Ich stimme der Verwendung von Cookies zu. Auch wenn ich diese Website weiter nutze, gilt dies als Zustimmung.

Bitte lesen und akzeptieren Sie die Datenschutzinformation und Cookie-Informationen, damit Sie unser Angebot weiter nutzen können. Natürlich können Sie diese Einwilligung jederzeit widerrufen.





Rohöl: Wohin geht die Reise? (Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> Website


>> zur Startseite mit allen Blogs

16.09.2017, 3521 Zeichen

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bemüht sich weiterhin, das weltweite Rohölangebot und die Nachfrage auszubalancieren. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, wenn andere Ölförderer, allen voran die US-Fracking-Industrie und manchmal selbst auch Mitglieder des Kartells, nicht ganz mitspielen wollen.

OPEC in der Zwickmühle 

Für den 30. November ist das nächste reguläre Treffen der OPEC angesetzt. In Wien dürfte vor allem darüber diskutiert werden, ob die Förderkürzungen den gewünschten Effekt gebracht haben und ob eine Ausweitung oder sogar ein Ende der Produktionskürzungen angebracht ist. Auch wenn die Ölpreiseerholung nur sehr langsam vorankommt, sind die Förderkürzungen nicht vollkommen ins Leere gelaufen. Dreistellige Rohölpreise dürften wir aber ebenfalls eine ganze Weile nicht erleben. Dies liegt daran, dass an den weltweiten Rohölmärkten derzeit einige entgegengesetzte Effekte zu beobachten sind. In einer Hinsicht kann die jüngste Rohölförderkürzung vonseiten der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Mitglieder aber als Erfolg gewertet werden.

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat festgestellt, dass sich die weltweiten Öllager zuletzt geleert haben. Gleichzeitig wird jedoch darauf verwiesen, dass der Stand deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt liegt. Damit sich die Lager weiter leeren, müsste die OPEC vielleicht weitere Maßnahmen ergreifen. Doch an diesem Punkt kommen wir zu einem anderen Problem. Schon jetzt büßt die Organisation aufgrund der beschlossenen Förderkürzungen Marktanteile ein. Vor allem, weil die US-Fracking-Industrie nicht daran denkt, kürzer zu treten. Und dann haben wir mit Donald Trump auch noch einen ausgewiesenen Freund der US-Energieunternehmen im Weißen Haus. Viele seiner Maßnahmen zielen darauf ab, die Ölförderung im Land und den Export anzukurbeln. Allen voran das Zurückfahren von Umweltvorschriften oder die Genehmigung zum Bau von wichtigen Pipelines.

Ölpreis (Brent) Chart: boerse-frankfurt.de

Der schwache US-Dollar als Preisstütze

Die OPEC hat aber ein hausgemachtes Problem. Länder wie Libyen oder Nigeria müssen sich nicht an die beschlossene Förderkürzung von rund 1,2 Millionen Barrel pro Tag (um weitere 0,6 Millionen Barrel pro Tag kürzen Nicht-OPEC-Mitglieder wie Russland die Förderung) halten. Andere OPEC-Mitglieder könnten wiederum versuchen, mit Tricks die eingegangenen Verpflichtungen zu umgehen. Nicht umsonst hat die IEA zuletzt festgestellt, dass die beschlossenen Förderkürzungen immer weniger eingehalten werden. Wie gut, dass zuletzt von der Nachfrageseite des Öfteren gute Nachrichten zu vernehmen waren. Die stabile Weltkonjunktur sorgt dafür, dass Öl als Schmiermittel der Wirtschaft stärker nachgefragt wird. Für die Jahre 2017 und 2018 hat die IEA weitere Nachfragesteigerungen von 1,5 bzw. 1,4 Millionen Barrel pro Tag in Aussicht gestellt.

Erst kürzlich wurde die diesjährige Prognose leicht angehoben. Zudem hilft derzeit der schwache US-Dollar. Genauso wie viele andere Rohstoffe wird Öl in der US-Währung gehandelt. Wenn der Greenback abwertet, macht dies die Rohölbeschaffung günstiger, was wiederum der Nachfrage und letztlich dem Preis zugutekommt. Nicht umsonst haben wir zuletzt sowohl bei der US-Sorte WTI als auch bei der Nordseesorte Brent eine leichte Erholungsbewegung gesehen. Anleger, die weiter steigende Notierungen bei der Ölsorte Brent erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN: DT4BRT / ISIN: DE000DT4BRT7) mit dem Hebel (Faktor) von 4 auf ein solches Szenario setzen.


(16.09.2017)

BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

Wiener Börse Party #1059: ATX über 5200, Erste Group-Aktie mit Windenergie erstmals in der Dreistelligkeit, Opening Bell läutet Andrea Maier




 

Bildnachweis

1. Öl, Ölpreis, Rohöl (Bild: Pixabay/lalabell68 https://pixabay.com/de/öl-monahans-texas-sonnenuntergang-106913/ )   >> Öffnen auf photaq.com

Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Addiko Bank, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Rosgix, EVN, voestalpine, Agrana, FACC, Frequentis, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Semperit, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Mayr-Melnhof, AT&S, CPI Europe AG, Österreichische Post, RHI Magnesita, Telekom Austria, Hannover Rück, Nike.


