09.08.2017, 3169 Zeichen
Die Situation an den Kapitalmärkten ist etwas undurchsichtig. Nach einer jahrelangen Aufwärtsbewegung bewegen sich einige Indizes, so auch der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008), aktuell gen Süden. War es das mit der Euphorie? Kommt nun die Ernüchterung? Die Konjunkturzahlen in Europa stimmen zumindest nicht negativ. Gleichwohl nimmt die Nervosität unter den Marktteilnehmern zu. Das mag Profis nicht sehr berühren, für weitgehend unerfahrene Privatanleger jedoch sind es durchaus anspruchsvolle Zeiten, in denen viele Fehler gemacht werden können. Diese kosten dann am Ende Rendite.
Umso erstaunlicher ist es, dass der überwiegende Teil der Kleinanleger in Deutschland vergleichsweise gelassen bleibt; ob aus Unwissenheit oder Erfahrung lässt sich dabei nicht genau ausmachen.
Zumindest führen knapp drei Viertel der Privatanleger in den Sommermonaten keine größeren Anpassungen in ihren Portfolien durch. Immerhin sieben Prozent sichern die Produkte in ihrem Depot mit Hilfe von strukturierten Wertpapieren ab. Weitere 12 Prozent nehmen die teilweise erhöhte Volatilität in den Märkten zum Anlass, um entsprechende Maßnahmen der Depotallokation zu überdenken. Ebenfalls sieben Prozent folgen der saisonalen Strategie, bereits vor den Sommermonaten aus dem Aktienmarkt auszusteigen. Soweit die Kernaussagen der Trend-Umfrage im Juli. An der Online-Umfrage des DDV beteiligten sich mehr als 2.700 Personen. Dabei handelt es sich in der Regel um klassische Selbstentscheider.
Für Investoren ist eine klare Richtung an den Börsen derzeit schwer erkennbar. Mit Put-Optionsscheinen, die auf fallende Kurse setzen, können sich Anleger eine Sicherheits-komponente ins Depot kaufen. Optionsscheine zählen generell zu den Klassikern unter den Hebelprodukten. Ihr Reiz liegt in der Hebelwirkung, womit überdurchschnittlich von den Bewegungen eines beliebigen Basiswertes profitiert werden kann. Daher genügt zur Absicherung einer Position ein wesentlich geringer Kapitaleinsatz als beim Direktinvestment in die Aktie.
Um der vorhandenen Skepsis vieler Privatanleger gegenüber kapitalmarktnahen Produkten entgegenzutreten, startet der DDV im Herbst mit einer eigenen Seminarreihe. Dazu wurde der erfahrene Börsenexperte Holger Scholze gewonnen. Im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands wird er alleine im kommenden Jahr rund 50 Vorträge in deutschen Städten halten. Die Bundesbürger sollen idealerweise für das Thema Finanzen/Kapitalanlage verstärkt sensibilisiert werden, um dann anhand der Informationen Entscheidungen zu treffen.
Ein Beitrag von Lars Brandau
Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der studierte Germanist und Politologe gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Zuvor war Lars Brandau unter anderem in verschiedenen leitenden Funktionen beim Nachrichtensender n-tv tätig; zuletzt als Chefmoderator. In dieser Zeit berichtete er als Reporter aus Kriegs- und Krisengebieten, kommentierte zahlreiche Landtags- und Bundestagswahlen und moderierte drei Jahre lang die Telebörse. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de
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