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Politische Märkte einmal komplett anders (Wolfgang Matejka)

Bild: © (www.shutterstock.com), Kopfstehen, Kopf stehen, über Kopf, Hals über Kopf, Balance, Balanceakt, Ausgleich, ausgeglichen, http://www.shutterstock.com/de/pic-110665073/stock-photo-a...

Autor:
Wolfgang Matejka

Über 30 Jahre einschlägige Erfahrung im Bankwesen, davon über 15 Jahre in Führungspositionen

  • seit 07/2013 Chief Investment Officer der Wiener Privatbank SE
  • seit 07/2010 Geschäftsführender Gesellschafter der Matejka & Partner Asset Management GmbH
  • 02/2010 - 07/2010 Geschäftsführer der Oscar Investment GmbH Wertpapierfirma
  • seit 10/2009 Geschäftsführer der Matejka Beteiligungs GmbH, Erwerb, Verwaltung, Entwicklung und Veräußerung einer Beteiligung
  • 09/ 2009-10/2009 Vorstand der Q1 Capital Management AG, Unabhängiges Multi-Manager-Investmenthaus mit Sitz in Wien
  • 06 / 2009-10/2010 GF Sparrow GmbH. (Einzelgesellschaft) – Geschäftsgegenstand: Erwerb, Verwaltung und Entwicklung von Beteiligungen
  • 04 / 2006: GF Julius Meinl Investment GmbH
  • 03 / 2004: CIO Meinl Bank AG
  • 05 / 2002: Vst. Bank Vontobel Österreich AG
  • 01 / 1999: GF Allianz Invest KapitalanlagegesmbH.
  • 07 / 1994: Investment & Trust Bank (nunm. Allianz Investment Bank AG)
  • 04 / 1990: Länderbank Capital Markets GmbH.
  • 10 / 1981: Österreichische Länderbank AG
  • Matura (Naturwissenschaftl. Realgymnasium), CEFA, div. Fachseminare

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16.05.2017, 3040 Zeichen

Wer hätte das gedacht. Dass die Politik einmal die Märkte unterstützt. Das Risiko reduzieren hilft. Sich den Zielen und Anstrengungen der Kapitalmarktteilnehmer gegenüber förderlich verhält. Seliges Innehalten angebracht.

Wir hatten uns ja bereits daran gewöhnt die Unberechenbarkeit eines Donald Trump berechnen zu wollen, darin einen Rückenwind für die Kapital- und insbesondere Aktienmärkte zu sehen, weil eben diese Unberechenbarkeit den Fokus zurück auf das Wirtschaftsbild zwingt, was am Globus ja gar nicht mal so schlecht aussieht. Hatten uns in unseren Szenarien bereits mit Wahlschlappen in Holland, Frankreich oder deutschen Bundesländern auseinandergesetzt. Mit Unruhen in Griechenland oder Italien. Ewigen Regierungs-Patts in Spanien. Nichts dergleichen ist passiert. Alles blieb friedlich. Alles in logischen aber pro-Europa gerichteten Bahnen. Und jetzt dreht sich das Sentiment. Aus einer Bewertungsvorsicht wird langsam aber doch spürbare Zuversicht. Zaghaft natürlich, denn die letzten Jahre waren ja eine gewaltige Zäsur an Schlägen mit dem politischen Rohrstaberl. Da wird man schon vorsichtig. Aber immer bereitwilliger werden die am Markt angebotenen Äpfel auch tatsächlich genommen. Das Rohrstaberl ist versteckt oder vielleicht sogar zerbrochen. Erkenntnisgewinn der Politik als Ursache? Naja wir werden mal nicht zu voreilig euphorisch sein.

Das was die Politik aber scheinbar doch erkannt hat ist, dass die Wähler die wirtschaftliche Entwicklung voll in ihre Kalkulation mit einbauen. Es ist ihnen wichtig, ob der Arbeitsplatz sicher ist, der Arbeitgeber im Wettbewerb besteht und die Politik auch die damit verbundene Sicherheit begreift und unterstützt. Nur dagegen zu sein ist zu wenig geworden.

Sehen wir uns die Börsen genauer an, erkennen wir eine deutliche Zunahme an „Zukunft“ innerhalb der Investments. Tiefe Bewertungen sind ein Teil der Medaille, die Fähigkeit sich in einem positiv wandelnden und generell wachsenden ökonomischen Umfeld besser zu behaupten die Andere. Das was die Investoren selbst noch zögerlich umsetzen, nämlich sich mit dem freundlicheren Umfeld auseinanderzusetzen, machen sie gleichzeitig in ihrer Selektion zur Maxime indem jene Unternehmen mit dem größten Zug zum Wachstum wieder präferiert selektiert werden. Der Anstieg von Firmenübernahmen und Beteiligungsverschränkungen ist ein weiteres Indiz.

Machen wir uns nichts vor. Die Politik agiert nach wie vor überwiegend opportunistisch. Aber Opportunismus kann ja auch darin bestehen, das zu tun und zu fordern, was den Wirtschaftsräumen und somit im erweiterten Schluss den Wählern hilft. Lange hatten wir nicht mehr an die Umsetzung solcher Gedankengänge geglaubt. Steueraufkommen durch Wirtschaftswachstum steigern zu wollen erschien noch vor zwei Jahren wie eine Utopie oder ein Hirngespinst verstaubter Wirtschaftstheoretiker. Jetzt wird ein solcher Gedankengang plötzlich toleriert, ja im wahrsten Sinne des Wortes „marktfähig“. Gut so. Weiter so. Und bitte nicht damit aufhören.

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