Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Steuerfrei Dividende kassieren: So guckt der Fiskus in die Röhre (Christian W. Röhl)

Autor:
Christian W. Röhl

DividendenAdel ist der unabhängige Wegweiser für alle, die lieber Aktien von profitablen Unternehmen halten statt ihr Geld in windige Finanzprodukte zu stecken.
Nach der aus unserem Manager Magazin-Bestseller bekannten Methodik des „Magischen Vierecks“ analysieren wir fortlaufend die Ausschüttungsqualität von mehr als 2.500 deutschen und internationalen Börsenfirmen – für institutionelle Kunden, vor allem aber für unser eigenes Vermögen.
Hier im Blog geben wir Einblicke in unseren Investment-Alltag: Studien, Strategien, Statements – garniert mit Dividenden-Ideen aus aller Welt.
 

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

23.04.2017, 6739 Zeichen

„Der Steuerspartrieb ist in Deutschland stärker ausgeprägt als der Sexualtrieb“, weiß der Volksmund. In der aktuellen Ausgabe des Anlegermagazins Börse Online dürfte deshalb die Seite 76 besonders intensiv studiert werden. Dort – sowie auf dem Twitter-Account von Vize-Chefredakteur Lars Winter – findet sich nämlich eine Liste mit zwei Dutzend deutschen Aktien, die in diesem Jahr steuerfrei ausschütten.

Steuerfrei nur auf den ersten Blick

Ja, richtig gelesen. Nicht immer greift das Finanzamt sofort zu, wenn Dividenden auf dem Konto landen: Sofern eine Firma die Aktionärsbescherung aus dem so genannten steuerlichen Einlagenkonto nach § 27 Körperschaftsteuer stemmen kann, gibt’s ganz legal brutto für netto „Cash in die Täsch“.

Wirklich geschenkt kriegen Sie allerdings nichts. Stattdessen wird die Steuerschuld lediglich gestundet, bis Sie Ihre Aktien verkaufen. Im selben Moment, in dem die Dividende gutgeschrieben wird, setzt die Buchhaltung der Bank nämlich den steuerlichen Einstandskurs herunter und entsprechend höher fällt der Kursgewinn aus, der später versteuert werden muss.

Steuerstundung ist für Langfrist-Anleger charmant

Dennoch hat die Sache aus Sicht des langfristig orientierten Income-Investors durchaus Charme. Denn solange man nicht aussteigt, kommt man tatsächlich um die Steuer herum. „Ewig und drei Tage“ engagiert zu bleiben lohnt sich indes nur bei zuverlässigen Zahlern. Grund genug also, die Steuersparmodelle unter den deutschen Aktien mal unserem bewährten Qualitäts-Check zu unterziehen.

Deutsche Euroshop und Freenet sind die Favoriten

Ernüchterndes Ergebnis: Mit der Deutschen Euroshop, deren Ausschüttung überdies nur teilweise steuerfrei sein wird, erfüllt bloß ein einziges Unternehmen alle Kriterien unseres magischen Vierecks nachhaltiger Dividendenqualität. Der Shoppingcenter-Betreiber aus dem MDAX hat seine Dividende noch nie gesenkt, liegt mit seiner über drei Jahre geglätteten Ausschüttungsquote von 59% komfortabel im Zielkorridor (25-75%) und wartet momentan mit 3,7% Rendite auf. Durchaus eine Aktie für die Ewigkeit – mit einem Wachstum von 5% p.a. zwar nichts zum Reichwerden, aber durchaus zum Reichbleiben, zumal es bereits ein langfristiges Dividenden-Commitment gibt. Auch in den nächsten zwei Jahren soll die Ausschüttung um jeweils 0,05 Euro angehoben werden.

Alle übrigen Firmen der Börse Online-Liste scheitern schon an der ersten DividendenAdel-Hürde und schaffen es nicht einmal auf zehn Jahre ohne Kürzung. Einige kommen dennoch als Kandidaten fürs Langfrist-Depot in Betracht – allen voran Freenet. Seit die TecDAX -Telefonisten nach ihrer Neuausrichtung 2010 die Dividendenzahlung wieder aufgenommen haben, gab’s acht Anhebungen in Folge. Das Wachstum hat sich zwar zuletzt spürbar verlangsamt und die hohe Rendite von 5,4% geht mit einer etwas zu hohen Ausschüttungsquote einher. Doch im Telekom-Sektor ist ein Payout von 85% fast schon moderat und auch wenn die Expansion ins Streaming-Geschäft einige zyklische Risiken birgt, dürfte Freenet seine Aktionäre weiterhin zuverlässig bedienen.

