15.06.2016, 1297 Zeichen
Jochen Stanzl, 15. Juni 2016
Die jüngste Korrektur im Deutschen Aktienindex könnte zu weit gegangen sein. Diese Vermutung treibt kurzfristig orientierte Anleger heute Morgen in die Schnäppchenjagd auf deutsche Aktien. Damit kann der Index vorerst die Marke von 9.500 Punkten verteidigen, der er gestern sehr nah gekommen war.
Auch technische Gründe sprechen für einen Aufholbedarf des DAX gegenüber seinen amerikanischen Pendants. Der S&P 500 verlor in den vergangenen vier Handelstagen lediglich knapp zwei Prozent, der DAX aber musste einen Sechs-Prozent-Verlust hinnehmen. Technisch orientierte Trader setzen jetzt auf eine kurzfristige Erholung.
Zudem weckt die Pressekonferenz der US-Notenbank zumindest die Hoffnung, für eine Stabilisierung an den Börsen sorgen zu können. Die Fed könnte die jüngsten Turbulenzen an den Märkten und die Brexit-Gefahr dahingehend würdigen, dass sie Signale aussendet, die Zinswende weiterhin marktverträglich zu gestalten.
Solche versöhnlichen Töne würden eine technische Gegenbewegung bei Aktien auslösen. Die englische und europäische Zentralbank haben bereits angekündigt, im Falle eines Brexit stützend an den Märkten eingreifen zu wollen. Die Hoffnung auf ein konzertiertes Handeln im Falle eines Falles wirkt heute wie ein Aphrodisiakum für die Aktienmärkte.
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