Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Deutsche Telekom: Der lange Atem der Gerechtigkeit (Marc Schmidt)

Bild: © Aussender, Deutsche Telekom, Mutter von T-Mobile Austria, erreicht mit 33,19 Milliarden US-Dollar den höchsten Markenwert ihrer Geschichte : Fotocredit: T-Mobile

Autor:
Marc Schmidt

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

02.12.2016, 3229 Zeichen

Es ist erst wenige Tage her, dass wir das 20-jährige Börsenjubiläum der T-Aktie (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) gefeiert haben. Aktionäre, die seit der dritten Emission im Sommer 2000 dabei sind, haben nun Grund zur Freude. Das Oberlandesgericht Frankfurt gab nämlich rund 16.000 klagenden Kleinaktionären wegen schwerwiegender Fehler im damaligen Verkaufsprospekt Recht.

Grundsätzlich sollte man das Urteil aber nicht zu früh feiern. Erstens ist es noch nicht rechtskräftig. Man darf davon ausgehen, dass die Deutsche Telekom Rechtsmittel einlegt. Dann muss sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit dem als Musterklage geführten Prozess noch einmal auseinandersetzen.

Zweitens dürften die erst noch zu verhandelnden Schadenersatzzahlungen nur ein schwacher Trost sein. Immerhin mussten die Kläger fast 17 Jahre auf Gerechtigkeit warten. Insgesamt geht es um Aktien im damaligen Wert von rund 80 Mio. Euro. Der Bund hatte im Jahr 2000 zum dritten Mal seinen Anteil an der Telekom reduziert und Aktien aus dem Bestand der Kreditanstalt für Wiederaufbau an den Mann und die Frau gebracht. Zum Teil mit Frühbucherrabatt. Der Ausgabepreis betrug damals 66,50 Euro bzw. 63,50 Euro rabattiert. An dieser Stelle lohnt der Blick auf den 20-Jahres-Chart:

Deutsche-Telekom-Chart: finanztreff.de

Deutsche-Telekom-Chart: finanztreff.de

Während Aktionäre der ersten Stunde immerhin Null auf Null rausgehen (die Dividende einmal ausgeblendet) sind Anleger der dritten Emission immer noch rund 500 Prozent vom damaligen Kaufkurs entfernt. Sprich die Aktie müsste sich in etwa versechsfachen. Nicht sehr realistisch für einen doch eher konservativen Telekom-Titel.

Vielleicht sollte man an diesem Punkt auch einmal auf die Grundlagen der Aktienanlage blicken: Kurse sind immer nur eine Momentaufnahme. Was eine Aktie dagegen tatsächlich Wert ist, kann dem Kurs entsprechen. Der Kurs kann aber auch beträchtlich davon abweichen. Schuld sind allgemeine Marktturbulenzen. Im Fall der T-Aktie war dies der damalige Internet- und IT-Boom. Blickt man auf den Langfristchart wird deutlich, dass die Aktie der Telekom in Wirklichkeit nicht deutlich mehr Wert war, als bei ihrem Börsengang 1996. Kein Wunder, denn das Geschäftsmodell war damals bereits nicht auf Wachstum angelegt, sondern eher auf Abwicklung eines Staatsmonopols und Überführung in ein solide geführtes Unternehmen.

Daher sollte man die Finger von privatisierten Staatsunternehmen weglassen. Uns ist spontan kein einziges bekannt, mit dem Anleger tatsächlich gut gefahren sind. Selbst das oft gelobte Volkswagenwerk (heute Volkswagen ) war die ersten Jahrzehnte nach der Privatisierung keine Freude für Investoren.

Anleger sollten daher stets auf gut eingeführte Unternehmen wert legen, die bereits seit langem an der Börse reüssieren und entsprechende Gewinn- und Dividendenzahlen vorweisen können. Kursgewinne in der Vergangenheit wären ebenfalls ein gutes Signal.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).

 


(02.12.2016)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Im Jahr 2007 (bei den letzten ATX-Rekorden) hatte sich die Politik noch gezeigt. Und 2025?




Deutsche Telekom
Akt. Indikation:  26.72 / 26.84
Uhrzeit:  13:04:04
Veränderung zu letztem SK:  -0.11%
Letzter SK:  26.81 ( -0.41%)

Volkswagen
Akt. Indikation:  108.50 / 109.30
Uhrzeit:  13:04:04
Veränderung zu letztem SK:  -0.46%
Letzter SK:  109.40 ( 0.83%)



 

Bildnachweis

1. Deutsche Telekom, Mutter von T-Mobile Austria, erreicht mit 33,19 Milliarden US-Dollar den höchsten Markenwert ihrer Geschichte : Fotocredit: T-Mobile , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, FACC, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, RHI Magnesita, Frequentis, AT&S, Porr, Amag, Uniqa, DO&CO, Erste Group, VAS AG, Wolftank-Adisa, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, EVN, Flughafen Wien, CPI Europe AG, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, Rosenbauer, Strabag, Telekom Austria, Continental, Münchener Rück, Hannover Rück, Fresenius Medical Care, adidas.