Capital Stage mit langfristiger Festlegung

Dasselbe trauen wir auch Capital Stage zu, wo Sonne und Wind für stetige Erträge sorgen. Mit einer Kapazität von mehr als einem Gigawatt gehört die SDAX-Firma europaweit zu den größten unabhängigen Betreibern von Solarparks und Windkraftanlagen. Dieses Geschäftsmodell, das angelsächsische Investoren als „YieldCo“ bezeichnen, verlangt zunächst immense Investitionen. Doch seit 2012 erstmals ausgeschüttet werden konnte, ist die Dividende kontinuierlich von 0,05 auf nunmehr 0,20 Euro gestiegen. Zwar wird nicht der komplette Betrag steuerfrei überwiesen, aber doch wie die ebenfalls in Hamburg anässige Deutsche Euroshop punktet auch Capital Stage mit einem klaren Bekenntnis: Bis 2022 soll die Dividende schrittweise auf 0,30 Euro je Aktie angehoben werden. Bezogen auf die aktuellen Kurse um 6,30 Euro würde das einer realisierten Rendite von 4,8% entsprechen.

In der DAX -Liga sind Post und Telekom steuerfrei

Wer unsere drei Favoriten für zu klein hält und in der DAX-Liga steuerfreie Dividenden kassieren will, hat die Wahl zwischen zwei Staatsfirmen. Für die Deutsche Post , deren Hauptversammlung bereits am 28.04. stattfindet, sprechen dabei vor allem die Kennzahlen. Die mangels historischer Kontinuität nicht in unserer Liste geführte Deutsche Telekom punktet mit dem defensiveren Geschäftsmodell und der höhere Rendite.

Die Steuer ist kein hinreichendes Investment-Motiv

Unabhängig davon bedenken Sie aber bitte: Steuerliche Themen können niemals ein hinreichender Grund für ein Investment sein – weder bei Immobilien noch bei Aktien. Eine Aktie nur deshalb zu kaufen, weil die Dividende steuerfrei ist, wäre schon deshalb töricht, weil niemand sagen kann, ob der Fiskus auch bei den nächsten Ausschüttungen in die Röhre guckt.

Stattdessen geht es auch hier wieder, ähnlich wie vor ein paar Tagen beim Thema Quartalsdividenden, um Psychologie. Denn eine Aktie, die ein paar steuerfreie Ausschüttungen abgeworfen hat, verkauft man im Zweifelsfall vielleicht nicht ganz so leichtfertig. Stattdessen denkt man lieber zweimal darüber nach, ob die Firma wirklich so mies ist – oder ob man sich nicht einfach von der Kursentwicklung verwirren lässt.

Altbestände nicht verkaufen… sondern vererben

Das gilt übrigens ganz besondere für die Aktien, die vor dem Jahr 2009 angeschafft wurden. Weil der steuerliche Bestandsschutz hier anders als bei Fonds und ETFs nicht Ende diesen Jahres ausläuft, sind die aus dem Einlagekonto gezahlten Dividenden bei diesen Beständen wirklich dauerhaft und ohne Einschränkung steuerfrei. Ein weiteres Argument dafür, diese Positionen – wenn es nicht gravierende fundamentale Gründe gibt – nie zu verkaufen, sondern immer zu vererben!

Folgen Sie Christian W. Röhl bei Facebook und auf Twitter (@CWRoehl).

Sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit. Der Text dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Autor haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.

Offenlegung von Interessenskonflikten: Der Autor hält direkt oder mittelbar Positionen in folgenden im Text erwähnten Wertpapieren (Bloomberg-Ticker): CAP GR, DEQ GR, DTE GR, FNTN GR. Der Autor beabsichtigt nicht, innerhalb von 36 Stunden nach Veröffentlichung der Kolumne direkt oder mittelbar Transaktionen in den erwähnten Wertpapieren zu tätigen.

