Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Wenn die Negativzinsen im Handel ankommen (Christoph Scherbaum)


Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

07.02.2017, 3016 Zeichen

Der Gedanke bei der Geldanlage statt Zinsen zu erhalten, Zinsen zahlen zu müssen ist schon absurd. Negativzinsen können aber noch verrücktere Folgen haben. Beim Kauf eines Autos bekommt jetzt der Verbraucher einfach noch Geld dazu. Sehr viel absurder geht es nicht. Die EZB hat es in der Hand solchen Entwicklungen entgegen zu wirken.

Das Highlight in Sachen „Negativzinsen“ für Verbraucher kommt derzeit von Nissan. Der Autobauer bietet aktuell bei einigen Modellen folgendes an:
„Jetzt noch weniger, als keine Zinsen zahlen
Mit 0% Finanzieren – Und sogar noch Geld dafür bekommen!“

Am Beispiel eines Nissan Qashqai rechnet der Hersteller dann vor: Bei einem Fahrzeuglistenpreis von 32.201 Euro müsste man eine Anzahlung von 7.600 Euro leisten. Nissan legt weitere 611 Euro als „Zinsbetrag“ drauf, wodurch sich eine Gesamtanzahlung von 8.211 Euro ergibt. Bleibt also eine Summe von 23.990 Euro, die als Darlehen zu finanzieren wäre (mit 0 Prozent wohlgemerkt). Bei 36 Monaten Laufzeit kommt Nissan hier auf 35 Monatsraten à 179 Euro und eine Schlussrate von 17.739 Euro.

Zugegeben: Ähnlich Aktionen gab es von Autoherstellern schon immer. Aber mit „Negativzinsen“ hat definitiv noch keiner geworben. Wer also unbedingt einen Qashqai fahren möchte, wird sich dieses „Geschenk“ sicher gerne sichern. Für alle anderen ist es aber ein Symbol, wie weit sich die Strafzinsen schon in die Gesellschaft gefressen haben – andernfalls könnte eine solche Werbung nicht funktionieren. ADAC und Verbraucherschützer finden das Nissan-Angebot übrigens nicht zu beanstanden.

Welche Auswirkungen die Strafzinsen inzwischen auch bei den Bankkunden haben, wird deutlich, wenn man sich die jüngsten Zahlen der ING-DiBa anschaut. Als eine der wenigen Banken bietet das Institut noch kostenfreie Girokonten an. In der Pressemitteilung heißt es dann auch lapidar: „Das nach wie vor kostenlose Girokonto der ING-DiBa führte im zurückliegenden Geschäftsjahr zu einem Hinzugewinn von 370.000 Neukonten. Insgesamt führt die ING-DiBa nun mehr als 1,7 Mio. Girokonten. Das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

24 Prozent Kundenwachstum muss einem erst mal jemand nachmachen. Und das bei einem ansonsten so trägen Verbrauchervolk wie den Deutschen. Offenbar haben die diversen Gebührenmodelle ihren Zweck nicht ganz erreicht. Statt zu Zahlen wechseln die Kunden einfach… Für viele Banken dürfte das eine neue Erfahrung sein.

Noch ein Wort zur EZB: Mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent im Januar hat die Notenbank ihre gewünschte Teuerungsrate in der Eurozone erreicht. Aber ob nun wirklich ein Ende aktuellen Zinspolitik kommt, kann man wohl mit Recht in Frage stellen.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).

 


(07.02.2017)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel




 

Bildnachweis

1. Monika Syslo, Weg, Ziel, gerade, geradlinig

Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Mercedes-Benz Group, Siemens Energy, Deutsche Post, Allianz.


Random Partner

Addiko Group
Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vonovia, Mercedes, Erste Group

» BSN Spitout Wiener Börse: Polytec nach 88 Tagen zurück über dem MA100

» Österreich-Depots: Ultimo April Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 30.4.: Meinl Airports, S Immo (Börse Geschichte) (BörseG...

» Reingehört bei Warimpex (boersen radio.at)

» PIR-News: Zahlen von Erste Group, News von Kapsch TrafficCom, FACC, Asta...

» Nachlese: KESt Addiko, Hochsteuerland Österreich und Finale Traders Plac...

» Wiener Börse Party #640: Ultimo April-Handel, Sparplan-Boost bei der Ers...

» Wiener Börse zu Mittag stärker: S Immo, UBM und Agrana gesucht, DAX-Blic...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2C5F8
AT0000A39G83
AT0000A34DD2
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    #gabb #1591

    Featured Partner Video

    Börsenradio Live-Blick, Mo. 15.4.24: DAX überraschend entspannt, Bayer-Aktie als Reverse-Leverkusen, RBI mit Oddo-BHF-Update

    Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

    Books josefchladek.com

    Kazumi Kurigami
    操上 和美
    2002
    Switch Publishing Co Ltd

    Naotaka Hirota
    La Scène de la Locomotive à Vapeur
    1975
    Yomiuri Shimbun

    Andreas Gehrke
    Flughafen Berlin-Tegel
    2023
    Drittel Books

    Gregor Radonjič
    Misplacements
    2023
    Self published

    Martin Frey & Philipp Graf
    Spurensuche 2023
    2023
    Self published


    07.02.2017, 3016 Zeichen

    Der Gedanke bei der Geldanlage statt Zinsen zu erhalten, Zinsen zahlen zu müssen ist schon absurd. Negativzinsen können aber noch verrücktere Folgen haben. Beim Kauf eines Autos bekommt jetzt der Verbraucher einfach noch Geld dazu. Sehr viel absurder geht es nicht. Die EZB hat es in der Hand solchen Entwicklungen entgegen zu wirken.

