21.12.2016, 3620 Zeichen
Die nachhaltige Zinswende war lange erwartet worden. Seit letzter Woche ist nun klar: Die USA verabschieden sich definitiv von den Nullzinsen. In Europa sieht die Lage noch anders aus. Die EZB hat lediglich ihr Anleihenkaufprogramm um ein Viertel reduziert, aber bis weit in das kommende Jahr verlängert. Dennoch zogen auch hierzulande die Zinsen an. Auch die Bauzinsen. Doch von einer Entspannung bei den Immobilienpreisen ist nichts in Sicht.
Deutlich wird das u.a. anhand des gestern veröffentlichten EUROPACE Hauspreis-Index (EPX). Dieser Index basiert auf tatsächlichen Immobilienfinanzierungs-Transaktionsdaten des EUROPACE-Finanzmarktplatzes. Darüber werden mit rund 45 Mrd. Euro jährlich mehr als 15 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt.
Die Preise für private Wohnimmobilien sind demnach im November in allen Segmenten moderat gestiegen. Während sie bei bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern mit 1,66 Prozent am stärksten zulegten, fiel der Anstieg beim Teilindex für Neubauten mit 0,86 Prozent nur rund halb so hoch aus. Wohnungen verteuerten sich wiederum nur halb so stark (0,43 Prozent) wie Neubauhäuser.
Der Gesamtindex hat mit 134,35 Zählern einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahreswert beträgt der Anstieg 9,69 Prozent. Mit Blick auf die anhaltend steigende Preisentwicklung bezweifelt Thilo Wiegand, Vorsitzender des Vorstands der Europace AG, dass sich die „Zinsen nachhaltig auf die Preisentwicklung auswirken“. Dazu müssten diese „einerseits stärker und andererseits langfristiger ansteigen“. Wenn überhaupt, dann dürften die Zinsen also erst in den nächsten Monaten einen relevanten Einfluss nehmen. „Aber auch das ist zweifelhaft. Das Grundproblem, dass zu wenig bezahlbarer Wohnraum neu geschaffen wird, ist ja geblieben. Und“, so befürchtet Wiegand, „daran wird sich wohl leider auch sobald nichts ändern.“
Die Befürchtungen von Wiegand werden durch die Zahlen des Statistischen Bundesamt unterstützt. Zwar liegen die Baugenehmigungen inzwischen auf dem Niveau des Jahres 2000. Gleichzeitig liegt die Zahl aber lediglich bei rund der Hälfte der Rekordwerte der 1990er Jahre. Der Immobilienbedarf ist in den vergangenen 25 Jahren aber signifikant gestiegen. Zum einen durch den gesellschaftlichen Trend zu Ein-Personen-Haushalten und zum anderen durch den Trend der Urbanisierung mit dem starken Wachstum der großen Ballungszentren, während gleichzeitig ländliche Regionen mit Leerstand und schrumpfender Bevölkerungszahl zu kämpfen haben.
Immobilien werden also nicht billiger werden können – da noch immer Angebot und Nachfrage weit auseinander sind. Wer nun glaubt aufgrund dieses Missstands eine gute Geldanlageidee auszumachen, sollte sich vorsehen. Kosten und Aufwand einer Anlage im Immobilienbereich sind exorbitant und für Privatanleger nur geeignet Nerven zu kosten. Vor allem auch der zeitliche Aspekt bei Kauf und Verkauf einer Immobilie werden vielfach unterschätzt. Vom Klumpenrisiko einer Immobilie wollen wir an dieser Stelle garnicht reden. Dagegen lässt sich bei anderen Sachwerten wie Aktien oder Gold deutlich schneller „Kasse“ machen. Börsentäglich kann man dort an sein Geld kommen und ist nicht von Dritten wie Banken, Behörden oder einem Notar abhängig.
In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage
Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt
Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Im Jahr 2007 (bei den letzten ATX-Rekorden) hatte sich noch Politik noch gezeigt. Und 2025?
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:VIG, UBM, FACC, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, RHI Magnesita, Frequentis, AT&S, Porr, Amag, Uniqa, DO&CO, Erste Group, VAS AG, Wolftank-Adisa, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, EVN, Flughafen Wien, CPI Europe AG, Kapsch TrafficCom, Lenzing, Österreichische Post, Rosenbauer, Strabag, Telekom Austria, Continental, Münchener Rück, Hannover Rück, Fresenius Medical Care, adidas.
Random Partner
Cleen Energy AG
Die Cleen Energy AG ist im Bereich nachhaltige Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen und energieeffiziente LED-Lichtlösungen für Gemeinden, Gewerbe und Industrie, einem wichtigen internationalen Zukunfts- und Wachstumsmarkt, tätig.
Ein Fokusbereich ist das Umrüsten auf nachhaltige Gesamtlösungen. Zusätzlich baut CLEEN Energy den Bereich Leasing und Contracting von Licht- und Photovoltaikanlagen aus, der einen wachsenden Anteil am Umsatz ausmacht.
>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» Österreich-Depots: Weekend Bilanz (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 12.12.: KTM, Immoeast, Robert Kastil, Michael Pistauer, ...
» Nachlese: Birgit Puck, Richard Dobetsberger, Martina Geisler, Karin Pühr...
» PIR-News: Uniqa bei Investoren, Roadshows 2026, News zu UBM, Semperit, K...
» Heute Ausgabe 2000 des #gabb, danke an Polytec! (Christian Drastil)
» Wiener Börse Party #1054: ATX erneut fester, Erste Group nur noch minima...
» Wiener Börse zu Mittag etwas fester und heute Ausgabe 2000 des #gabb: Pi...
» LinkedIn-NL: Heute Ausgabe 2000: Den täglichen Börsenbrief zur Wiener Bö...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Birgit Puck FMA; Karin Pühringer TUDC, ...
» ATX-Trends: RBI, Erste Group, Bawag, Mayr-Melnhof ...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
- wikifolio Champion per ..: Simon Weishar mit Szew...
- Wie Rhoen-Klinikum, Verbio, VAS AG, Wacker Chemie...
- Wie Manz, bet-at-home.com, Aixtron, Lufthansa, VI...
- Wie Verizon, UnitedHealth, Procter & Gamble, Proc...
- Wie Siemens Energy, Deutsche Bank, Commerzbank, a...
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Wolftank steigt 6,...
Featured Partner Video
kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Presenter für eine der wichtigsten Peer Groups gesucht, dazu die Sache mit den ca. 2500
kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at: Presenter für eine der wichtigsten Peer Groups gesucht, dazu die Sache mit den ca. 2500. In eigener Sache.
Unser Ziel: Kapitalmarkt is c...
Books josefchladek.com
Marjolein Martinot
Riverland
2025
Stanley / Barker
Daniele Torriglia
Il senso della presenza
2025
Self published
Pieter Hugo
The Hyena & Other Men
2007
Prestel
Regina Anzenberger
The Australian Journey
2025
AnzenbergerEdition