Der Beitrag Steuerfrei Dividende kassieren: So guckt der Fiskus in die Röhre erschien zuerst auf DividendenAdel.


(23.04.2017)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Addiko Bank, Do&Co, ATX TR, Rosgix




Deutsche Post
Akt. Indikation:  39.62 / 39.64
Uhrzeit:  15:35:46
Veränderung zu letztem SK:  0.13%
Letzter SK:  39.58 ( 1.57%)

Deutsche Telekom
Akt. Indikation:  21.96 / 21.97
Uhrzeit:  15:35:03
Veränderung zu letztem SK:  -0.02%
Letzter SK:  21.97 ( 0.32%)

Facebook
Akt. Indikation:  436.60 / 436.95
Uhrzeit:  15:36:07
Veränderung zu letztem SK:  -0.73%
Letzter SK:  440.00 ( 0.16%)

freenet
Akt. Indikation:  23.92 / 23.96
Uhrzeit:  15:35:13
Veränderung zu letztem SK:  0.67%
Letzter SK:  23.78 ( 0.17%)

TECDAX Letzter SK:  23.78 ( 0.58%)
Twitter
Akt. Indikation:  53.97 / 54.05
Uhrzeit:  21:58:45
Veränderung zu letztem SK:  0.67%
Letzter SK:  0.00 ( 0.66%)



 

Bildnachweis

1. DividendenAdel Top 7 - Zuverlässig steuerfrei

Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, FACC, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Addiko Bank, Andritz, Rosenbauer, SBO, OMV, ams-Osram, AT&S, Gurktaler AG VZ, Polytec Group, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Telekom Austria, Bitcoin, VIG, Wienerberger, Beiersdorf, Brenntag, Siemens.


Random Partner

Fabasoft
Fabasoft ist ein europäischer Softwarehersteller und Cloud-Anbieter. Das Unternehmen digitalisiert und beschleunigt Geschäftsprozesse, sowohl im Wege informeller Zusammenarbeit als auch durch strukturierte Workflows und über Organisations- und Ländergrenzen hinweg. Der Konzern ist mit Gesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den USA vertreten.

>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Österreich-Depots: Bergauf (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 13.5.: Walter Rothensteiner, CA Immo (Börse Geschichte) ...

» PIR-News: News zu AT&S, Valneva, Verbund, Research zu RBI ... (Christine...

» Nachlese: Ursula Ressl, Petra Plank und der Live-Blick DAX (Christian Dr...

» Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Add...

» Wiener Börse zu Mittag fester: Addiko Bank, FACC und AT&S gesucht, DAX-B...

» Börsenradio Live-Blick 13/5: DAX unchanged, Bayer Charterfolg, Siemens E...

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Ursula Ressl, MSCI World, Airbnb, Shopi...

» ATX-Trends: AT&S, DO&CO, Post, Wienerberger ...

» Börse-Inputs auf Spotify zu Petra Plank, Glorreiche Sieben


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
AT0000A2VYD6
AT0000A3BQ27
AT0000A2VKV7
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: Rosenbauer 1.62%, Rutsch der Stunde: AT&S -2.49%
    Star der Stunde: AT&S 2.27%, Rutsch der Stunde: FACC -0.85%
    BSN Vola-Event FACC
    Star der Stunde: FACC 1.07%, Rutsch der Stunde: DO&CO -1.25%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: FACC(3), Kontron(2), RBI(1)
    Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 1.32%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -0.67%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(3), Lenzing(2)
    Smeilinho zu AT&S
    Star der Stunde: AT&S 3.97%, Rutsch der Stunde: Zumtobel -0.68%

    Featured Partner Video

    ABC Audio Business Chart #102: Nettolöhne und Arbeitskosten in Europa (Josef Obergantschnig)

    Österreich ist ein Hochsteuerland. Die Arbeitskosten für einen durchschnittlichen vollzeitbeschäftigten Single ohne Kind belaufen sich auf 68.000 Euro. Hast du dich schon einmal gefragt, wie viel d...