Random Partner

Erste Asset Management
Die Erste Asset Management versteht sich als internationaler Vermögensverwalter und Asset Manager mit einer starken Position in Zentral- und Osteuropa. Hinter der Erste Asset Management steht die Finanzkraft der Erste Group Bank AG. Den Kunden wird ein breit gefächertes Spektrum an Investmentfonds und Vermögensverwaltungslösungen geboten.

>> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


 Latest Blogs

» Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot Kommentar)

» Börsegeschichte 19.12.: Kapsch TrafficCo, S Immo, UBM (Börse Geschichte)...

» Nachlese: Peter Bösenberg, credi2, Andreas Babler vs. Javier Milei (audi...

» PIR-News: Erste Group, RBI, EVN (Christine Petzwinkler)

» Wiener Börse Party #1059: ATX über 5200, Erste Group-Aktie mit Windenerg...

» Wiener Börse zu Mittag fester: RBI, Frequentis, Verbund gesucht

» Börsepeople im Podcast S22/15: Peter Bösenberg

» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Andreas Babler vs. Javier Milei, Gunter...

» ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...

» Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...


Useletter

Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

Newsletter abonnieren

Runplugged

Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

per Newsletter erhalten


Meistgelesen
>> mehr





PIR-Zeichnungsprodukte
Newsflow
>> mehr

Börse Social Club Board
>> mehr
    BSN MA-Event Hannover Rück
    #gabb #2005

    Featured Partner Video

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Zahlen & Fakten nach Woche 48, damit man bzgl. Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann

    kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Heute wieder der Sonntag-Fixpunkt: Das Update mit Zahlen und Fakten, damit man an der Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann. Ich mache das...

    Books josefchladek.com

    Marjolein Martinot
    Riverland
    2025
    Stanley / Barker

    Robert Delford Brown
    First Class Portraits
    1973
    First National Church of the Exquisite Panic Press,

    Julie van der Vaart
    Particles
    2025
    Origini edizioni

    Jan Holkup
    Posedy / Hunting Stands
    2025
    PositiF

    Wassili und Hans Luckhardt
    Zur neuen Wohnform
    1930
    Bauwelt-Verlag


    16.09.2017, 3521 Zeichen

    Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bemüht sich weiterhin, das weltweite Rohölangebot und die Nachfrage auszubalancieren. Dies ist jedoch gar nicht so einfach, wenn andere Ölförderer, allen voran die US-Fracking-Industrie und manchmal selbst auch Mitglieder des Kartells, nicht ganz mitspielen wollen.

    OPEC in der Zwickmühle 

    Für den 30. November ist das nächste reguläre Treffen der OPEC angesetzt. In Wien dürfte vor allem darüber diskutiert werden, ob die Förderkürzungen den gewünschten Effekt gebracht haben und ob eine Ausweitung oder sogar ein Ende der Produktionskürzungen angebracht ist. Auch wenn die Ölpreiseerholung nur sehr langsam vorankommt, sind die Förderkürzungen nicht vollkommen ins Leere gelaufen. Dreistellige Rohölpreise dürften wir aber ebenfalls eine ganze Weile nicht erleben. Dies liegt daran, dass an den weltweiten Rohölmärkten derzeit einige entgegengesetzte Effekte zu beobachten sind. In einer Hinsicht kann die jüngste Rohölförderkürzung vonseiten der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Mitglieder aber als Erfolg gewertet werden.

    Die Internationale Energieagentur (IEA) hat festgestellt, dass sich die weltweiten Öllager zuletzt geleert haben. Gleichzeitig wird jedoch darauf verwiesen, dass der Stand deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt liegt. Damit sich die Lager weiter leeren, müsste die OPEC vielleicht weitere Maßnahmen ergreifen. Doch an diesem Punkt kommen wir zu einem anderen Problem. Schon jetzt büßt die Organisation aufgrund der beschlossenen Förderkürzungen Marktanteile ein. Vor allem, weil die US-Fracking-Industrie nicht daran denkt, kürzer zu treten. Und dann haben wir mit Donald Trump auch noch einen ausgewiesenen Freund der US-Energieunternehmen im Weißen Haus. Viele seiner Maßnahmen zielen darauf ab, die Ölförderung im Land und den Export anzukurbeln. Allen voran das Zurückfahren von Umweltvorschriften oder die Genehmigung zum Bau von wichtigen Pipelines.

