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Deutsche Bank: Ist das nun wirklich der Befreiungsschlag? (Christoph Scherbaum)

Bild: © (www.shutterstock.com), Frage, Fragezeichen - http://www.shutterstock.com/de/pic-110941199/stock-photo-g...

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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07.03.2017, 3199 Zeichen

Anleger haben seit dem Wochenende Zeit sich über die beschlossenen Maßnahmen der Deutschen Bank (WKN: 514000 / ISIN: DE0005140008) Gedanken zu machen. Aber: Sowohl die angekündigte Kapitalerhöhung als auch der mögliche Teilbörsengang der Deutschen Asset Management sind keine Überraschung, sondern eher seit langem gedanklich vorbereitet und erwartet worden.

Als konkrete Ziele nennt die Deutsche Bank :

„Ziel ist es, die Wurzeln der Deutschen Bank auf ihrem Heimatmarkt sowie ihre Position als führende europäische Bank mit globalem Netzwerk zu stärken. Die Postbank soll mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank zusammengeführt und ein Minderheitsanteil des Asset Managements an die Börse gebracht werden. Außerdem soll eine integrierte Unternehmens- und Investmentbank entstehen.“

Erreicht werden soll dieses Ziel u.a. anderem durch eine Kapitalerhöhung. Durch die Ausgabe von bis zu 687,5 Millionen neuen Aktien (Bezugsrechtsemission) will der Vorstand rund 8 Mrd. Euro erlösen. Die harte Kernkapitalquote soll so auf 14,1 Prozent und die auf Verschuldungsquote auf 4,1 Prozent verbessert werden. Weitere bis zu 2 Mrd. Euro an Kapitaleffekt strebt die Deutsche Bank durch Veräußerungen sowie den Teil-Börsengang der Deutschen Asset Management an. Insgesamt strebt die Deutsche Bank eine harte Kernkapitalquote von deutlich über 13 Prozent und eine Verschuldungsquote von 4,5 Prozent an.

Neben der mit Abstand größte Privat- und Firmenkundenbank in Deutschland steht die Deutsche Bank damit auf zwei weiteren Säulen: der Deutschen Asset Management, die durch die Börsennotierung unabhängiger in ihrem Geschäft werden soll und besser wachsen kann, und der integrierten Unternehmens- und Investmentbank, die das Beratungs- und Finanzierungsgeschäft mit Unternehmen (Corporate Finance), das Kapitalmarktgeschäft (Global Markets) und die Transaktionsbank umfasst.

John Cryan macht also Ernst mit dem Umbau der Deutschen Bank. Bisher sieht der Weg auch durchaus erfolgversprechend aus. Das Privatkundengeschäft macht auch in Zukunft, schon allein um die Produkte der Deutschen Asset Management einfach unters Volk bringen zu können. Der Sparkassen und Genossenschaftsverbund macht das ja erfolgreich mit ihren Spitzeninstituten Deka bzw. DZ Bank vor.

Für Unternehmen stellt die Deutsche Bank mit der integrierten Unternehmens- und Investmentbank einen zukunftsfähigen Partner bereit, mit dem die deutsche Wirtschaft erfolgreich weltweit agieren kann. Insofern sollte man als Anleger auch gelassen in die Zukunft blicken. Kursverluste als erste Reaktion sind durchaus normal, auch wenn Sie wenig rational sind. Aber vielleicht nutzt der ein oder andere Spekulant auch schlicht die Zeit um Gewinne zu realisieren. So schlecht ist die Deutsche-Bank-Aktie schließlich in jüngster Zeit nicht gelaufen.

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