    Books josefchladek.com

    Naotaka Hirota
    La Scène de la Locomotive à Vapeur
    1975
    Yomiuri Shimbun

    Sebastián Bruno
    Ta-ra
    2023
    ediciones anómalas

    Kristina Syrchikova
    The Burial Dress
    2022
    Self published

    Sebastián Bruno
    Duelos y Quebrantos
    2018
    ediciones anómalas

    Martin Parr
    The Last Resort
    1986
    Promenade Press


    23.04.2017, 6739 Zeichen

    „Der Steuerspartrieb ist in Deutschland stärker ausgeprägt als der Sexualtrieb“, weiß der Volksmund. In der aktuellen Ausgabe des Anlegermagazins Börse Online dürfte deshalb die Seite 76 besonders intensiv studiert werden. Dort – sowie auf dem Twitter-Account von Vize-Chefredakteur Lars Winter – findet sich nämlich eine Liste mit zwei Dutzend deutschen Aktien, die in diesem Jahr steuerfrei ausschütten.

    Steuerfrei nur auf den ersten Blick

    Ja, richtig gelesen. Nicht immer greift das Finanzamt sofort zu, wenn Dividenden auf dem Konto landen: Sofern eine Firma die Aktionärsbescherung aus dem so genannten steuerlichen Einlagenkonto nach § 27 Körperschaftsteuer stemmen kann, gibt’s ganz legal brutto für netto „Cash in die Täsch“.

    Wirklich geschenkt kriegen Sie allerdings nichts. Stattdessen wird die Steuerschuld lediglich gestundet, bis Sie Ihre Aktien verkaufen. Im selben Moment, in dem die Dividende gutgeschrieben wird, setzt die Buchhaltung der Bank nämlich den steuerlichen Einstandskurs herunter und entsprechend höher fällt der Kursgewinn aus, der später versteuert werden muss.

    Steuerstundung ist für Langfrist-Anleger charmant

    Dennoch hat die Sache aus Sicht des langfristig orientierten Income-Investors durchaus Charme. Denn solange man nicht aussteigt, kommt man tatsächlich um die Steuer herum. „Ewig und drei Tage“ engagiert zu bleiben lohnt sich indes nur bei zuverlässigen Zahlern. Grund genug also, die Steuersparmodelle unter den deutschen Aktien mal unserem bewährten Qualitäts-Check zu unterziehen.

    Deutsche Euroshop und Freenet sind die Favoriten

    Ernüchterndes Ergebnis: Mit der Deutschen Euroshop, deren Ausschüttung überdies nur teilweise steuerfrei sein wird, erfüllt bloß ein einziges Unternehmen alle Kriterien unseres magischen Vierecks nachhaltiger Dividendenqualität. Der Shoppingcenter-Betreiber aus dem MDAX hat seine Dividende noch nie gesenkt, liegt mit seiner über drei Jahre geglätteten Ausschüttungsquote von 59% komfortabel im Zielkorridor (25-75%) und wartet momentan mit 3,7% Rendite auf. Durchaus eine Aktie für die Ewigkeit – mit einem Wachstum von 5% p.a. zwar nichts zum Reichwerden, aber durchaus zum Reichbleiben, zumal es bereits ein langfristiges Dividenden-Commitment gibt. Auch in den nächsten zwei Jahren soll die Ausschüttung um jeweils 0,05 Euro angehoben werden.

    Alle übrigen Firmen der Börse Online-Liste scheitern schon an der ersten DividendenAdel-Hürde und schaffen es nicht einmal auf zehn Jahre ohne Kürzung. Einige kommen dennoch als Kandidaten fürs Langfrist-Depot in Betracht – allen voran Freenet. Seit die TecDAX -Telefonisten nach ihrer Neuausrichtung 2010 die Dividendenzahlung wieder aufgenommen haben, gab’s acht Anhebungen in Folge. Das Wachstum hat sich zwar zuletzt spürbar verlangsamt und die hohe Rendite von 5,4% geht mit einer etwas zu hohen Ausschüttungsquote einher. Doch im Telekom-Sektor ist ein Payout von 85% fast schon moderat und auch wenn die Expansion ins Streaming-Geschäft einige zyklische Risiken birgt, dürfte Freenet seine Aktionäre weiterhin zuverlässig bedienen.

