29.10.2017, 3026 Zeichen
Um die obige Überschrift sogleich wieder ins rechte Licht zu rücken – ich will heute an dieser Stelle keineswegs den mahnenden Zeigefinger heben oder mich in die lange Schlange der Unheils- bzw. Crashpropheten einreihen, die wahlweise den Untergang der Welt im Allgemeinen oder den der westlichen Wirtschaft (und hier zumeist explizit der Börsen) im Besonderen heraufbeschwören. Ganz so drastisch soll die Warnung, die ich Ihnen mit auf den Weg geben will, selbstverständlich nicht ausfallen. Dennoch – es gibt Redebedarf. Denn die Märkte haben ihre unglaubliche Rallye in der gerade abgelaufenen Handelswoche fortgesetzt und sind erneut auf schwindelnde Höhen bzw. neue Rekordstände geklettert. Das verwundert nun nicht wirklich, schließlich ist der massive Aufwärtstrend absolut intakt und macht auch keinerlei Anstalten, sich zu erschöpfen oder gar in sich zusammenzufallen. Von einem spekulativen Short-Engagement, also einer Wette auf fallende Kurse, würde ich daher (noch) abraten, und dabei will ich nicht einmal an unseren missglückten Dow Jones-Put aus dem Frühjahr erinnern. Fest steht jedoch:
Warum nicht?
Niemand kann seriös prognostizieren, wie weit die Kurse im laufenden Hausse-Schub noch klettern können. Steigt der Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048) direkt auf 25.000? Marschiert der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) ohne Pullback auf 14.000? 15.000? Gut möglich! Und auch vollkommen unerheblich. Denn einzig die Fallhöhe ändert sich. Ich bin nicht der Erste (und sicherlich auch nicht der Letzte), der den Vergleich mit dem Hochhaus heranzieht – springt man aus einem Fenster im Erdgeschoss oder ersten Stock, ist die Verletzungsgefahr zwar gegeben, aber überschaubar. Bei einem Sturz aus dem 10, 20. Oder 30. Stock hingegen – Sie wissen, was gemeint ist. Deshalb muss, so man sich mit dem Thema Trading ernsthaft beschäftigt, an dieser Stelle der Hinweis erfolgen, dass das Risiko jetzt steigt. Denn wer oder was die Kurse da auf Hochs und Höchststände treibt, ist noch immer nicht plausibel geklärt. Beziehungsweise fundamental untermauert. Sei’s drum, der Express ist unterwegs, und wer noch kein Ticket gelöst hat, sollte zusehen, dass er das Trittbrett bei der nächsten Gelegenheit (so denn überhaupt eine kommt) erwischt. Für alle anderen gilt – gute Fahrt, und bitte nicht vergessen, rechtzeitig auszusteigen!
Ein Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants
Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.
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Wiener Börse Party #1058: ATX vor dem Dezember-Verfall etwas schwächer, EVN mit der schönen 3; Opening Bell Thomas Hahn
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