Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Bei Anleihen ist die Risikokurve lächerlich flach (Max Otte)


Autor:
Max Otte

Prof. Dr. Max Otte promovierte in Princeton und lehrte Betriebswirtschaft an den Hochschulen/Universitäten Worms, Boston, Würzburg und Graz.
Seit 15 Jahren hat er sich voll und ganz dem Privatanleger verschrieben. Sein Ziel: 
Eine bankenunabhängige und nachvollziehbare Aktienanalyse auf Basis wertorientierter Kapitalanlage. Kern seines Strategieansatzes ist die von ihm entwickelte Methode der Königsanalyse®.
In seinem Buch „Der Crash kommt“ prognostizierte Max Otte bereits im Sommer 2006 die internationale Finanzkrise von 2008. Daneben hat der dreimalige „Börsianer des Jahres“ mehr als ein Dutzend weiterer Bücher sowie zahlreiche Artikel in Zeitungen und Fachblättern veröffentlicht. Regelmäßig wird er von den Medien zu Anlage- und Währungsfragen interviewt.
Max Otte ist Gründer der in Köln ansässigen IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH, die seinen wöchentlichen Börsenbrief Der Privatinvestor herausgibt, sowie Gründer und Mitglied im Verwaltungsrat der in Zug (Schweiz) ansässigen Privatinvestor Verwaltungs AG. Der PI Global Value Fund, der Max Otte Vermögensbildungsfonds und der Max Otte Multiple Opportunities Fund werden gemäß seiner Strategie der Königsanalyse® verwaltet.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

24.10.2016, 6971 Zeichen

Sehr geehrte Privatanleger, 

Sicherheit ist weiter höchstes Gebot. Leider ist Sicherheit der Kapitalanlage in einer unsicheren Zeit nicht einfach. Sicher sind Sie eben nicht, wenn Sie sich „sicher fühlen“, sondern wenn Ihre Anlagen angesichts der zu erwartenden Turbulenzen und Stürme bestmöglich aufgestellt sind.

Sicherheit kann in einer solchen Situation nur relative Sicherheit bedeuten, nämlich dass Ihr Vermögen bestmöglich gestreut und aufgestellt ist, um die größtmögliche Anzahl von Schocks aus verschiedenen Richtungen bestmöglich zu überstehen. Dazu müssen die Risiken und Chancen nach ihrer Art erkannt und dann bewertet werden. Das ist nicht einfach und macht einen Großteil des erfolgreichen Fonds- und Portfoliomanagements aus. Viele Menschen streben gerade bei der Kapitalanlage nach der absoluten Sicherheit – und fallen damit regelmäßig auf die Nase, verdrängen es dann und machen weiter wie zuvor.

Konkret beschäftigt mich schon lange die sogenannte „Risikokurve“. Die Risikokurve beschreibt, wie viel mehr Rendite ich bekomme, wenn ich mehr Risiko eingehe. Diese Kurve kann „flach“ sein (= ich bekomme nur wenig mehr Rendite, wenn ich ein höheres Risiko eingehe) oder „steil“ (= ich bekomme sehr viel mehr Rendite, wenn ich ein etwas höheres Risiko eingehe).

Bei Anleihen ist die Risikokurve lächerlich flach. Aufgrund der Nullzinspolitik der Notenbanken wird das höhere Risiko bei lang laufenden Anleihen schon lange nicht mehr angemessen vergütet. Für eine Restlaufzeit von 20 Jahren gibt es gerade mal 1 Prozent mehr als bei einem Jahr. (Abgesehen davon, dass 0,4 Prozent Verzinsung pro Jahr bei einer Restlaufzeit von 20 Jahren und Minus 0,6 Prozent bei einer Restlaufzeit von einem Jahr lächerlich niedrig ist.)

Nun sieht die Kurve gar nicht so flach aus. Das liegt aber nur an der Darstellung: Die gesamte Renditedifferenz zwischen einer kurz laufenden und einer 30jährigen Anleihe beträgt nur 1,2 Prozent. Der Anleihenmarkt ist doppelt so groß wie der Aktienmarkt. Die Besitzer von Staatsanleihen, Kontoguthaben und Lebensversicherungen ( = Geldforderungen) müssen verlieren! Das habe ich auch noch einmal sehr deutlich in Kapitel 2 der komplett überarbeiteten Neuausgabe von „Investieren statt Sparen“ herausgearbeitet, die in diesen Tagen erscheint.