    Capital Stage mit langfristiger Festlegung

    Dasselbe trauen wir auch Capital Stage zu, wo Sonne und Wind für stetige Erträge sorgen. Mit einer Kapazität von mehr als einem Gigawatt gehört die SDAX-Firma europaweit zu den größten unabhängigen Betreibern von Solarparks und Windkraftanlagen. Dieses Geschäftsmodell, das angelsächsische Investoren als „YieldCo“ bezeichnen, verlangt zunächst immense Investitionen. Doch seit 2012 erstmals ausgeschüttet werden konnte, ist die Dividende kontinuierlich von 0,05 auf nunmehr 0,20 Euro gestiegen. Zwar wird nicht der komplette Betrag steuerfrei überwiesen, aber doch wie die ebenfalls in Hamburg anässige Deutsche Euroshop punktet auch Capital Stage mit einem klaren Bekenntnis: Bis 2022 soll die Dividende schrittweise auf 0,30 Euro je Aktie angehoben werden. Bezogen auf die aktuellen Kurse um 6,30 Euro würde das einer realisierten Rendite von 4,8% entsprechen.

    In der DAX -Liga sind Post und Telekom steuerfrei

    Wer unsere drei Favoriten für zu klein hält und in der DAX-Liga steuerfreie Dividenden kassieren will, hat die Wahl zwischen zwei Staatsfirmen. Für die Deutsche Post , deren Hauptversammlung bereits am 28.04. stattfindet, sprechen dabei vor allem die Kennzahlen. Die mangels historischer Kontinuität nicht in unserer Liste geführte Deutsche Telekom punktet mit dem defensiveren Geschäftsmodell und der höhere Rendite.

    Die Steuer ist kein hinreichendes Investment-Motiv

    Unabhängig davon bedenken Sie aber bitte: Steuerliche Themen können niemals ein hinreichender Grund für ein Investment sein – weder bei Immobilien noch bei Aktien. Eine Aktie nur deshalb zu kaufen, weil die Dividende steuerfrei ist, wäre schon deshalb töricht, weil niemand sagen kann, ob der Fiskus auch bei den nächsten Ausschüttungen in die Röhre guckt.

    Stattdessen geht es auch hier wieder, ähnlich wie vor ein paar Tagen beim Thema Quartalsdividenden, um Psychologie. Denn eine Aktie, die ein paar steuerfreie Ausschüttungen abgeworfen hat, verkauft man im Zweifelsfall vielleicht nicht ganz so leichtfertig. Stattdessen denkt man lieber zweimal darüber nach, ob die Firma wirklich so mies ist – oder ob man sich nicht einfach von der Kursentwicklung verwirren lässt.

    Altbestände nicht verkaufen… sondern vererben

    Das gilt übrigens ganz besondere für die Aktien, die vor dem Jahr 2009 angeschafft wurden. Weil der steuerliche Bestandsschutz hier anders als bei Fonds und ETFs nicht Ende diesen Jahres ausläuft, sind die aus dem Einlagekonto gezahlten Dividenden bei diesen Beständen wirklich dauerhaft und ohne Einschränkung steuerfrei. Ein weiteres Argument dafür, diese Positionen – wenn es nicht gravierende fundamentale Gründe gibt – nie zu verkaufen, sondern immer zu vererben!

    Folgen Sie Christian W. Röhl bei Facebook und auf Twitter (@CWRoehl).

    Sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit. Der Text dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Autor haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.

    Offenlegung von Interessenskonflikten: Der Autor hält direkt oder mittelbar Positionen in folgenden im Text erwähnten Wertpapieren (Bloomberg-Ticker): CAP GR, DEQ GR, DTE GR, FNTN GR. Der Autor beabsichtigt nicht, innerhalb von 36 Stunden nach Veröffentlichung der Kolumne direkt oder mittelbar Transaktionen in den erwähnten Wertpapieren zu tätigen.

    Der Beitrag Steuerfrei Dividende kassieren: So guckt der Fiskus in die Röhre erschien zuerst auf DividendenAdel.


