12.06.2016, 3024 Zeichen
Von Ulrich W. Hanke, boersianer.info – Das digitale Anlegermagazin
Niemand kann in die Zukunft schauen. Doch fast alle Anleger stellen sich stets die Frage, fallen oder steigen die Aktienkurse. Die Antworten sind mal mehr, mal weniger plausibel. Im Moment warten wir alle auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed zu den Leitzinsen und die Entscheidung der Briten zum Ausstieg oder Verbleib in der Europäischen Union. Die Mehrheit rechnet wohl damit, dass die Fed die Zinsen wegen schlechter Arbeitsmarktzahlen nicht anhebt und der Brexit hauchdünn abgewendet wird. Doch oft hat die Mehrheit Unrecht.
Ich kann und will Ihnen hier gar keine Vorhersage dazu liefern. Aber wie hat es jüngst unser Gastkolumnist Robert Halver von der Baader Bank ausgedrückt: Auf dem deutschen Rentenmarkt liege das vergleichbare Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) dank Minizinsen bei etwa 10.000. Da kommen deutsche Aktien mit einem durchschnittlichen KGV von rund 12 gar fabelhaft billig herüber. Dazu bietet der deutsche Leitindex Dax im Mittel noch eine Dividendenrendite von etwa drei Prozent. Welche Anleihe kann das bieten? Richtig, derzeit praktisch keine im Nicht-Ramsch-Bereich! Aktien sind also alternativlos, auch wenn das der ein oder andere Anleger nicht mehr hören kann.
Das bringt mich zu einer anderen Annahme. Der Bullenmarkt, die Phase mit steigenden Kursen dauert schon sehr lange an und müsste doch mal beendet sein. Im Prinzip steigen die Aktienkurse schon seit dem Jahr 2012. Doch innerhalb eines primären Aufwärtstrends sind zyklische, meist kurzlebige Bärenmärkte nichts Ungewöhnliches. Als kurzlebige Abwärtsphase definiert Börsenstar Ned Davis Kursrückgänge von wenigstens 30 Prozent in 50 Kalendertagen oder 13 Prozent in 145 Kalendertagen (siehe Grafik). Und auch die Wirtschaftsdaten deuten auf einen langanhaltenden Aufschwung hin. Damit müsste doch nun eigentlich bald Schluss sein, könnte man denken. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit mit der Dauer des Aufschwungs kaum, wie eine zweite Grafik aus einer Präsentation des Bankhauses Metzler bezüglich der US-Wirtschaft zeigt.
Wo wir wieder bei den Leitzinsen der Fed sind. Hebt die Notenbank die Zinsen beispielsweise um 0,25 Basispunkte, dann klingt das zwar nach wenig. Doch von dem Niveau von einem derzeitigen Leitzins von 0,25 bis 0,50 Prozent aus betrachtet, ist das schon ein Satz, sprich eine Erhöhung um die Hälfte auf 0,50 bis 0,75 Prozent. Steigende Zinsen machen Anleihen wieder attraktiver und sorgen für sinkende Aktienkurse und auch die Dividende, der neue Zins, wird unattraktiver. (Stichwort: Barwert. Der Barwert ist der Wert, den zukünftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen.)
Die Zukunft bleibt also spannend, aber auch ungewiss und wenig prognostizierbar. Anleger sollten deshalb mit Aktienkäufen abwarten bis zur Fed-Entscheidung Mitte dieser Woche und der Brexit-Entscheidung am 23. Juni.
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