04.05.2016, 1648 Zeichen
Jochen Stanzl, 04. Mai 2016
Der Deutsche Aktienindex muss heute erneut Federn lassen und entfernt sich damit weiter von der Marke von 10.000 Punkten. Zwar fällt als Störfeuer ein wieder schwächerer Euro zur Abwechslung mal weg, dafür aber knüpft die Wall Street an die Verluste der Vortage an und gibt damit dem DAX keine Chance, sich zu stabilisieren.
Kurzfristig halten sich die Anleger vor den am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA zurück. Der Vorbote in Form des ADP-Berichts aus der Privatwirtschaft heute zumindest enttäuschte schon einmal. Die Zahlen passten ins Bild der jüngst veröffentlichten US-Konjunkturdaten, die allesamt schwächer ausfielen. Auf der anderen Seite beruhigen zwar tiefere Zinsen für längere Zeit etwas, aber als Kaufanreiz für Aktien hat die Geldpolitik längst ihren Zauber verloren.
Langfristig rückt nach den Vorwahlen im US-Bundesstaat Indiana ein anderes Ereignis mehr und mehr in den Blickpunkt der Finanzmärkte. Nach Donald Trumps triumphalem Sieg über den letzten Mitbewerber Cruz darf selbst die Börse nicht mehr ausschließen, dass der nächste US-Präsident Trump heißen könnte. Noch ist zwar nichts entschieden, aber die Unsicherheit im Vorfeld der Wahlen im November könnte sich in den kommenden Wochen in fallenden Aktienkursen niederschlagen. Und dann war der gestrige Rutsch des Deutschen Aktienindex nur der Anfang einer Bewegung zumindest einmal in die Region um 9.400 Punkte.
Hinzu kommt das Brexit-Referendum im Juni mit ungewissem Ausgang. Der mittelfristige Trend an den Börsen sollte vorerst weiter abwärts gerichtet bleiben. Es ist jetzt nicht die Zeit für große Aktien-Engagements.
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