Bei den Aktien sieht es allerdings genau anders herum aus: Etwas mehr Risiko wird mit massiven Preisabschlägen und damit einer sehr viel höheren erwarteten Rendite bezahlt. Mit anderen Worten: Aktien mittlerer Qualität sind viel, viel billiger als Aktien höchster Qualität, die zum Teil mit KGVs von 20 oder 25– also Gewinnrenditen von vier bis fünf Prozent – gehandelt werden. Das ist immer noch billiger als die Multiplikatoren von 35, die mittlerweile für Top-Immobilien in München gezahlt werden. All dies ist auch eine Folge des billigen Geldes. 

Qualitätsaktien sind noch nicht deutlich überbewertet. Das waren sie 1973 in den USA, als die Nifty-Fifty auf dem Zenit waren und Johnson & Johnson (WKN: 853260) zum Beispiel mit 55 bewertet war. Schon vor zwei oder drei Jahren machte ich mir Sorgen, dass die Bewertungsgrenzen langsam dünn würden. Aber immer niedrigere Zinsen ließen Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und Erträgen immer attraktiver erscheinen. Nestlé (WKN:A0Q4DC) kann auch noch ein KGV von 30 erreichen. Warum nicht. Aber das wäre dann eben eine Gewinnrendite von nur noch 3,3 Prozent. Wenn Nestlé mit 3 Prozent organisch wächst, käme dann eine erwartete Rendite von 6,3 Prozent heraus. Nicht schlecht, aber nicht angemessen für ein Aktieninvestment.

In den letzten Jahren sind vor allem die Deflationsgewinner gelaufen – Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell und stabilen Erträgen. Irgendwann müssen auch „normale“ Unternehmen wieder anziehen – und auch die Inflationsgewinner. Dazu gehören auch Rohstoff- und Goldtitel.

Das Problem ist: Wann? Schon seit Jahren beschäftigt mich diese Frage und die Nestlés dieser Welt laufen mit kleinen Abstrichen immer weiter. Letztlich kann diese Frage niemand beantworten. Meine Strategie ist: mit steigenden Bewertungsniveaus der Qualitätstitel zunehmend andere Titel hinzunehmen.

Erinnern Sie sich an einen bestimmten Aktienclub aus dem süddeutschen Raum, der in den 90er Jahren mit dem Slogan warb: „Jeder Tag ein Kauftag“? Nun, das Ganze ging bis zum Jahr 2000 gut – und dann stürzten ach so hoch gelobte Titel wie Microsoft (WKN: 870747), Nokia (WKN: 870737), Cisco Systems (WKN: 878841) und auch Klassiker wie Coca-Cola (WKN: 850663) massiv ab. Auch Qualitätstitel können zu teuer werden. Wir bleiben wachsam! 

Gerne werden wir auch nach dem „Drehbuch für das Endspiel“ gefragt. Leider gibt es kein voraussehbares Endspiel. Sicher ist, dass die Schulden auf der Welt reorganisiert werden müssen. Sicher ist, dass hierzu immer mehr die Macht- anstelle der Marktwirtschaft zum Tragen kommt. Sie müssen sich also fragen, wer die stärksten politischen und wirtschaftlichen Akteure sind und wie die Interessenlage dieser Akteure ist. Angesichts dieses Ausblicks ist es sinnvoll, sich zu überlegen, welche Interessen die Superreichen – die 0,1 Prozent der Weltbevölkerung – haben und wie sie investieren. Und da heißt die Devise nach wie vor: Sachwert schlägt Geldwert.

Auf gute Investments!

Ihr

Prof. Dr. Max Otte

Hinweis:

Bei diesem Beitrag von Prof. Dr. Max Otte handelt es sich um einen Auszug aus unserer brandneu erschienenen Jahresspezialausgabe. Die vollständige über 190-seitige Spezialausgabe mit 20 Aktienanalysen und vielen weiteren Tipps für Ihre Vermögensaufstellung ist ab sofort im Einzelbezug unter +49 221 998019-16 oder service@privatinvestor.de für 99,- EUR je Exemplar bei uns erhältlich.

Für unsere Abonnenten ist die Jahresausgabe im Abonnementpreis enthalten. Neben der PDF-Version, die Sie bereits dieser Woche erhalten haben, geht Ihnen die Printausgabe ebenfalls in wenigen Tagen zu.

Ihre Redaktion Der Privatinvestor 

Hinweis/Disclaimer: 

Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind. 

Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

© DER PRIVATINVESTOR; www.privatinvestor.de

  

Runplugged ist im Store: Wie die Financial Literacy Laufapp funktioniert

 


(24.10.2016)


BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunter Deuber likes Porr, OMV und Palfinger, Opening Bell Marianne Kögel




DAX Letzter SK:  0.00 ( 0.37%)


 

Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Pierer Mobility, Flughafen Wien, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Rosgix, Bawag, Andritz, AT&S, Mayr-Melnhof, voestalpine, Rosenbauer, EVN, Frequentis, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita.


Random Partner

Polytec
Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Österreich-Depots: Update vor Weihnachten (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 22.12.: S Immo, Erste Group, Verbund (Börse Geschichte) ...

» Nachlese: Petra Heindl Kinstellar, Gunter Deuber D&D, 150 Folgen ABC Jos...

» PIR-News: AT&S mit neuem CFO, Research zu VIG, Ausblick von Raiffeisen u...

» Die Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommunity: Christmas Bell At Ho...

» Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunte...

» Börsepeople im Podcast S22/16: Petra Heindl

» ATX-Trends: RBI, Uniqa, Bawag, VIG, Kapsch TrafficCom, FACC ...

» Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 19.12.: Kapsch TrafficCo, S Immo, UBM (Börse Geschichte)...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten



Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Kontron(1), Verbund(1)
    Star der Stunde: Semperit 1.77%, Rutsch der Stunde: Flughafen Wien -0.72%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Wienerberger(2), Porr(1)
    BSN MA-Event Münchener Rück
    Star der Stunde: Frequentis 2.44%, Rutsch der Stunde: Semperit -1.27%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(1), Wienerberger(1)
    Star der Stunde: Lenzing 1.57%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.69%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Bawag(1)
    Star der Stunde: Telekom Austria 0.69%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.58%

    Featured Partner Video

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Drei Wiener Börse Rekorde aus 2007 sind noch zu knacken: 1x ist es knapp, 1x schwer, 1x fast unmöglich

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Drei Wiener Börse Rekorde aus 2007 sind noch zu knacken: 1x ist es knapp (ATX Prime), 1x schwer (ATX Five), 1x fast unmöglich (Handelsvolumina). ...

    Books josefchladek.com

    Marjolein Martinot
    Riverland
    2025
    Stanley / Barker

    Julie van der Vaart
    Particles
    2025
    Origini edizioni

    Erich Einhorn
    Im Flug nach Moskau
    1959
    Artia

    Adriano Zanni
    Sequenze di Fabbrica
    2025
    Boring Machines

    Regina Anzenberger
    The Australian Journey
    2025
    AnzenbergerEdition


    24.10.2016, 6971 Zeichen

    Sehr geehrte Privatanleger, 

    Sicherheit ist weiter höchstes Gebot. Leider ist Sicherheit der Kapitalanlage in einer unsicheren Zeit nicht einfach. Sicher sind Sie eben nicht, wenn Sie sich „sicher fühlen“, sondern wenn Ihre Anlagen angesichts der zu erwartenden Turbulenzen und Stürme bestmöglich aufgestellt sind.

    Sicherheit kann in einer solchen Situation nur relative Sicherheit bedeuten, nämlich dass Ihr Vermögen bestmöglich gestreut und aufgestellt ist, um die größtmögliche Anzahl von Schocks aus verschiedenen Richtungen bestmöglich zu überstehen. Dazu müssen die Risiken und Chancen nach ihrer Art erkannt und dann bewertet werden. Das ist nicht einfach und macht einen Großteil des erfolgreichen Fonds- und Portfoliomanagements aus. Viele Menschen streben gerade bei der Kapitalanlage nach der absoluten Sicherheit – und fallen damit regelmäßig auf die Nase, verdrängen es dann und machen weiter wie zuvor.

    Konkret beschäftigt mich schon lange die sogenannte „Risikokurve“. Die Risikokurve beschreibt, wie viel mehr Rendite ich bekomme, wenn ich mehr Risiko eingehe. Diese Kurve kann „flach“ sein (= ich bekomme nur wenig mehr Rendite, wenn ich ein höheres Risiko eingehe) oder „steil“ (= ich bekomme sehr viel mehr Rendite, wenn ich ein etwas höheres Risiko eingehe).