Random Partner

Freisinger
FREISINGER enterprises setzt auf Old-Economy im Bereich von technischen und industriellen Gütern. Persönlicher Kontakt mit einer guten Mischung aus E-Commerce ergeben eine optimale Vertriebsstruktur für technische Gase, Zubehör und Dienstleistungen.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Österreich-Depots: Weekend Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 12.12.: KTM, Immoeast, Robert Kastil, Michael Pistauer, ...

» Nachlese: Birgit Puck, Richard Dobetsberger, Martina Geisler, Karin Pühr...

» PIR-News: Uniqa bei Investoren, Roadshows 2026, News zu UBM, Semperit, K...

» Heute Ausgabe 2000 des #gabb, danke an Polytec! (Christian Drastil)

» Wiener Börse Party #1054: ATX erneut fester, Erste Group nur noch minima...

» Wiener Börse zu Mittag etwas fester und heute Ausgabe 2000 des #gabb: Pi...

» LinkedIn-NL: Heute Ausgabe 2000: Den täglichen Börsenbrief zur Wiener Bö...

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Birgit Puck FMA; Karin Pühringer TUDC, ...

» ATX-Trends: RBI, Erste Group, Bawag, Mayr-Melnhof ...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event Münchener Rück
    BSN MA-Event Continental
    #gabb #2000

    Featured Partner Video

    Hauptworkout 2 von 3 für den Valencia Marathon! #laufheld #marathon

    Unsere kostenlose Laufheld Community (Trainingspläne & Lauftipps): https://www.skool.com/laufheld-community Meine Top 3 Trainings für den Valencia Marathon in 3 Videos!

    Books josefchladek.com

    Erich Einhorn
    Im Flug nach Moskau
    1959
    Artia

    Eliška Klimešová
    Women Readers
    2025
    Self published

    Oliver Gerhartz
    The waning season
    2025
    Nearest Truth

    Jan Holkup
    Posedy / Hunting Stands
    2025
    PositiF

    Niko Havranek
    Fleisch #74 „Ganz Wien“
    2025
    Self published


    02.12.2016, 3229 Zeichen

    Es ist erst wenige Tage her, dass wir das 20-jährige Börsenjubiläum der T-Aktie (WKN: 555750 / ISIN: DE0005557508) gefeiert haben. Aktionäre, die seit der dritten Emission im Sommer 2000 dabei sind, haben nun Grund zur Freude. Das Oberlandesgericht Frankfurt gab nämlich rund 16.000 klagenden Kleinaktionären wegen schwerwiegender Fehler im damaligen Verkaufsprospekt Recht.

    Grundsätzlich sollte man das Urteil aber nicht zu früh feiern. Erstens ist es noch nicht rechtskräftig. Man darf davon ausgehen, dass die Deutsche Telekom Rechtsmittel einlegt. Dann muss sich der Bundesgerichtshof in Karlsruhe mit dem als Musterklage geführten Prozess noch einmal auseinandersetzen.

    Zweitens dürften die erst noch zu verhandelnden Schadenersatzzahlungen nur ein schwacher Trost sein. Immerhin mussten die Kläger fast 17 Jahre auf Gerechtigkeit warten. Insgesamt geht es um Aktien im damaligen Wert von rund 80 Mio. Euro. Der Bund hatte im Jahr 2000 zum dritten Mal seinen Anteil an der Telekom reduziert und Aktien aus dem Bestand der Kreditanstalt für Wiederaufbau an den Mann und die Frau gebracht. Zum Teil mit Frühbucherrabatt. Der Ausgabepreis betrug damals 66,50 Euro bzw. 63,50 Euro rabattiert. An dieser Stelle lohnt der Blick auf den 20-Jahres-Chart:

    Deutsche-Telekom-Chart: finanztreff.de

    Deutsche-Telekom-Chart: finanztreff.de

    Während Aktionäre der ersten Stunde immerhin Null auf Null rausgehen (die Dividende einmal ausgeblendet) sind Anleger der dritten Emission immer noch rund 500 Prozent vom damaligen Kaufkurs entfernt. Sprich die Aktie müsste sich in etwa versechsfachen. Nicht sehr realistisch für einen doch eher konservativen Telekom-Titel.