    Das Highlight in Sachen „Negativzinsen“ für Verbraucher kommt derzeit von Nissan. Der Autobauer bietet aktuell bei einigen Modellen folgendes an:
    „Jetzt noch weniger, als keine Zinsen zahlen
    Mit 0% Finanzieren – Und sogar noch Geld dafür bekommen!“

    Am Beispiel eines Nissan Qashqai rechnet der Hersteller dann vor: Bei einem Fahrzeuglistenpreis von 32.201 Euro müsste man eine Anzahlung von 7.600 Euro leisten. Nissan legt weitere 611 Euro als „Zinsbetrag“ drauf, wodurch sich eine Gesamtanzahlung von 8.211 Euro ergibt. Bleibt also eine Summe von 23.990 Euro, die als Darlehen zu finanzieren wäre (mit 0 Prozent wohlgemerkt). Bei 36 Monaten Laufzeit kommt Nissan hier auf 35 Monatsraten à 179 Euro und eine Schlussrate von 17.739 Euro.

    Zugegeben: Ähnlich Aktionen gab es von Autoherstellern schon immer. Aber mit „Negativzinsen“ hat definitiv noch keiner geworben. Wer also unbedingt einen Qashqai fahren möchte, wird sich dieses „Geschenk“ sicher gerne sichern. Für alle anderen ist es aber ein Symbol, wie weit sich die Strafzinsen schon in die Gesellschaft gefressen haben – andernfalls könnte eine solche Werbung nicht funktionieren. ADAC und Verbraucherschützer finden das Nissan-Angebot übrigens nicht zu beanstanden.

    Welche Auswirkungen die Strafzinsen inzwischen auch bei den Bankkunden haben, wird deutlich, wenn man sich die jüngsten Zahlen der ING-DiBa anschaut. Als eine der wenigen Banken bietet das Institut noch kostenfreie Girokonten an. In der Pressemitteilung heißt es dann auch lapidar: „Das nach wie vor kostenlose Girokonto der ING-DiBa führte im zurückliegenden Geschäftsjahr zu einem Hinzugewinn von 370.000 Neukonten. Insgesamt führt die ING-DiBa nun mehr als 1,7 Mio. Girokonten. Das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“

    24 Prozent Kundenwachstum muss einem erst mal jemand nachmachen. Und das bei einem ansonsten so trägen Verbrauchervolk wie den Deutschen. Offenbar haben die diversen Gebührenmodelle ihren Zweck nicht ganz erreicht. Statt zu Zahlen wechseln die Kunden einfach… Für viele Banken dürfte das eine neue Erfahrung sein.

    Noch ein Wort zur EZB: Mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent im Januar hat die Notenbank ihre gewünschte Teuerungsrate in der Eurozone erreicht. Aber ob nun wirklich ein Ende aktuellen Zinspolitik kommt, kann man wohl mit Recht in Frage stellen.

    In diesem Sinne,
    weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

    Ihre dieboersenblogger.de-Gründer
    Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

    Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot mit dem Namen “Die Börsenblogger Auf die Schnelle” (Wochentags) und “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” (Samstags).

     


    (07.02.2017)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel




     

    Bildnachweis

    1. Monika Syslo, Weg, Ziel, gerade, geradlinig

    Aktien auf dem Radar:Polytec Group, Immofinanz, Palfinger, Warimpex, Flughafen Wien, Austriacard Holdings AG, EVN, Rosgix, S Immo, Erste Group, Österreichische Post, Cleen Energy, Marinomed Biotech, Pierer Mobility, RBI, Addiko Bank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Kapsch TrafficCom, OMV, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, Mercedes-Benz Group, Siemens Energy, Deutsche Post, Allianz.


    Random Partner

    Addiko Group
    Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit Sitz in Wien (Österreich), die an der Wiener Börse notiert und sechs Tochterbanken, die in fünf CSEE-Ländern registriert, konzessioniert und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien & Herzegowina (wo die Addiko Gruppe zwei Banken betreibt), Serbien und Montenegro.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Börsepeople im Podcast S12/13: Carola Bendl-Tschiedel

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Vonovia, Mercedes, Erste Group

    » BSN Spitout Wiener Börse: Polytec nach 88 Tagen zurück über dem MA100

    » Österreich-Depots: Ultimo April Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 30.4.: Meinl Airports, S Immo (Börse Geschichte) (BörseG...

    » Reingehört bei Warimpex (boersen radio.at)

    » PIR-News: Zahlen von Erste Group, News von Kapsch TrafficCom, FACC, Asta...

    » Nachlese: KESt Addiko, Hochsteuerland Österreich und Finale Traders Plac...

    » Wiener Börse Party #640: Ultimo April-Handel, Sparplan-Boost bei der Ers...

    » Wiener Börse zu Mittag stärker: S Immo, UBM und Agrana gesucht, DAX-Blic...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2C5F8
    AT0000A39G83
    AT0000A34DD2
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      #gabb #1591

      Featured Partner Video

      Börsenradio Live-Blick, Mo. 15.4.24: DAX überraschend entspannt, Bayer-Aktie als Reverse-Leverkusen, RBI mit Oddo-BHF-Update

      Christian Drastil mit dem Live-Blick aus dem Studio des Börsenradio-Partners audio-cd.at in Wien wieder intraday mit Kurslisten, Statistiken und News aus Frankfurt und Wien. Es ist der Podcast, der...

      Books josefchladek.com

      Dominic Turner
      False friends
      2023
      Self published

      Gregor Radonjič
      Misplacements
      2023
      Self published

      Ed van der Elsken
      Liebe in Saint Germain des Pres
      1956
      Rowohlt

      Valie Export
      Körpersplitter
      1980
      Veralg Droschl

      Horst Pannwitz
      Berlin. Symphonie einer Weltstadt
      1959
      Ernst Staneck Verlag