    Bei Anleihen ist die Risikokurve lächerlich flach. Aufgrund der Nullzinspolitik der Notenbanken wird das höhere Risiko bei lang laufenden Anleihen schon lange nicht mehr angemessen vergütet. Für eine Restlaufzeit von 20 Jahren gibt es gerade mal 1 Prozent mehr als bei einem Jahr. (Abgesehen davon, dass 0,4 Prozent Verzinsung pro Jahr bei einer Restlaufzeit von 20 Jahren und Minus 0,6 Prozent bei einer Restlaufzeit von einem Jahr lächerlich niedrig ist.)

    Nun sieht die Kurve gar nicht so flach aus. Das liegt aber nur an der Darstellung: Die gesamte Renditedifferenz zwischen einer kurz laufenden und einer 30jährigen Anleihe beträgt nur 1,2 Prozent. Der Anleihenmarkt ist doppelt so groß wie der Aktienmarkt. Die Besitzer von Staatsanleihen, Kontoguthaben und Lebensversicherungen ( = Geldforderungen) müssen verlieren! Das habe ich auch noch einmal sehr deutlich in Kapitel 2 der komplett überarbeiteten Neuausgabe von „Investieren statt Sparen“ herausgearbeitet, die in diesen Tagen erscheint.

    Bei den Aktien sieht es allerdings genau anders herum aus: Etwas mehr Risiko wird mit massiven Preisabschlägen und damit einer sehr viel höheren erwarteten Rendite bezahlt. Mit anderen Worten: Aktien mittlerer Qualität sind viel, viel billiger als Aktien höchster Qualität, die zum Teil mit KGVs von 20 oder 25– also Gewinnrenditen von vier bis fünf Prozent – gehandelt werden. Das ist immer noch billiger als die Multiplikatoren von 35, die mittlerweile für Top-Immobilien in München gezahlt werden. All dies ist auch eine Folge des billigen Geldes. 

    Qualitätsaktien sind noch nicht deutlich überbewertet. Das waren sie 1973 in den USA, als die Nifty-Fifty auf dem Zenit waren und Johnson & Johnson (WKN: 853260) zum Beispiel mit 55 bewertet war. Schon vor zwei oder drei Jahren machte ich mir Sorgen, dass die Bewertungsgrenzen langsam dünn würden. Aber immer niedrigere Zinsen ließen Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und Erträgen immer attraktiver erscheinen. Nestlé (WKN:A0Q4DC) kann auch noch ein KGV von 30 erreichen. Warum nicht. Aber das wäre dann eben eine Gewinnrendite von nur noch 3,3 Prozent. Wenn Nestlé mit 3 Prozent organisch wächst, käme dann eine erwartete Rendite von 6,3 Prozent heraus. Nicht schlecht, aber nicht angemessen für ein Aktieninvestment.

    In den letzten Jahren sind vor allem die Deflationsgewinner gelaufen – Unternehmen mit einem stabilen Geschäftsmodell und stabilen Erträgen. Irgendwann müssen auch „normale“ Unternehmen wieder anziehen – und auch die Inflationsgewinner. Dazu gehören auch Rohstoff- und Goldtitel.

    Das Problem ist: Wann? Schon seit Jahren beschäftigt mich diese Frage und die Nestlés dieser Welt laufen mit kleinen Abstrichen immer weiter. Letztlich kann diese Frage niemand beantworten. Meine Strategie ist: mit steigenden Bewertungsniveaus der Qualitätstitel zunehmend andere Titel hinzunehmen.

    Erinnern Sie sich an einen bestimmten Aktienclub aus dem süddeutschen Raum, der in den 90er Jahren mit dem Slogan warb: „Jeder Tag ein Kauftag“? Nun, das Ganze ging bis zum Jahr 2000 gut – und dann stürzten ach so hoch gelobte Titel wie Microsoft (WKN: 870747), Nokia (WKN: 870737), Cisco Systems (WKN: 878841) und auch Klassiker wie Coca-Cola (WKN: 850663) massiv ab. Auch Qualitätstitel können zu teuer werden. Wir bleiben wachsam! 

    Gerne werden wir auch nach dem „Drehbuch für das Endspiel“ gefragt. Leider gibt es kein voraussehbares Endspiel. Sicher ist, dass die Schulden auf der Welt reorganisiert werden müssen. Sicher ist, dass hierzu immer mehr die Macht- anstelle der Marktwirtschaft zum Tragen kommt. Sie müssen sich also fragen, wer die stärksten politischen und wirtschaftlichen Akteure sind und wie die Interessenlage dieser Akteure ist. Angesichts dieses Ausblicks ist es sinnvoll, sich zu überlegen, welche Interessen die Superreichen – die 0,1 Prozent der Weltbevölkerung – haben und wie sie investieren. Und da heißt die Devise nach wie vor: Sachwert schlägt Geldwert.

