05.09.2017, 3726 Zeichen
Die neuerliche Eskalation des Nordkorea-Konfliktes drückte gestern etwas auf die Stimmung, die wichtigsten europäischen Indices beendeten den Tag mit leichten Verlusten, die aber geringer ausfielen als von vielen im Vorfeld erwartet worden war. Wie üblich, wenn die Börsen in den USA feiertagsbedingt geschlossen haben, waren die Umsätze deutlich geringer als an anderen Tagen. Sichere Anlageformen wie Staatsanleihen, Edelmetalle und bestimmte Währungen standen stärker im Fokus der Investoren als Aktien. Das Sentix-investorenvertrauen wurde über den Erwartungen gemeldet, dieses Ergebnis aber hinterliess kaum Spuren in den Märkten. Stärkste Branche waren die Autohersteller, allerdings war der Zuwachs in diesem Sektor mit 0,1% marginal. Am anderen Ende standen die Finanzdienstleister, dieser Sektor gab 1,0% ab. Novartis reagierte mi einem Minus von 1,0% auf die Nachricht, dass der langjährige Chef zurücktritt. Goldminenaktien in London konnten dank gestiegener Goldpreise deutlich zulegen. Lanxess in Deutschland konnte 1,2% zulegen, Anleger hofften darauf, dass sich die internen Umstrukturierungen bald in besserer Ertragskraft spiegeln werden. RWE gab 1,4% ab, nachdem Berenberg die Kaufempfehlung für die Papiere des Versorgers gestrichen hatte. Und auch Gerresheimer litt unter einer gestrichenen Kaufempfehlung und sackte 4,4%.
In Wien verhielten sich die Anleger genauso wie in anderen Ländern Europas, der ATX ging mit einem Minus von rund 0,4% aus dem Handel. FACC waren der größte Gewinner mit 3,4% Plus, der Flugzeugzulieferer hat einen Großauftrag von Airbus im Wert von 500 Millionen Euro an Land gezogen. Andritz meldete einen Auftrag aus China, der allerdings im Rahmen des üblichen war, die Aktie beendete den Handel unwesentlich tiefer. Raiffeisen war größter Kursverlierer mit einem Minus von 2,3%, auch weitere Schwergewichte wie Voestalpine, Buwog und Immofinanz mussten den Tag mit tieferen Notierungen beenden. Im Vorfeld der heutigen Zahlenpräsentation konnte Zumtobel ein leichtes Plus von 0,7% erreichen.
Der Handel in Öl verlief vergleichsweise volatil, am Ende stand ein Minus von 0,8% für Brent zu Buche, WTI wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt. Gold konnte gleich zu Tagesbeginn deutlich zulegen, der Rest des Tages verlief ohne allzu große Kursbewegungen rund um die Marke von 1.335 US-Dollar. Der Euro entwickelt sich immer mehr zu einem sicheren Hafen, der in Zeiten politischer Unsicherheiten gesucht ist, auch gestern tendierte die Gemeinschaftswährung deutlich stärker, gegen Abend wurden knapp unter 1,19 US-Dollar bezahlt.
Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden diverse Daten aus der Eurozone und den USA gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete heute Früh Zumtobel (Details siehe unten).
Unternehmensnachrichten
Zumtobel
legte heute Morgen aufgrund des schiefen Geschäftsjahres die Ergebnisse für das erste Quartal 2017/18 vor. Der Umsatz lag dabei mit €317,2Mio. um 2,6% unter dem Vorjahreswert, während das EBIT bei €17Mio. lag. Dies ist vor allem auf negative Währungseffekte von €6,2Mio. zurückzuführen sowie auf die anhaltende Schwäche im wichtigen französischen Markt. Der Umsatz mit LED-Produkten konnte jedoch weiter ausgebaut werden und liegt nun bei 77,5% nach 69,9% im Vorjahr. Insgesamt lag das Nettoergebnis mit €9,7Mio. unter dem Vorjahreswert von €12,6Mio. Für das Gesamtjahr gibt sich das Unternehmen weiterhin vorsichtig, da die Visibilität nach wie vor gering ist. Insgesamt geht Zumtobel jedoch nach wie vor von einer leichten Steigerung bei Umsatz und bereinigtem EBIT aus.
Q1/17: Umsatz: €317,2Mio. (317,7e); EBIT: €17Mio. (17,8e) Nettoergebnis: €9,7Mio. (12,1e)
Börsepeople im Podcast S22/11: Martina Draper
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