06.07.2017, 3281 Zeichen
Beim Thema Elektro-Mobilität war Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) in den vergangenen Jahren nicht unbedingt ein Vorreiter innerhalb der Automobil-Industrie. Am Mittwoch gab es aber eine Meldung, die Aktivität in dieser Richtung verkündigte:
Daimler will im Rahmen eines Joint-Ventures mit einem chinesischen Unternehmen „weitere Investition in Höhe von 5 Mrd. RMB in batterieelektrische Fahrzeuge und lokale Batterieproduktion“ stecken. Genau, 5 Mrd. in chinesischer Währung – in Euro gerechnet klingt das mit rund 650 Mio. Euro natürlich immer noch gut, wenn auch nicht mehr ganz so eindrucksvoll. Dieses Joint Venture betreibt Daimler zusammen mit der chinesischen BAIC.
Daimler: Bis 2020 soll Produktionsstart von E-Autos in China erfolgen
Dabei handelt es sich laut Wikipedia um den fünftgrößten Fahrzeug- und Automobilproduzenten Chinas, mit dem Daimler bereits seit Jahren zusammenarbeitet. Das Ziel dieses neuen Projektes beziffert Daimler mit diesen klaren Worten:
„Start der Produktion von vollelektrischen Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz mit lokal produzierten Batteriezellen bis 2020.“
Nun sollte man nicht vergessen, dass in China Elektro-Mobilität bereits stärker als in anderen Weltregionen verbreitet ist – dafür sorgte verstärkt BYD. Da ist es wahrscheinlich nur konsequent, dass Daimler diesbezüglich am chinesischen Markt nachzieht. Übrigens:
Daimler kann sich über die Entwicklung des Fahrzeug-Absatzes in den USA freuen: Denn die Tochter Mercedes-Benz USA (“MBUSA“) berichtete, dass dort im Juni exakt 28.994 Fahrzeuge verkauft worden sind. Dies entspricht demnach einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 1,8%. Laut den Firmenangaben ist das der diesbezüglich beste Wert in einem Juni. Insgesamt beläuft sich damit die Höhe der Verkäufe im zweiten Quartal auf 161.960 Fahrzeuge.
Mercedes Benz USA: Weniger Gebrauchtwagen, mehr Neuwagen verkauft
Laut Daimler wurde die C-Klasse am besten verkauft im Juni (7.116 Fahrzeuge), gefolgt von den GLE-Verkäufen (4.824) und Verkäufen von Fahrzeugen der E-Klasse (4.316 Stück). Interessanterweise ging hingegen die Zahl der Verkäufe gebrauchter Fahrzeuge (die als zertifiziert verkauft werden – in den USA „Certified Pre-Owned“ genannt) im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,2% auf 8.954 Fahrzeuge zurück.
Offensichtlich haben die Kunden als Geld in der Tasche, da wurde lieber ein Neuwagen gekauft als ein gebrauchtes Fahrzeug. Mercedes-Benz USA und damit letztlich auch die Daimler AG dürfte das durchaus gefreut haben. Der Kurs der Aktie könnte etwas Rückenwind gebrauchen – seit Ende März hat er per saldo spürbar verloren.
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„Und ob alles im ewigen Wechsel kreist, es beharrt im Wechsel ein ruhiger Geist.“ – Friedrich Schiller
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto Daimler
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