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Finanziell frei – Die Schritte vor Schritt 1 (Michael Plos)

17.10.2017, 4540 Zeichen

Wer wünscht es sich nicht? Finanzielle Freiheit.

Jetzt könnte man darüber diskutieren, was finanzielle Freiheit genau ist. Manche unterscheiden auch zwischen „finanziell unabhängig“ und „finanziell frei“. Da das eine (zumindest auf längere Sicht) auch zum anderen führt, definiere ich es folgendermaßen.

 

„finanziell frei: alle Fixkosten sind durch passive Einkommensströme gedeckt“

 

Hört sich doch gut an, oder? Sicherlich.

Doch um sie zu erreichen, braucht es einen Plan. Erst wenn man sich bewusst ist, welchen Weg man einschlagen muss, kann man beginnen die ersten Schritte zu machen. 

Ich bin bei solchen Dingen für kleine Schritte. Das hält die Motivation hoch. Und auf die kommt es am Ende des Tages an. Man darf nicht vergessen. Auch bei der Geldanlage gilt: „consistency beats intensity“.

 

 

consistency beats intensity

 

Was soll das heißen? Das heißt, dass man im echten Leben (also nicht in der Theorie) mit Konsistenz viel mehr erreicht als mit Intensität. Während das sowohl im Ausdauer- als auch im Kraftsport schon auf den ersten Blick logisch erscheint (200 Trainings im Jahr á 1 Stunde bringen mehr als 20 Trainings á 10 Stunden) ist die Sache bei der Geldanlage anders.

Denn – und das zeigen uns Studien – in der Mehrzahl der Fälle (ca. 70 Prozent) wäre es besser einen großen Betrag einmalig zu veranlagen als diesen auf mehrere kleinere Beträge aufzuteilen und zeitversetzt zu investieren. Den Cost Average Effekt gibt es – er bringt nur in der Theorie keinen Mehrwert. In der Praxis aber schon – dazu später mehr.

 

 

Bereitmachen für den Lottogewinn

 

In der Praxis verlieren ca. 70 Prozent der Lottogewinner das gesamte Geld innerhalb weniger Jahre. Warum? Weil ihnen der Plan fehlt. Wenn man jemanden fragt, was er mit einem Lottogewinn machen würde, dann wird meist geantwortet: „Haus kaufen, Auto kaufen, Weltreise“.

Die Antwort sollte aber vielmehr lauten: „Schulden begleichen, liquide Reserve weglegen, den Rest für mich arbeiten lassen“.

Hört sich natürlich total unspektakulär an. Man könnte auch sagen: „Ich verwende den Lottogewinn um Jahrzehnte früher in Rente/Pension gehen zu können“. Das hört sich doch schon interessanter an.

 

 

Die Realität

 

Die Realität schaut aber folgendermaßen aus: Kein Lottogewinn in Aussicht (weil man hoffentlich nicht spielt!), kein Erbe in Sicht. Das Leben wird ausschließlich aus Arbeitseinkommen bestritten, das gerade so zum Leben reicht.

Und hier wollen wir ansetzen. Der Weg zu finanziellen Freiheit beginnt noch vor dem ersten Schritt. Es ist ein langer Weg, deshalb darf die Vorbereitungsphase nicht zu kurz ausfallen.

Wie schon oben erwähnt. Zunächst gilt es alle Schulden zu tilgen – und nie wieder (!) Konsumschulden zu machen. Danach legt man sich eine liquide Reserve auf die Seite. Manche sprechen von drei Netto-Monatsgehältern, andere von sechs. Zwölf wären sehr beruhigend, mehr sollten es dann aber nicht sein.

Wenn man diese beiden Dinge geschafft hat, dann hat man schon sehr viel erreicht. Denn man hat die absolut wichtigste Regel erfüllt, wenn es darum geht finanziell frei(er) zu werden. Man lebt unter seinen Verhältnissen.

Das liest sich natürlich grausam. Viel schöner (frei noch Robert Kiyosaki):

 

„Es ist nicht wichtig, wie viel Geld man macht – sondern wie viel man behält“.

 

Jetzt kann die Reise los gehen.

 

 

Jetzt geht es los

 

Im Grunde genommen, ist es fürs Erste vollkommen egal, mit welchem Betrag man beginnt. Es ist aber extrem wichtig, dass man sich ein Ziel setzt. In der Literatur arbeitet man am liebsten mit Prozentzahlen, weil man das dann individuell auf alle Einkommenshöhen umlegen kann. Ab 10 Prozent geht es los. Hört sich nach viel an. Ist aber machbar.

Es ist aber nur dann machbar, wenn man diese 10 Prozent sofort abzieht, sobald das Nettogehalt am Konto gelandet ist. Das ist auch der Grund, warum man alle regelmäßigen Zahlungen spätestens bis zur Monatsmitte abgebucht bekommt (Handy, TV, Strom, Gas, Internet etc.).

Gegen Ende des Monats wird man dann erfinderisch bzw. überdenkt „unnötige“ Ausgaben.

 

 

Mindset

 

Hier noch einmal eine kleine Zusammenfassung:

-) Um die finanzielle Freiheit/Unabhängigkeit in Angriff zu nehmen braucht man einen Plan

-) Alle Schulden werden getilgt (so schnell wie möglich)

-) Konsumschulden werden nie wieder gemacht

-) Es wird eine Liquiditätsreserve angelegt (3 bis 12 Monatsnettogehälter)

-) Es kommt darauf an, wie viel Geld man behält und nicht, wie viel Geld man macht

-) Mindestens 10 Prozent des Nettoeinkommens werden sofort nach Gehaltseingang für die finanzielle Freiheit auf die Seite gelegt

 

Im Original erschienen auf michaelplos.com


(17.10.2017)

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Bildnachweis

1. Taschenrechner, Rechnungen, zahlen, bezahlen, Kredit, Pleite, Ausgaben, Budget, rechnen, Belastung, Inflation, bankrott, http://www.shutterstock.com/de/pic-156983201/stock-photo-a-woman-with-unpaid-bills-has-many-debts-unemployment-and-personal-bankruptcy.html (Bild: shutterstock.com)   >> Öffnen auf photaq.com

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    Im Grunde genommen, ist es fürs Erste vollkommen egal, mit welchem Betrag man beginnt. Es ist aber extrem wichtig, dass man sich ein Ziel setzt. In der Literatur arbeitet man am liebsten mit Prozentzahlen, weil man das dann individuell auf alle Einkommenshöhen umlegen kann. Ab 10 Prozent geht es los. Hört sich nach viel an. Ist aber machbar.

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