13.10.2017, 2590 Zeichen
Die Markterwartungen sind schon vor dem IPO extrem hoch, kann die Tochtergesellschaft von Paragon (WKN: 555869 / ISIN: DE0005558696) liefern?
Die Zeiten für Batteriehersteller stehen gut, die E-Mobilität und der Speicher für regenerative Energien treiben die Nachfrage an. Diesen Trend spürt auch Paragon, deshalb möchte der Automobilzulieferer seine Batterie-Tochter Voltabox (WKN: A2E4LE / ISIN: DE000A2E4LE9) an die Börse bringen. Der Ausgabepreis soll mit 24 EUR am oberen Ende der geplanten Bockbuilding-Range liegen.
Das geplante Börsendebüt hat ein Maximalvolumen von bis zu 152 Mio. EUR, wovon 139,8 Mio. EUR (brutto) dem Börsenneuling selbst in die Kassen fließen. Bereits zum 26. September, konnten Investoren die Aktie von Voltabox zeichnen. Heute (13. Oktober) ertönen die Börsenglocken für Voltabox im Prime Standard in Frankfurt das erste Mal. Beim Börsengang werden 5 Mio. Aktien aus einer Kapitalerhöhung platziert, hinzu kommt eine Mehrzuteilungsoption von 825.000 Stücken. Unter der Annahme der vollen Ausübung des „Greenshoe“ (Marktmehrzuteilungsoption) würde der Streubesitz rund 40 % betragen. Zudem möchte Paragon, die bisherige Muttergesellschaft, 0,5 Mio. Aktien veräußern, aber langfristig Mehrheitsaktionär bei Voltabox bleiben.
Somit wird Voltabox mit einer Marktkapitalisierung von 380 Mio. EUR bewertet. Das Unternehmen ist aktuell zwar noch unrentabel und auch der Umsatz von 10 Mio. EUR aus dem Jahr 2016 war überschaubar, jedoch verfügte Voltabox zum 30. Juni, laut Vorstand, über einen Auftragsbestand von 800 Mio. EUR.
Voltabox ist mit der Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien in einem starken Wachstumsmarkt tätig. Der Bedarf an Batterien werde sich Schätzungen zufolge in den nächsten neun Jahren mehr als vervierfachen. Voltabox produziert für elektrisch betriebene Busse, Gabelstapler und andere Nutzfahrzeuge Batteriesysteme.
Mit dem Börsengang möchte man sich die Möglichkeit auf Zukäufe sichern, aber das frische Kapital soll auch dem Ausbau der Produktion, Forschung & Entwicklung dienen. Begleitet wird der Börsengang von den Bankhäusern Lampe und Hauck & Aufhäuser.
Die Aktie ist mit einem KUV2017 von 20 bereits vor dem Börsendebüt sehr ambitioniert bewertet, dennoch sind weitere Kursanstiege aufgrund des starken E-Mobility-Trends nicht auszuschließen. Anleger sollten gerade in den ersten Handelstagen mit einer erhöhten Volatilität rechnen.
Der Kurs schoss gleich nach Börseneröffnung um 5 % nach oben. Ab heute kann die Aktie regulär über die Börse gehandelt werden.
Autor: Frederik Geiger, Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de.
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