Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Die USA sind weniger arm (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

15.09.2017, 2802 Zeichen

Dafür, dass sich die USA selbst gerne als großartigstes Land der Welt bezeichnen, sind immer noch viele Amerikaner bitterarm: 40,6 Millionen, um genau zu sein.

Der neue Armutsbericht ist gerade erschienen. Dabei gibt es durchaus ein paar positive Entwicklungen. Die Armutsquote sank auf 12,7 %. Das ist deutlich weniger als vor einem Jahr (13,5 %) oder zu den schlimmsten Zeiten nach der Krise im Jahr 2010 (15,1 %).

Grafik 1 zeigt die Armutsquote für die Gesamtbevölkerung und einzelne Altersgruppen. Der Trend ist positiv und die Armutsquoten sinken. Jubel kommt trotzdem nicht auf. Vor allem unter Kindern und Jugendlichen ist die Quote mit 18 % noch sehr hoch. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: jedes fünfte Kind lebt unter der Armutsgrenze – und das in einem der reichsten Länder der Welt.

Immerhin verhindern Sozialleistungen, dass die Lage noch schlimmer ist. Rechnet man Sozialleistungen heraus, wären nicht 12,7 % der Gesamtbevölkerung, sondern 19,5 % unter der Armutsgrenze.

Man kann die Armutsgrenze natürlich auch kritisch hinterfragen. Für einen alleinstehenden Erwachsenen liegt die Grenze bei 12.486 Dollar pro Jahr. Das mag irgendwo auf dem Land ein Betrag sein, mit dem man gerade überleben kann, doch wer das in New York versucht, wird wohl scheitern.

Für einen Zweipersonenhaushalt liegt die Grenze bei 16.072 Dollar und für eine Familie mit vier Kindern bei 32.070. Viel Glück, kann man da nur sagen. Aber sei’s drum. Nehmen wir die Zahlen einmal so wie sie sind. Sie sind dann immer noch nicht gut. Wenn in einem der reichsten Länder der Welt jeder achte als arm gilt, stimmt etwas nicht.

Es stimmt insbesondere dann etwas nicht, wenn die Arbeitslosenquote offiziell bei 4,4 % liegt. Das klingt jetzt vielleicht nach einem abgedroschenen Wahlspruch der SPD, aber Arbeit sollte sich schon lohnen.

Der Grund für die prekäre Lage ist kein Geheimnis. Die Reallöhne steigen in den unteren Einkommensschichten so gut wie gar nicht. Die Einkommen der untersten 10 % sind seit 1989 um lediglich 1 % angestiegen (Grafik 2). Je höher das Haushaltseinkommen bereits ist, desto höher ist auch das Wachstum. Für die Top 5 % lag es seit 1989 bei über 30 %.

Die Armut mag den offiziellen Zahlen nach leicht gesunken sein. Dafür ist die Einkommensungleichheit immer noch auf Rekordhoch. Der Staat kann die Armutsquote über Sozialleistungen drücken – immerhin 7 Prozentpunkte – häuft dafür aber immer größere Defizite an. Die müssen früher oder später in den Griff bekommen werden.

Langfristig geht es ohne Steuererhöhungen nicht. Die Vermögensumverteilung durch den Staat ist derzeit schuldenfinanziert. Das ist eigentlich nicht die Idee und eine Schein-Umverteilung, die dem Staat früher oder später das Genick bricht.

Autor: Clemens Schmale, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de

 


(15.09.2017)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Private Investor Relations Podcast #16: Richard Dobetsberger - wie setzt der grösste wikifolio-Trader IR-Services ein (zB Bayer, Rheinmetall)?




 

Bildnachweis

1. USA   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Pierer Mobility, Flughafen Wien, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Rosgix, Bawag, Andritz, AT&S, Mayr-Melnhof, voestalpine, Rosenbauer, EVN, Frequentis, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius, Fresenius Medical Care, Siemens.


Random Partner

Kontron
Der Technologiekonzern Kontron AG – ehemals S&T AG – ist mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit präsent. Das im SDAX® an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IoT (Internet of Things) Technologien. In diesen Bereichen konzentriert sich Kontron auf die Entwicklung sicherer und vernetzter Lösungen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. AT&S, Novo Nordisk, Coinbase, Audio-CD....

» ATX-Trends: EVN, wienerberger, AT&S, Pierer Mobility ...

» Österreich-Depots: Update vor Weihnachten (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 22.12.: S Immo, Erste Group, Verbund (Börse Geschichte) ...