    Ölpreis (Brent) Chart: boerse-frankfurt.de

    Der schwache US-Dollar als Preisstütze

    Die OPEC hat aber ein hausgemachtes Problem. Länder wie Libyen oder Nigeria müssen sich nicht an die beschlossene Förderkürzung von rund 1,2 Millionen Barrel pro Tag (um weitere 0,6 Millionen Barrel pro Tag kürzen Nicht-OPEC-Mitglieder wie Russland die Förderung) halten. Andere OPEC-Mitglieder könnten wiederum versuchen, mit Tricks die eingegangenen Verpflichtungen zu umgehen. Nicht umsonst hat die IEA zuletzt festgestellt, dass die beschlossenen Förderkürzungen immer weniger eingehalten werden. Wie gut, dass zuletzt von der Nachfrageseite des Öfteren gute Nachrichten zu vernehmen waren. Die stabile Weltkonjunktur sorgt dafür, dass Öl als Schmiermittel der Wirtschaft stärker nachgefragt wird. Für die Jahre 2017 und 2018 hat die IEA weitere Nachfragesteigerungen von 1,5 bzw. 1,4 Millionen Barrel pro Tag in Aussicht gestellt.

    Erst kürzlich wurde die diesjährige Prognose leicht angehoben. Zudem hilft derzeit der schwache US-Dollar. Genauso wie viele andere Rohstoffe wird Öl in der US-Währung gehandelt. Wenn der Greenback abwertet, macht dies die Rohölbeschaffung günstiger, was wiederum der Nachfrage und letztlich dem Preis zugutekommt. Nicht umsonst haben wir zuletzt sowohl bei der US-Sorte WTI als auch bei der Nordseesorte Brent eine leichte Erholungsbewegung gesehen. Anleger, die weiter steigende Notierungen bei der Ölsorte Brent erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN: DT4BRT / ISIN: DE000DT4BRT7) mit dem Hebel (Faktor) von 4 auf ein solches Szenario setzen.


    (16.09.2017)

    BSN Podcasts
    Christian Drastil: Wiener Börse Plausch

    Wiener Börse Party #1059: ATX über 5200, Erste Group-Aktie mit Windenergie erstmals in der Dreistelligkeit, Opening Bell läutet Andrea Maier




     

    Bildnachweis

    1. Öl, Ölpreis, Rohöl (Bild: Pixabay/lalabell68 https://pixabay.com/de/öl-monahans-texas-sonnenuntergang-106913/ )   >> Öffnen auf photaq.com

    Aktien auf dem Radar:VIG, Austriacard Holdings AG, Amag, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, Addiko Bank, ATX, ATX Prime, ATX TR, ATX NTR, DO&CO, Erste Group, Rosgix, EVN, voestalpine, Agrana, FACC, Frequentis, Kapsch TrafficCom, Palfinger, Semperit, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Mayr-Melnhof, AT&S, CPI Europe AG, Österreichische Post, RHI Magnesita, Telekom Austria, Hannover Rück, Nike.


    Random Partner

    Erste Asset Management
    Die Erste Asset Management versteht sich als internationaler Vermögensverwalter und Asset Manager mit einer starken Position in Zentral- und Osteuropa. Hinter der Erste Asset Management steht die Finanzkraft der Erste Group Bank AG. Den Kunden wird ein breit gefächertes Spektrum an Investmentfonds und Vermögensverwaltungslösungen geboten.

    >> Besuchen Sie 62 weitere Partner auf boerse-social.com/partner


     Latest Blogs

    » Österreich-Depots: Wochenend-Bilanz (Depot Kommentar)

    » Börsegeschichte 19.12.: Kapsch TrafficCo, S Immo, UBM (Börse Geschichte)...

    » Nachlese: Peter Bösenberg, credi2, Andreas Babler vs. Javier Milei (audi...

    » PIR-News: Erste Group, RBI, EVN (Christine Petzwinkler)

    » Wiener Börse Party #1059: ATX über 5200, Erste Group-Aktie mit Windenerg...

    » Wiener Börse zu Mittag fester: RBI, Frequentis, Verbund gesucht

    » Börsepeople im Podcast S22/15: Peter Bösenberg

    » Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Andreas Babler vs. Javier Milei, Gunter...

    » ATX-Trends: Erste Group, RBI, EVN, VIG, AT&S ...

    » Österreich-Depots: Immer wieder am All-time-High gescheitert (Depot Komm...


    Useletter

    Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab. Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.

    Newsletter abonnieren

    Runplugged

    Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
    (kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)

    per Newsletter erhalten


    Meistgelesen
    >> mehr





    PIR-Zeichnungsprodukte
    Newsflow
    >> mehr

    Börse Social Club Board
    >> mehr
      BSN MA-Event Hannover Rück
      #gabb #2005

      Featured Partner Video

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice: Zahlen & Fakten nach Woche 48, damit man bzgl. Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann

      kapitalmarkt-stimme.at daily voice auf audio-cd.at. Heute wieder der Sonntag-Fixpunkt: Das Update mit Zahlen und Fakten, damit man an der Wiener Börse mitreden und sie einreihen kann. Ich mache das...

      Books josefchladek.com

      Claudia Andujar
      Genocídio do Yanomami
      2025
      Void

      John Gossage
      The Romance industry
      2002
      Nazraeli

      Marjolein Martinot
      Riverland
      2025
      Stanley / Barker

      Adriano Zanni
      Estratti di giorni cupi
      2025
      Boring Machines

      Bernhard Fuchs
      Heustock
      2025
      Verlag der Buchhandlung Walther König