll akzeptiert. Negativrenditen sind auch so eine Kategorie. Nur eben noch viel weiter in die Zukunft gestreckt. Herrliches Beispiel ist hier die Schweiz deren Zinskurve mittlerweile erst nach 20 Jahren das Licht positiver Renditen erblickt. Genauso wird die aktuell niedrige offizielle Inflation in Ertragsüberlegungen überhaupt nicht mehr eingebunden. Dass die persönliche, gelebte Inflation zumeist deutlich höher liegt, scheint ebenso egal zu sein. Als Folge schließen sich unter diesem Renditedruck etliche Renditedifferenzen unterschiedlicher Schuldner zueinander. Die Bonität spielt wohl weniger Rolle als die Jahre zuvor. Die aktuell herrschenden Regularien sind ein zusätzliches Kapitel. Deren Ausprägungen haben manchmal ja fast schon masochistische Züge. Interessant, dass die Berater der Basel 1,2,3,-20 Kollegen aus den USA kommen. Wäre das auch umgekehrt in den USA möglich? Dass vielleicht sogar österreichische Experten der FED oder der US-Bankenkommission unter die Arme greifen?
Am Ende dieses unvollständigen Kreises fällt auch noch die Bewertung der Aktienmärkte auf. Dort wird von zu teuer und heiß gelaufen gesprochen oder ähnliche Beschreibungen artikuliert, ohne dabei zu merken, dass etliche Sektoren und Aktien noch immer teilweise deutlich unter ihrem jeweiligen Eigenkapital notieren ohne dabei mit massiven Verlusten in der kommenden Bilanz zu drohen. Ein Umstand, der vielerorts Regularien geschuldet ist, die immer weniger institutionelle Investoren in Aktien investieren lassen. Eine Situation entsteht, wie wenn ein Bauer immer nur das eine verdorrte Feld aberntet, während daneben die saftigsten Früchte im Freien stehen.
Vielleicht sind die Fische gar nicht mal so dumm. Die bewegen sich noch.
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