» Nachlese: Petra Heindl Kinstellar, Gunter Deuber D&D, 150 Folgen ABC Jos...

» PIR-News: AT&S mit neuem CFO, Research zu VIG, Ausblick von Raiffeisen u...

» Die Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommunity: Christmas Bell At Ho...

» Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunte...

» Börsepeople im Podcast S22/16: Petra Heindl

» ATX-Trends: RBI, Uniqa, Bawag, VIG, Kapsch TrafficCom, FACC ...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    Star der Stunde: Zumtobel 1.17%, Rutsch der Stunde: Semperit -2.29%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: FACC(4), Kontron(3), Porr(2), Wienerberger(1), Strabag(1)
    Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 1.57%, Rutsch der Stunde: FACC -3.77%
    Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 1.57%, Rutsch der Stunde: EuroTeleSites AG -0.98%
    wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: Porr(1)
    #gabb #2006

    Featured Partner Video

    Private Investor Relations Podcast #12: Ina Sabitzer moderiert die CIRA-Jahreskonferenz 2026 zum 10. Mal, im Podcast gibts Key Take aways

    Ina Sabitzer ist Moderatorin, Corporate Profilerin, Ex-Kommunikationschefin der Österreichischen Post und hat auch für die Deutsche Telekom kommuniziert. 2026 moderiert sie die CIRA-Jahreskonferenz...

    Books josefchladek.com

    Adriano Zanni
    Estratti di giorni cupi
    2025
    Boring Machines

    Nikola Mihov
    The Last Gift
    2025
    Self published

    Ció Prat i Bofill
    Milions d’estels i un somni
    2025
    Self published

    Eliška Klimešová
    Women Readers
    2025
    Self published

    Dominique Lapierre, Jean-Pierre Pedrazzini, René Ramon
    So lebt man heute in Rußland
    1957
    Blüchert


    15.09.2017, 2802 Zeichen

    Dafür, dass sich die USA selbst gerne als großartigstes Land der Welt bezeichnen, sind immer noch viele Amerikaner bitterarm: 40,6 Millionen, um genau zu sein.

    Der neue Armutsbericht ist gerade erschienen. Dabei gibt es durchaus ein paar positive Entwicklungen. Die Armutsquote sank auf 12,7 %. Das ist deutlich weniger als vor einem Jahr (13,5 %) oder zu den schlimmsten Zeiten nach der Krise im Jahr 2010 (15,1 %).

    Grafik 1 zeigt die Armutsquote für die Gesamtbevölkerung und einzelne Altersgruppen. Der Trend ist positiv und die Armutsquoten sinken. Jubel kommt trotzdem nicht auf. Vor allem unter Kindern und Jugendlichen ist die Quote mit 18 % noch sehr hoch. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: jedes fünfte Kind lebt unter der Armutsgrenze – und das in einem der reichsten Länder der Welt.

    Immerhin verhindern Sozialleistungen, dass die Lage noch schlimmer ist. Rechnet man Sozialleistungen heraus, wären nicht 12,7 % der Gesamtbevölkerung, sondern 19,5 % unter der Armutsgrenze.

    Man kann die Armutsgrenze natürlich auch kritisch hinterfragen. Für einen alleinstehenden Erwachsenen liegt die Grenze bei 12.486 Dollar pro Jahr. Das mag irgendwo auf dem Land ein Betrag sein, mit dem man gerade überleben kann, doch wer das in New York versucht, wird wohl scheitern.

    Für einen Zweipersonenhaushalt liegt die Grenze bei 16.072 Dollar und für eine Familie mit vier Kindern bei 32.070. Viel Glück, kann man da nur sagen. Aber sei’s drum. Nehmen wir die Zahlen einmal so wie sie sind. Sie sind dann immer noch nicht gut. Wenn in einem der reichsten Länder der Welt jeder achte als arm gilt, stimmt etwas nicht.

    Es stimmt insbesondere dann etwas nicht, wenn die Arbeitslosenquote offiziell bei 4,4 % liegt. Das klingt jetzt vielleicht nach einem abgedroschenen Wahlspruch der SPD, aber Arbeit sollte sich schon lohnen.

    Der Grund für die prekäre Lage ist kein Geheimnis. Die Reallöhne steigen in den unteren Einkommensschichten so gut wie gar nicht. Die Einkommen der untersten 10 % sind seit 1989 um lediglich 1 % angestiegen (Grafik 2). Je höher das Haushaltseinkommen bereits ist, desto höher ist auch das Wachstum. Für die Top 5 % lag es seit 1989 bei über 30 %.