    (23.04.2017)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Addiko Bank, Do&Co, ATX TR, Rosgix




    Deutsche Post
    Akt. Indikation:  39.62 / 39.64
    Uhrzeit:  15:35:46
    Veränderung zu letztem SK:  0.13%
    Letzter SK:  39.58 ( 1.57%)

    Deutsche Telekom
    Akt. Indikation:  21.96 / 21.97
    Uhrzeit:  15:35:03
    Veränderung zu letztem SK:  -0.02%
    Letzter SK:  21.97 ( 0.32%)

    Facebook
    Akt. Indikation:  436.60 / 436.95
    Uhrzeit:  15:36:07
    Veränderung zu letztem SK:  -0.73%
    Letzter SK:  440.00 ( 0.16%)

    freenet
    Akt. Indikation:  23.92 / 23.96
    Uhrzeit:  15:35:13
    Veränderung zu letztem SK:  0.67%
    Letzter SK:  23.78 ( 0.17%)

    TECDAX Letzter SK:  23.78 ( 0.58%)
    Twitter
    Akt. Indikation:  53.97 / 54.05
    Uhrzeit:  21:58:45
    Veränderung zu letztem SK:  0.67%
    Letzter SK:  0.00 ( 0.66%)



     

    Bildnachweis

    1. DividendenAdel Top 7 - Zuverlässig steuerfrei

    Aktien auf dem Radar:Österreichische Post, FACC, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Addiko Bank, Andritz, Rosenbauer, SBO, OMV, ams-Osram, AT&S, Gurktaler AG VZ, Polytec Group, Wiener Privatbank, SW Umwelttechnik, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Kapsch TrafficCom, Telekom Austria, Bitcoin, VIG, Wienerberger, Beiersdorf, Brenntag, Siemens.


    Random Partner

    Fabasoft
    Fabasoft ist ein europäischer Softwarehersteller und Cloud-Anbieter. Das Unternehmen digitalisiert und beschleunigt Geschäftsprozesse, sowohl im Wege informeller Zusammenarbeit als auch durch strukturierte Workflows und über Organisations- und Ländergrenzen hinweg. Der Konzern ist mit Gesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien und den USA vertreten.

    >> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Österreich-Depots: Bergauf (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 13.5.: Walter Rothensteiner, CA Immo (Börse Geschichte) ...

    » PIR-News: News zu AT&S, Valneva, Verbund, Research zu RBI ... (Christine...

    » Nachlese: Ursula Ressl, Petra Plank und der Live-Blick DAX (Christian Dr...

    » Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Add...

    » Wiener Börse zu Mittag fester: Addiko Bank, FACC und AT&S gesucht, DAX-B...

    » Börsenradio Live-Blick 13/5: DAX unchanged, Bayer Charterfolg, Siemens E...

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Ursula Ressl, MSCI World, Airbnb, Shopi...

    » ATX-Trends: AT&S, DO&CO, Post, Wienerberger ...

    » Börse-Inputs auf Spotify zu Petra Plank, Glorreiche Sieben


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    AT0000A2VYD6
    AT0000A3BQ27
    AT0000A2VKV7
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: Rosenbauer 1.62%, Rutsch der Stunde: AT&S -2.49%
      Star der Stunde: AT&S 2.27%, Rutsch der Stunde: FACC -0.85%
      BSN Vola-Event FACC
      Star der Stunde: FACC 1.07%, Rutsch der Stunde: DO&CO -1.25%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 12-13: FACC(3), Kontron(2), RBI(1)
      Star der Stunde: Kapsch TrafficCom 1.32%, Rutsch der Stunde: Pierer Mobility -0.67%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 11-12: Kontron(3), Lenzing(2)
      Smeilinho zu AT&S
      Star der Stunde: AT&S 3.97%, Rutsch der Stunde: Zumtobel -0.68%

      Featured Partner Video

      ABC Audio Business Chart #102: Nettolöhne und Arbeitskosten in Europa (Josef Obergantschnig)

      Österreich ist ein Hochsteuerland. Die Arbeitskosten für einen durchschnittlichen vollzeitbeschäftigten Single ohne Kind belaufen sich auf 68.000 Euro. Hast du dich schon einmal gefragt, wie viel d...

      Books josefchladek.com

      Tommaso Protti
      Terra Vermelha
      2023
      Void

      Christian Reister
      Driftwood 15 | New York
      2023
      Self published

      Martin Parr
      The Last Resort
      1986
      Promenade Press

      Helen Levitt
      A Way of Seeing
      1965
      The Viking Press

      Federico Renzaglia
      Bonifica
      2024
      Self published