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Bitcoin: Der Wahnsinn geht weiter (Christoph Scherbaum)

Autor:
Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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05.12.2017, 3506 Zeichen

Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Finanz- und Tradinggazetten nicht voll von Beiträgen und dem „neusten Shit“ zum Thema Bitcoin wären. Trotz gigantischer Volatilität geht der Wahnsinn ungebrochen weiter. Kritik prallt an der Kryptowährungen ebenso ab. Bleibt die Frage, wie lange noch?

Immer was neues. Der Hype um Kryptowährungen nimmt immer absurdere Züge an. Nun will das bankrotte Venezuela beispielsweise mit einer neuen Kryptowährung den Weg aus Inflation und Staatsbankrott finden. Ob das funktioniert? Wir haben angesichts der handelnden Personen unsere Zweifel – zumal die Basis für egal welche Art von Währung nicht gegeben ist.

Die Futures kommen. Die Finanzindustrie schaute lange skeptisch auf die Bitcoin-Marktplätze – sie passten einfach nicht das etablierte System von Wall Street und Co. Das wollen die Börsenbetreiber CME Group und Cboe Global Markets nun ändern und planen noch vor Weihnachten die Einführung eigener Bitcoin-Futures. Genehmigt wurde es offenbar schon, wobei die Frage nach der Transparenz weiter offen ist. Das wichtigste für die Finanzindustrie ist aber: Mit offiziellen amerikanischen Futures lässt sich nun das gesamte Instrumentarium von Finanzprodukten abspielen.

Zertifikat geht bereits jetzt. Es geht aber auch ohne Futures, wie der deutsche Zertifikatemarkt zeigt: Nachdem die Schweizer Bank Vontobel vor fast einem Jahr als erster Emittent im deutschen Markt ein Partizipationszertifikat auf die Kryptowährung Bitcoin (WKN: VN5MJG / ISIN: DE000VN5MJG9) emittierte, wurde nun die Bitcoin-Produktpalette ausgebaut. Das erste Partizipationszertifikat auf Bitcoin (WKN: VL3TBC / ISIN: DE000VL3TBC7) ohne Laufzeitbeschränkung kann ab dem 30.10.2017 an der Börse gehandelt werden. Laut Vontobel interessant für alle, die an Bitcoin glauben und sich nicht mit „IT-Administration“ auseinandersetzen möchten.

Die Kritiker werden lauter. Während die Fans von Bitcoin aus den verschiedensten Ecken kommen – sie reichen von Technologiefreaks bis zu Hayek-Anhängern, werden die Kritiker immer lauter. Zwar könnte Bitcoin die von Hayek als Lösung der Währungsprobleme genannten konkurrierende Währung sein, im Praxistest hat sie das aber noch nicht bewiesen. Und so bringen sich Kritiker, wie die US-Notenbank Fed oder der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz in Stellung. Wer sich hier letztlich durchsetzt ist nicht absehbar.

FAZIT. Während das Thema Bitcoin selbst schon im Taxi Gesprächsstoff sein kann, wird über Aktien nach wie vor nicht geredet. Während die US-Märkte von Rekord zu Rekord gehen, sind wir auch in Deutschland nicht weit vom Allzeithoch im DAX entfernt. Und dennoch: Aktien spielen in der öffentlichen Aufmerksamkeit keine Rolle. Dabei sind Aktien nachweislich die beste Möglichkeit, um den persönlichen Vermögensaufbau voran zu bringen.

Absolute Sicherheit gibt es mit Aktien nicht. Aber es gibt eben auch kein besseres Vehikel, um langfristig Vermögen aufzubauen. Da hilft nur: heute noch ein Depot zu eröffnen – einen entsprechenden Depot-Vergleich kann man hier machen. Und wer meint, mit Spielgeld auf den Bitcoin-Zug aufspringen zu müssen – bitte sehr. Die Spielcasinos öffnen ja auch jeden Tag.

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