    Vielleicht sollte man an diesem Punkt auch einmal auf die Grundlagen der Aktienanlage blicken: Kurse sind immer nur eine Momentaufnahme. Was eine Aktie dagegen tatsächlich Wert ist, kann dem Kurs entsprechen. Der Kurs kann aber auch beträchtlich davon abweichen. Schuld sind allgemeine Marktturbulenzen. Im Fall der T-Aktie war dies der damalige Internet- und IT-Boom. Blickt man auf den Langfristchart wird deutlich, dass die Aktie der Telekom in Wirklichkeit nicht deutlich mehr Wert war, als bei ihrem Börsengang 1996. Kein Wunder, denn das Geschäftsmodell war damals bereits nicht auf Wachstum angelegt, sondern eher auf Abwicklung eines Staatsmonopols und Überführung in ein solide geführtes Unternehmen.

    Daher sollte man die Finger von privatisierten Staatsunternehmen weglassen. Uns ist spontan kein einziges bekannt, mit dem Anleger tatsächlich gut gefahren sind. Selbst das oft gelobte Volkswagenwerk (heute Volkswagen ) war die ersten Jahrzehnte nach der Privatisierung keine Freude für Investoren.

    Anleger sollten daher stets auf gut eingeführte Unternehmen wert legen, die bereits seit langem an der Börse reüssieren und entsprechende Gewinn- und Dividendenzahlen vorweisen können. Kursgewinne in der Vergangenheit wären ebenfalls ein gutes Signal.

    In diesem Sinne,
    weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

    Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
    Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

    Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).

     


    (02.12.2016)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Im Jahr 2007 (bei den letzten ATX-Rekorden) hatte sich die Politik noch gezeigt. Und 2025?




    Deutsche Telekom
    Akt. Indikation:  26.72 / 26.84
    Uhrzeit:  13:04:04
    Veränderung zu letztem SK:  -0.11%
    Letzter SK:  26.81 ( -0.41%)

    Volkswagen
    Akt. Indikation:  108.50 / 109.30
    Uhrzeit:  13:04:04
    Veränderung zu letztem SK:  -0.46%
    Letzter SK:  109.40 ( 0.83%)



     

    Bildnachweis

    1. Deutsche Telekom, Mutter von T-Mobile Austria, erreicht mit 33,19 Milliarden US-Dollar den höchsten Markenwert ihrer Geschichte : Fotocredit: T-Mobile , (© Aussender)   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, FACC, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, RHI Magnesita, Frequentis, AT&S, Porr, Amag, Uniqa, DO&CO, Erste Group, VAS AG, Wolftank-Adisa, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, EVN, Flughafen Wien, CPI Europe AG, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, Rosenbauer, Strabag, Telekom Austria, Continental, Münchener Rück, Hannover Rück, Fresenius Medical Care, adidas.


    Random Partner

    Freisinger
    FREISINGER enterprises setzt auf Old-Economy im Bereich von technischen und industriellen Gütern. Persönlicher Kontakt mit einer guten Mischung aus E-Commerce ergeben eine optimale Vertriebsstruktur für technische Gase, Zubehör und Dienstleistungen.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Österreich-Depots: Weekend Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 12.12.: KTM, Immoeast, Robert Kastil, Michael Pistauer, ...

    » Nachlese: Birgit Puck, Richard Dobetsberger, Martina Geisler, Karin Pühr...

    » PIR-News: Uniqa bei Investoren, Roadshows 2026, News zu UBM, Semperit, K...

    » Heute Ausgabe 2000 des #gabb, danke an Polytec! (Christian Drastil)

    » Wiener Börse Party #1054: ATX erneut fester, Erste Group nur noch minima...

    » Wiener Börse zu Mittag etwas fester und heute Ausgabe 2000 des #gabb: Pi...

    » LinkedIn-NL: Heute Ausgabe 2000: Den täglichen Börsenbrief zur Wiener Bö...

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Birgit Puck FMA; Karin Pühringer TUDC, ...

    » ATX-Trends: RBI, Erste Group, Bawag, Mayr-Melnhof ...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event Münchener Rück
      BSN MA-Event Continental
      #gabb #2000

      Featured Partner Video

      Hauptworkout 2 von 3 für den Valencia Marathon! #laufheld #marathon

      Unsere kostenlose Laufheld Community (Trainingspläne & Lauftipps): https://www.skool.com/laufheld-community Meine Top 3 Trainings für den Valencia Marathon in 3 Videos!

      Books josefchladek.com

      Oliver Gerhartz
      The waning season
      2025
      Nearest Truth

      Pieter Hugo
      The Hyena & Other Men
      2007
      Prestel

      Konrad Werner Schulze
      Der Stahlskelettbau
      1928
      Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.

      Dominique Lapierre, Jean-Pierre Pedrazzini, René Ramon
      So lebt man heute in Rußland
      1957
      Blüchert

      Wassili und Hans Luckhardt
      Zur neuen Wohnform
      1930
      Bauwelt-Verlag