    Die Armut mag den offiziellen Zahlen nach leicht gesunken sein. Dafür ist die Einkommensungleichheit immer noch auf Rekordhoch. Der Staat kann die Armutsquote über Sozialleistungen drücken – immerhin 7 Prozentpunkte – häuft dafür aber immer größere Defizite an. Die müssen früher oder später in den Griff bekommen werden.

    Langfristig geht es ohne Steuererhöhungen nicht. Die Vermögensumverteilung durch den Staat ist derzeit schuldenfinanziert. Das ist eigentlich nicht die Idee und eine Schein-Umverteilung, die dem Staat früher oder später das Genick bricht.

    Autor: Clemens Schmale, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader.de

     


    (15.09.2017)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Private Investor Relations Podcast #16: Richard Dobetsberger - wie setzt der grösste wikifolio-Trader IR-Services ein (zB Bayer, Rheinmetall)?




     

    Bildnachweis

    1. USA   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:VIG, Kapsch TrafficCom, Austriacard Holdings AG, EuroTeleSites AG, Pierer Mobility, Flughafen Wien, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, Rosgix, Bawag, Andritz, AT&S, Mayr-Melnhof, voestalpine, Rosenbauer, EVN, Frequentis, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Amag, CPI Europe AG, Lenzing, Österreichische Post, RHI Magnesita, Deutsche Telekom, Allianz, Fresenius, Fresenius Medical Care, Siemens.


    Random Partner

    Kontron
    Der Technologiekonzern Kontron AG – ehemals S&T AG – ist mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und Niederlassungen in 32 Ländern weltweit präsent. Das im SDAX® an der Deutschen Börse gelistete Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von IoT (Internet of Things) Technologien. In diesen Bereichen konzentriert sich Kontron auf die Entwicklung sicherer und vernetzter Lösungen durch ein kombiniertes Portfolio aus Hardware, Software und Services.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. AT&S, Novo Nordisk, Coinbase, Audio-CD....

    » ATX-Trends: EVN, wienerberger, AT&S, Pierer Mobility ...

    » Österreich-Depots: Update vor Weihnachten (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 22.12.: S Immo, Erste Group, Verbund (Börse Geschichte) ...

    » Nachlese: Petra Heindl Kinstellar, Gunter Deuber D&D, 150 Folgen ABC Jos...

    » PIR-News: AT&S mit neuem CFO, Research zu VIG, Ausblick von Raiffeisen u...

    » Die Weihnachtssingle für die Kapitalmarktcommunity: Christmas Bell At Ho...

    » Wiener Börse Party #1060: AT&S begrüsst Gerrit Steen mit Kursplus, Gunte...

    » Börsepeople im Podcast S22/16: Petra Heindl

    » ATX-Trends: RBI, Uniqa, Bawag, VIG, Kapsch TrafficCom, FACC ...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      Star der Stunde: Zumtobel 1.17%, Rutsch der Stunde: Semperit -2.29%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 10-11: FACC(4), Kontron(3), Porr(2), Wienerberger(1), Strabag(1)
      Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 1.57%, Rutsch der Stunde: FACC -3.77%
      Star der Stunde: Austriacard Holdings AG 1.57%, Rutsch der Stunde: EuroTeleSites AG -0.98%
      wikifolio-Trades Austro-Aktien 8-9: Porr(1)
      #gabb #2006

      Featured Partner Video

      Private Investor Relations Podcast #12: Ina Sabitzer moderiert die CIRA-Jahreskonferenz 2026 zum 10. Mal, im Podcast gibts Key Take aways

      Ina Sabitzer ist Moderatorin, Corporate Profilerin, Ex-Kommunikationschefin der Österreichischen Post und hat auch für die Deutsche Telekom kommuniziert. 2026 moderiert sie die CIRA-Jahreskonferenz...

      Books josefchladek.com

      Konrad Werner Schulze
      Der Stahlskelettbau
      1928
      Wissenschaftl. Verlag Dr. Zaugg & Co.

      Regina Anzenberger
      The Australian Journey
      2025
      AnzenbergerEdition

      Nikola Mihov
      The Last Gift
      2025
      Self published

      Allied Forces
      Deutsche Konzentrations und Gefangenenlager : was die amerikanischen und britischen Armeen vorfanden, April 1945
      1945
      Selbstverlag

      JH Engström
      Dimma Brume Mist
      2025
      Void