22.02.2017, 4331 Zeichen
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) scheint ihre vereinbarten Rohöl-Förderkürzungen einzuhalten. Anders als dies in der Vergangenheit der Fall war. Allerdings könnten die Mühen dieses Mal umsonst sein.
Am 30. November hatte sich die OPEC in einem historischen Deal in der österreichischen Hauptstadt Wien auf eine Reduzierung der Fördermengen innerhalb des Kartells um rund 1,2 Millionen Barrel pro Tag auf 32,5 Millionen Barrel geeinigt. Anfang 2017 sollte die Umsetzung erfolgen. Selbst Nicht-OPEC-Staaten wollten sich an einer Produktionskürzung beteiligen. Viele Marktteilnehmer hatten jedoch so ihre Zweifel, ob die angestrebten Mengen erreicht werden könnten. Schließlich haben sich die OPEC-Mitglieder in der Vergangenheit nicht gerade durch große Disziplin ausgezeichnet, wenn es um Förderbegrenzungen oder sogar Kürzungen der Produktionsmengen an Rohöl ging.
Zuletzt gab es jedoch, zumindest für die OPEC, ermutigende Signale. In einer von der Internationalen Energieagentur (IEA) am 10. Februar veröffentlichten Einschätzung heißt es, dass die OPEC bereits im Januar 90 Prozent der angesetzten Kürzungen vorgenommen hat. Demnach habe das Kartell im ersten Monat des Jahres 2017 lediglich 32,1 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Laut IEA wurden Förderkürzungen noch nie derart schnell umgesetzt. Den größten Anteil hatte Saudi-Arabien. Das wichtigste OPEC-Mitglied habe sogar mehr gekürzt als vorgegeben. Trotzdem stellen sich viele Fragen. Während die OPEC eine selbstauferlegte Förderkürzung offenbar umsetzt, haben sich die Ölpreise zuletzt kaum bewegt.
Dies liegt unter anderem daran, dass es neben den OPEC-Staaten weitere wichtige Ölförderer gibt. Allen voran die US-Frackingindustrie. Bei der IEA rechnet man damit, dass Nicht-OPEC-Mitglieder wie Brasilien, Kanada oder die USA, die sich, anders als Russland, nicht an einer Förderkürzung beteiligen, ihre Ausbringungsmengen deutlich erhöhen werden. Der erwartete Anstieg wird vor allem mit erhöhten Bohraktivitäten infolge einer leichten Preiserholung erklärt. Außerdem sorgten die relativ hohen US-Rohöllagerbestände zuletzt einige Male dafür, dass eine Ölpreisrallye nicht so richtig in Schwung kommen wollte.
Ein weiterer Aspekt könnte der OPEC und Ölpreis-Bullen trotz weiterer Förderkürzungen einen Strich durch die Rechnung machen: Die US-Notenbank Fed hat die Leitzinsen im Dezember angehoben. Am Markt wird damit gerechnet, dass 2017 bis zu drei weitere Leitzinserhöhungen folgen könnten. Höhere US-Leitzinsen dürften aller Voraussicht nach einen stärkeren US-Dollar zur Folge haben. Ein stärkerer Greenback wirkt sich in der Regel negativ auf die Nachfrage nach Rohstoffen und Edelmetallen aus, da diese in der US-Währung gehandelt werden. Damit könnte eine nachhaltige Erholung der Ölnotierungen trotz der ungewohnten Disziplin innerhalb der OPEC weiter auf sich warten lassen.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei der Ölsorte Brent erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DM1KMZ) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 15,07, die Knock-Out-Schwelle bei 54,99 USD. Wer aber als spekulativer Anleger eher short orientiert ist und auf fallende Ölpreise bei der Sorte Brent setzen möchte, erhält mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DM0KK1; aktueller Hebel 15,03; Knock-Out-Schwelle bei 58,89 USD) die Gelegenheit dazu.
Stand: 21.02.2017
© Deutsche Bank AG 2017Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.
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Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.
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