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Daimler: Kein Witz (Michael Vaupel, Christoph Scherbaum)

Bild: © www.shutterstock.com, Gegenteil, lachen, weinen, Freude, Trauer, http://www.shutterstock.com/de/pic-240930859/stock-vector-...

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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18.10.2017, 2902 Zeichen

Also lautet ein Beschluss, dass etwas geändert werden muss: Möglicherweise inspiriert von der Trinität (möglicherweise auch nicht) teilte Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000) mit, dass zukünftig „drei rechtlich selbstständige Einheiten unter Dach und Führung der Daimler AG“ geplant seien.

Demnach soll es bei Daimler in Zukunft diese drei Geschäftsfelder geben – wie für ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland üblich haben die Geschäftsfelder passende deutsche Namen:

  1. Daimler Financial Services
  2. Mercedes-Benz Cars & Vans
  3. Daimler Trucks & Buses

Ich habe dazu ein interessantes Zitat gefunden: „Die Aufteilung des Konzerns in eine geschäftsführende Holding und zunächst drei, demnächst vier eigenverantwortliche Unternehmensbereiche hat sich als sinnvolle Weiterentwicklung erwiesen.“

Dieses Zitat stammt vom Vorsitzenden des Vorstands. Aber nicht vom jetzigen und es bezieht sich auch nicht auf die aktuell angekündigten Umbaupläne – sondern es stammt von Edzard Reuter und ich fand es im Geschäftsbericht zum Jahr 1989. Kein Witz. Denn das ist einer der Vorteile, wenn man nicht erst seit diesem Jahrtausend an den Börsen aktiv ist:

 

Daimler-Chart: boerse-frankfurt.de

Daimler: Bereits 1989 gab es eine strategische Neuordnung

Ich erinnerte mich noch bildlich daran, an einem Sommertag Anno Domini 1990 – als eine Kugel Eis (man nahm noch Schoko/Erdbeer/Vanille) 50 Pfennige kostete – schön gemütlich draußen im Liegestuhl den Geschäftsbericht 1989 von „DaimlerBenz“ gelesen zu haben. Ach, diese selektive Erinnerung. Den Geschäftsbericht las ich damals natürlich in „Printversion“ – damals war das noch so (einige von Ihnen mögen sich auch noch erinnern an diese gesegneten weniger hektischen Zeiten, als man zwischendrin auch noch Abends betrunken war, doch selten zwei Abende in Folge).

Konkret zum Geschäftsbericht des Jahres 1989. Den fand ich eben in digitaler Version im Netz (dazu später der Link). Auch damals wurde diese Aufteilung in mehrere Geschäftsbereiche natürlich als so etwas wie eine strategische Meisterleistung kommuniziert. Was daraus wurde? Nun, es reicht glaube ich, wenn ich die vier damals gebildeten Geschäftsbereiche nenne:

Mercedes-Benz, AEG, DASA und debis.

Noch Fragen?

Mal sehen, ob die nun geplante Einteilung in drei Geschäftsfelder nachhaltigeren Erfolg haben wird.

Hier noch der Geschäftsbericht von „DaimlerBenz“ des Jahres 1989 – Vorteil der heutigen Zeit, auch online abrufbar:

Geschäftsbericht 1989

Ein Beitrag von Michael Vaupel

Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.

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