    Auf gute Investments!

    Ihr

    Prof. Dr. Max Otte

    Hinweis:

    Bei diesem Beitrag von Prof. Dr. Max Otte handelt es sich um einen Auszug aus unserer brandneu erschienenen Jahresspezialausgabe. Die vollständige über 190-seitige Spezialausgabe mit 20 Aktienanalysen und vielen weiteren Tipps für Ihre Vermögensaufstellung ist ab sofort im Einzelbezug unter +49 221 998019-16 oder service@privatinvestor.de für 99,- EUR je Exemplar bei uns erhältlich.

    Für unsere Abonnenten ist die Jahresausgabe im Abonnementpreis enthalten. Neben der PDF-Version, die Sie bereits dieser Woche erhalten haben, geht Ihnen die Printausgabe ebenfalls in wenigen Tagen zu.

    Ihre Redaktion Der Privatinvestor 

    Hinweis/Disclaimer: 

    Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind. 

    Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

    © DER PRIVATINVESTOR; www.privatinvestor.de

      

    Runplugged ist im Store: Wie die Financial Literacy Laufapp funktioniert

     


    (24.10.2016)


    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunter Deuber likes Porr, OMV und Palfinger, Opening Bell Marianne Kögel




    DAX Letzter SK:  0.00 ( 0.37%)


     

    Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Pierer Mobility, Flughafen Wien, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Rosgix, Bawag, Andritz, AT&S, Mayr-Melnhof, voestalpine, Rosenbauer, EVN, Frequentis, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita.


    Random Partner

    Polytec
    Die Polytec Group ist ein Entwickler und Hersteller von hochwertigen Kunststoffteilen und ist mit 26 Standorten und über 4.500 Mitarbeitern weltweit aktiv. Das österreichische Unternehmen zählt renommierte Weltmarken der Automobilindustrie zu seinen Kunden.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Österreich-Depots: Update vor Weihnachten (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 22.12.: S Immo, Erste Group, Verbund (Börse Geschichte) ...

    » Nachlese: Petra Heindl Kinstellar, Gunter Deuber D&D, 150 Folgen ABC Jos...

    » PIR-News: AT&S mit neuem CFO, Research zu VIG, Ausblick von Raiffeisen u...

    » Die Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommunity: Christmas Bell At Ho...

    » Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunte...

    » Börsepeople im Podcast S22/16: Petra Heindl

    » ATX-Trends: RBI, Uniqa, Bawag, VIG, Kapsch TrafficCom, FACC ...

    » Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 19.12.: Kapsch TrafficCo, S Immo, UBM (Börse Geschichte)...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten



    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 18-19: Kontron(1), Verbund(1)
      Star der Stunde: Semperit 1.77%, Rutsch der Stunde: Flughafen Wien -0.72%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 17-18: Wienerberger(2), Porr(1)
      BSN MA-Event Münchener Rück
      Star der Stunde: Frequentis 2.44%, Rutsch der Stunde: Semperit -1.27%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 16-17: Kontron(1), Wienerberger(1)
      Star der Stunde: Lenzing 1.57%, Rutsch der Stunde: Frequentis -1.69%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 15-16: Bawag(1)
      Star der Stunde: Telekom Austria 0.69%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -1.58%

      Featured Partner Video

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Drei Wiener Börse Rekorde aus 2007 sind noch zu knacken: 1x ist es knapp, 1x schwer, 1x fast unmöglich

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Drei Wiener Börse Rekorde aus 2007 sind noch zu knacken: 1x ist es knapp (ATX Prime), 1x schwer (ATX Five), 1x fast unmöglich (Handelsvolumina). ...

      Books josefchladek.com

      Claudia Andujar
      Genocídio do Yanomami
      2025
      Void

      Robert Frank
      Os Americanos (first Brazilian edition)
      2017
      Instituto Moreira Salles

      Oliver Gerhartz
      The waning season
      2025
      Nearest Truth

      Paul Graham
      Beyond Caring
      1986
      Grey Editions

      Allied Forces
      Deutsche Konzentrations und Gefangenenlager : was die amerikanischen und britischen Armeen vorfanden, April 1945
      1945
      Selbstverlag