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ATX-Trends: Never fight the Fed (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

16.03.2017, 3306 Zeichen
  • "Never fight the Fed": auch gestern blieben die europäischen Börsen in Lauerstellung, wenngleich dieses Mal bei durchaus ruhigem Handel ein leichtes Plus vor den Tagesergebnissen stand. Am Abend wurden dann die lang erwarteten Entscheidungen öffentlich. Das Wahlergebnis in den Niederlanden sorgte für einige Erleichterung, nach dem deutlichen Sieg des bisherigen Premiers Rutte scheint das Risiko rechtspopulistischer Wahlsiege weiter nachzulassen. Dieses Ergebnis bedeutet auch eine eindeutige Stärkung für den Euro. Und die Fed tat das, was erwartet worden war, sie erhöhte die Zinsen und kündigte gleichzeitig zwei weitere Zinserhöhungen im Laufe des Jahres an. All das war im Sinne der Aktieninvestoren, und dadurch könnte die Risikobereitschaft nach der zuletzt anhaltenden Konsolidierungsphase wieder zunehmen. Am gestrigen Handelstag stand bei den Einzelwerten Eon im Blickpunkt. Das Unternehmen gab einen Milliardenverlust bekannt und kündigte einen Stellenabbau an, aber erst die Verlautbarung einer baldigen, milliardenschweren Kapitalerhöhung liess die Aktie mehr als 3,0% abstürzen. Und Munich Re verlor nach durchaus soliden Zahlen, aber einem etwas verhaltenen Ausblick, rund 1,0%. Der ATX schloss gestern nahezu unverändert, wieder mit einem deutlichen Rückgang am Ende des Tages. Gewinner des Tages war Wienerberger mit einem Plus von knapp 2,9%, auf der Verliererseite war wieder Do&Co mit einem Rückgang von 2,1% führend. Auch RBI musste nach Bekanntgabe der Zahlen, die keine Überraschung brachten, knapp 1,9% abgeben.
     
  • In den USA bekamen die Börsen durch die Fed-Entscheidung einen deutlichen Schub nach oben und alle drei Indices konnten mit einem Plus schliessen. Einige Investoren hätten ein etwas aggressiveres Statement der Fed erwartet, dadurch gaben die Finanztitel leicht ab. Die Kurse der Staatsanleihen konnten hingegen von dieser gemäßigten Aussicht profitieren, die Renditen im zehnjährigen Bereich fielen auf rund 2,5%. Zulegen konnten die Ölwerte, die von der Erholung des Rohstoffpreises profitieren konnten. Twitter rutschten um 1,9 Prozent ab, nachdem Dutzende Konten des Kurznachrichtendienstes gehackt und zur Verbreitung von Nazi-Symbolen genutzt worden waren.
     
  • Öl legte gestern deutlich zu, Brent stieg um 1,7% und WTI sogar um 2,1%. Am Markt hatten sich Gerüchte bestätigt, dass die Bestände der US-Rohöllager das erste Mal seit mehreren Wochen gesunken sind. Ebenfalls mit satten Gewinnen endete Gold den Handel, auch das Edelmetall profitierte von dem eher gemäßigten Ausblick auf ein weiteres Drehen an der Zinsschraube, am Ende des Tages notierte das Edelmetall bei 1.219 US-Dollar. Und auch der Euro zog kräftig an, am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,073 US-Dollar gehandelt und damit 1,2% höher als noch am Dienstagabend. Das Wahlergebnis in den Niederlanden und das Statement der Fed sorgten heir für doppelte Unterstützung.
     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen positiv indiziert. In Asien schließen die Börsen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite stehen diverse US-Daten auf der Agenda, heute Früh wurde der Autoabsatz in Europa mit +2,1% im Jahresvergleich gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete Lufthansa (im Rahmen der Erwartungen) und Kali&Salz (leicht unter Erwartungen) Zahlen.

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Twitter
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