18.07.2017, 5850 Zeichen
Die Öl-Preise befinden sich trotz Angebotsüberschuss-Bedenken im Aufwärtstrend. Der Goldpreis wird am Anfang der Woche nahe des Zweieinhalb-Wochenhoch gehandelt.
Rohöl verharrt unter 50 Dollar je Barrel
Zu Beginn der neuen Handelswoche konnte der Rohölpreis seinen in den vorherigen Tagen begonnenen Aufwärtstrend fortsetzen. Dennoch bleibt die Sorge vor einem zu hohen Angebot das Hauptthema am Ölmarkt. Der Preis für Rohöl liegt nach wie vor unter der bedeutenden Marke von 50 US-Dollar je Barrel.
Am Freitagabend hatte der US-Öl- und Gasfelddienstleister Baker Hughes einen erneuten Anstieg der Bohrlöcher in den USA gemeldet. Allerdings legte die Zahl in der vergangenen Woche nur um zwei auf 765 zu. Dies war der geringste Anstieg seit Mai. Die Meldung hatte keinen negativen Einfluss auf die Preise am Ölmarkt. Nach Ansicht von Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg eine ungewöhnliche Reaktion und Zeichen eines Stimmungsumschwungs. Vor zehn Wochen hatte selbst ein geringer Anstieg der Rigs in den USA noch sinkende Ölpreise zur Folge gehabt, betont Weinberg.
Nach Einschätzung der Commerzbank erhielten die Preise zu Wochenbeginn auch Unterstützung von Daten aus China, die eine steigende Nachfrage beim weltweit zweitgrößten Verbraucher signalisierten. Laut Nationaler Statistikbehörde in Peking sei die Rohölverarbeitung in China im Juni auf 11,21 Mio. Barrel pro Tag gestiegen - ein Anstieg um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im ersten Halbjahr habe sich die Verarbeitung von Rohöl den weiteren Angaben zufolge auf durchschnittlich 11,1 Mio. Barrel pro Tag belaufen und hätte damit 3 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresniveau gelegen.
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Gold: Technisches und fundamentales Umfeld wieder günstiger
Der Goldpreis handelte am Montag auf einem Zweieinhalb-Wochenhoch bei über 1.235 US-Dollar je Feinunze. Bereits am vergangenen Freitag konnte das Edelmetall im Zuge schwächerer US-Konjunkturdaten anziehen und die Marke von 1.230 US-Dollar zurückerobern. Damit notiert das Edelmetall wieder in der Nähe der charttechnisch bedeutenden 200-Tage-Linie. Sollte das aktuelle Preisniveau nachhaltig überschritten werden, erwarten die Experten der Commerzbank weitere technisch bedingte Anschlusskäufe.
Auch das fundamentale Umfeld sieht für das Edelmetall wieder etwas günstiger aus. In den USA bleibt der Inflationsdruck geringer als von der US-Notenbank Fed erwünscht. Das lässt die Zinserwartungen zurückgehen. Ein ähnliches Bild in der Eurozone. Auch hier lässt der Preisdruck neuesten Daten zufolge zu wünschen übrig.
Daneben bleiben frische Konjunkturdaten in den USA teils deutlich hinter den Erwartungen zurück. Am Montag enttäuschte mit dem Empire State-Index erstmals seit Längerem auch wieder ein Stimmungsindex. Das Barometer, das die Geschäftstätigkeit in der Region New York abbildet, brach im Juli deutlich ein, verharrt aber zumindest weiter im Expansionsbereich. Die Datenlage führte sowohl zu einem nachgebenden US-Dollar als auch zu fallenden US-Anleiherenditen.
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Platin: Starke Nachfrage bedingt steigende Notierungen
Der Platinpreis hat am Montag die Marke von 930 US-Dollar zurückerobert. Dabei profitierte das Edelmetall von einer robusten Nachfrage aus der Autoindustrie. Neueste Absatzzahlen zeugen von einem gesunden Wachstum des Sektors.
Das gleichfalls von der Autoindustrie benötigte Brudermetall Palladium legte ebenfalls in Richtung 870 US-Dollar je Feinunze zu. Die Preisparität der beiden Metalle ist nun wieder außer Sichtweite, vor gut einem Monat kamen sich die Notierungen noch bis auf rund 40 Dollar nahe.
Der Verband der europäischen Automobilproduzenten, ACEA, teilte am vergangenen Freitag mit, dass in der EU im Juni 2,1 Prozent mehr Pkws verkauft wurden als im Vorjahr. Im Mai betrug das Plus knapp acht Prozent. Im ersten Halbjahr wurden damit 8,2 Mio. Autos in der EU neu zugelassen, 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dies war das beste erste Halbjahr seit 10 Jahren.
Die Autoabsätze in China sind im Juni laut Zahlen des Verbands der chinesischen Automobilproduzenten im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen. Das Plus lag bei 2,3 Prozent auf 1,83 Mio. Autos. Im ersten Halbjahr wurden demnach 11,25 Mio. Autos in China verkauft. Das Wachstum betrug damit 2,1 Prozent, nach einem Plus von 9,1 Prozent im Jahr zuvor. Industriekreisen zufolge wären die Autoabsätze schwächer ausgefallen, hätten die Hersteller nicht zeitweise hohe Rabatte gewährt, schreiben die Commerzbank-Analysten. Einige Marktbeobachter gehen laut Commerzbank davon aus, dass die Autoabsätze in China im zweiten Halbjahr nachlassen könnten. Dies könnte auch die Nachfrage nach Palladium und Platin beeinträchtigen und einem weiteren Preisanstieg entgegenstehen.
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